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Tatort Bundesliga - der 7. Spieltag: Luftlöcher und andere Kuriositäten

02.10.2000, 13:00 Uhr von:  Sebi
Tatort Bundesliga - der 7. Spieltag: Luftlöcher und andere Kuriositäten
Tatort Bundesliga

Für den BVB endete der 7. Spieltag trotz einer unnötigen Punkteteilung (1:1) im WALDstadion (wenn ein Stadion seinen Namen zu 100 % verdient, dann auf jeden Fall dieses) von Frankfurt noch recht versöhnlich. Denn mit einem Unentschieden machte man erstaunlicherweise eher Boden gut und verteidigte sogar den dritten Tabellenplatz. Das ist unter anderem insbesondere den bravourös kämpfenden Rostockern, die wie so oft zur Wiesenzeit einen Sieg in München landen konnten, zu verdanken.

Bobic trifft

Die Bayern schienen neben dem verständlichen Kräfteverschleiß durch die Vierfachbelastung die restlichen Kraftreserven für die "Wiesen" aufzusparen. Andere Bayern wiederum scheinen in ihrer Verletzungspause zu viel Kraft getankt zu haben bzw. so gelangweilt zu sein, dass sie sich für mindestens eine Woche den Platz auf der Titelseite der Blöd sicher wollten/mußten. Oder wie kann man es sich sonst erklären, dass Effe sich schon an Frauen vergreift?

Ein anderer Nachtgänger, den seine Eskapaden schließlich sogar den Arbeitsplatz in München gekostet haben, darf sich nun auf einen neuen Trainer freuen. Denn Otto-"Ich beantworte nur Fragen zum Spiel"-Rehhagel wurde in Lautern nun endgültig weggemobbt. So manch einen Journalisten wird es freuen. Basler dagegen wird nun wieder etwas kürzer treten müssen...Ein anderes Ergebnis, das dem BVB insbesondere aber seinen Fans mehr oder vielleicht auch noch mehr in Karten spielte, war die 0:2 Niederlage der Schlacker beim HSV. Das bedeutete gleichzeitig auch die erste Saison-Niederlage für den FC Schlacke. Somit mußte nun jede Bundesligamannschaft mindestens eine Niederlage hinnehmen. Und auch der gute Andy weiß nun wie es ist, wenn der FC Schlacke verliert.

Tor von der Mittellinie aus - Alex Alves

Das Tor des Spieltages erzielte zweifelsohne Alex Alves, der nach toller "Vorarbeit" (ja, der erhält dafür tatsächlich einen Scorerpunkt) von Preetz doch tatsächlich von der Mittellinie draufhielt und den Ball in den Winkel hämmerte. Schade für ihn, dass Köln keine weiteren Treffer erzielen konnte...

Auch Leverkusen und 1860 konnten nicht näher den BVB heranrücken, da sie im Verfolgerduell trotz 4 Aluminiumtreffern nicht über ein torloses Unentschieden hinauskamen. Und das obwohl auch der "Schwatte" wieder dabei war. Nicht mehr dabei ist in den nächsten Wochen dagegen Paulo Rink. Der dachte sich wohl: "Was der Hierro kann, das kann ich schon lange!" Stimmt! Duschen gehen mußte er nach seinem Ellbogencheck trotzdem.

Schließlich gestaltet sich nach diesem Spieltag nicht nur die Tabelle für den BVB, trotz mäßigen Spiels, ganz erfreulich. Auch Jens Lehmann kann sich über etwas Entlastung besonderer Art erfreuen. Mit seinem gigantischen Luftloch im Spiel gegen den VFB Stuttgart stand Klaus Reitmaier Jens Lehmann dabei in nichts nach. Nebenbei bescherte er so auch Maltritz sein erstes Bundesligator. Ob der sich aber zum Debüt ein Eigentor gewünscht hat?

Bis denne, Sebi!


Aus aktuellem Anlass, wie so oft mal wieder durch den FC "Hoeneßwood" aus München geschaffen, noch ein Nachtrag zu diesem 7. Spieltag:

Hierbei geht es natürlich um die wahrscheinlich dreckigste Schlammschlacht der letzten Jahre. In den Hauptrollen wären dabei Wurstfabrikant Hoeneß aus München, der Pate Calmund aus Leverkusen und der Bundestrainer in spe (?) Christoph Daum ebenfalls aus Leverkusen zu nennen.

Wie sich wohl jeder noch genauestens zurückerinnern kann, bestand am 2. Juli noch feierliche Einigkeit beim DFB. Was, wie man kaum glauben mochte, sowohl den FC Bayern als auch Bayer Leverkusen betraf. Wann hatte es das schon einmal gegeben?

