DFB-Pokal BVB - Leverkusen Sisiphusen
Gerade haben wir sie geschlagen, schon müssen wir wieder bei 0:0 beginnen. Wie einst bei Sisiphus, ist der Felsbrocken wieder unten und muss erneut den Berg hinauf gestoßen werden. Und wie schon bei Sisiphus ist nicht klar, womit wir die Strafe verdient haben.
Es kommt nicht zum ersten Mal vor, dass man den Gegner in der Bundesliga im DFB-Pokal gleich wieder trifft. Man erinnert sich an die Zeiten von „Aber Scheiss drauf, Bayern ist nur fünf Mal im Jahr!“ als man gefühlt jedes Frühjahr drei mal in vier Wochen gegen Bayern gespielt hat.
Dass man allerdings innerhalb von drei Tagen ohne ein anderes Spiel dazwischen gleich nochmal gegen die gleiche Mannschaft antritt, ist schon sehr ungewöhnlich. Doch genau das wird passieren, wenn die Leverkusener, am Samstag noch in der eigenen Pillenheimat geschlagen, am Dienstag zum DFB-Pokal im Westfalenstadion auflaufen.
21:00 Uhr, Flutlicht, ein Hauch von Champions League und der BVB mit dem Sieg im Rücken. Die Vorzeichen stehen gut, dass es ein wunderschöner Abend werden könnte. Doch das Spiel am Samstag hat auch gezeigt, dass es jeder Menge (defensiver) Arbeit bedingt, diesen Sieg zu wiederholen, denn Leverkusen ist sicherlich keine Laufkundschaft.
Wie der Felsblock von Sisiphus immer wieder vom Berg rollte, flogen die verteidigten Bälle Samstag ein ums andere Mal zurück in den Strafraum. Mit dem Stadion im Rücken wäre es daher ratsam, mit etwas mehr eigenem Angriff diese Situation zu vermeiden und eine Zitterpartie zum Ende zu verhindern, wäre doch eines von den dieser Saison so oft erlebten Last-Minute-Unentschieden am Dienstag ein Fall für einen verlängerten Abend und nicht nur die Dortmunder ÖPNV sind dafür nicht gut gerüstet - die meisten von uns müssen am nächsten Tag wieder arbeiten und würden gerne auf eine noch weiter verkürzte Nachtruhe verzichten.
Wenn es jedoch nicht anders geht und der BVB es entgegen aller Hoffnungen nicht schaffen sollte, das Spiel nach 90 Minuten plus Nachspielzeit für sich zu entscheiden, dann werden wir da sein! Laut, bunt, unerlässlich.
Denn keiner kann Pokal, wie das Westfalenstadion! (Man darf ruhig in Berlin nachfragen - bei beiden Vereinen.)
Lassen wir dafür sorgen, dass die vom Leverkusener Kapitän nach dem letzten Spiel geäußerten Befürchtungen wahr werden. Weil der BVB zuhause die „Fan-Kraft“ im Rücken hat und es deswegen für sie noch schwerer werden wird. Zu schwer. Wie der Felsbrocken von Sisiphus, der den Berg runter rollt.
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