Reaktion auf Ulli H. 's Entgleisung
Doch nun, genau drei Monate später, geht Herr Hoeneß schon wieder voll in seinem Element auf. Während er nämlich vor nicht allzu langer Zeit Daum zum DFB lobte, ist es nun so, dass er ihn anscheinend aus dem ganzen Fußballgeschäft mobben will.

Zugegebenermaßen unglücklich ist diese Konstellation schon. Sehr sogar! Denn es hat noch nie geklappt und wird wohl auch nie klappen, dass ein Trainer der seinen Abgang schon verkündet hat weiterhin erfolgreich arbeitet. Und wenn im Gegensatz dazu sein Platzhalter, auch ohne Spieler über Glasscherben laufen zu lassen sehr erfolgreich arbeitet...

Doch wer daran mehr oder weniger entscheidend beteiligt? Richtig! Uli H..

Nun will er dem Treiben scheinbar auch unter Androhung in der nächsten Gruppenphase der Champions-League wieder Real Madrid zugelost zu bekommen nicht mehr zustimmen! Wieso? Schwer zu sagen. Doch erschreckend zu sehen, dass zum Beispiel der Kicker gleich 4 (!) höchst plausible Erklärungen dafür hervorbringen kann.

Wenn man an die leicht egoistische Ader Hoeneß denkt, dann ist von den all den plausiblen Erklärungen, die dass er von den Problemen beim FC Bayern ablenken will, sogar die plausibelste. Wiederum erschreckend. Denn wie muss so etwas erst im Ausland wirken, wo der Ruf des deutschen Fußballs ohnehin zuletzt stark gelitten hat?

Überboten wird das Ganze natürlich einen absolut unverschämten Vorwurf, den Uli so formuliert: "Wenn ein Journalist unwidersprochen von einem verschnupften Daum sprechen kann..." Wer weiß, was der Hoeneß da selbst mit seinen Würstchen gefressen hat? Die andere Theorie dazu kommt da gleich von dem Paten aus Leverkusen. Der meint, dass Hoeneß entweder an Alzheimer leide oder ein Lügner sei. Halt! Das Ganze wird selbst mir schon zu heikel. Denn einerseits sind manche Vorwürfe (Autoritätsverlust...) nicht unbedingt abwegig, doch welches Pferd muss da den Macher aus München geritten haben, um all das öffentlich zu machen? Da wären wir dann wieder bei der Theorie von Kalli Calmund angelangt. Doch aus Respekt vor all denjenigen, die an dieser schlimmen Krankheit leiden, schweige ich dazu lieber.

Was da aber zur Zeit alles kaputtgemacht werden könnte, ist wahrscheinlich noch gar nicht absehbar. Denn was, wenn Daum tatsächlich endgültig niedergemacht würde? Und was wenn dann der Ex-Busenkumpel von Hoeneß, Rainer Calmund ("Ohne eine vorbehaltlose Entschuldigung von Hoeneß ist mit diesem Tage unsere Freundschaft definitiv beendet") den höchst erfolgreichen Völler schon aus Trotz nach Leverkusen zurückbeordert?

Rechtlich möglich wäre dies und verständlich allemal! Man könnte dann aber wiederum sagen, dass man somit Hoeneß in die Karten gespielt hat. Es würde nämlich in diesem Fall Theorie zwei greifen. Der unbeliebte Daum wäre weg (wech) und für den von Hoeneß sehr geschätzten Heynckes der Weg zum Bundestrainerjob frei. Oder gar Theorie drei! Hitzfeld wird seinerseits zum Bundestrainer gelobt und Heynckes beerbt ihn bei den Bayern...

So oder so, es ist jetzt schon ein Teufelskreis. Und keiner außer Calmund bemerkt dabei durch was für eine schlimme Zeit Daum momentan muss. Denn dieses Geläster und Gelüge und Gemobbe kann man doch niemanden zumuten.

Schließlich verdienen hierbei auch nahezu alle Medien eine ganz deutliche Rüge! Wie kann es sein, dass sie aus Daum erst den Super-Daum machen und dem unter anderem von Hoeneß ausgearbeiteten Modell vollends zustimmen, um dann Daum mit allen Geschossen, die aufzutreiben sind, malträtieren? Daraus entsteht, wie sollte es auch anders ein, erneut ein Teufelskreis. Daum wehrt sich verständlicherweise, wird als dünnhäutig abgetan und die Kritiker haben eine neue Angriffsfläche...

Um diese Suppe auszulöffeln reicht wahrscheinlich kein Obelix mehr. Doch einige Leute sind jetzt aufs dringendste gefordert, um wieder Normalität einkehren zu lassen und zu einer Lösung zu kommen. Nur Daum nicht, der sich aber überlegen sollte, ob er sich nicht lieber eine goldene Nase in der Türkei verdienen will... (durfte ich das jetzt sagen???)

Soviel fürs erste dazu!

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