Warmlaufen

BVB gegen Leverkusen Friday I’m in Love

09.01.2025, 19:58 Uhr von:  Michael
Anzeigentafel von 2011 - Leverkusen - Dortmund 1:3

Das neue Jahr hat begonnen, der BVB möchte die zweitlängste Serie der Bundesligageschichte ausbauen, Becherwerfen kann sich nur noch der Mittelstand leisten und Matthias Sammer labert Stuss. Alles Wichtige zum Heimspiel gegen Leverkusen.

Der BVB und die Freitage

So langsam ist die Serie etwas unheimlich. Seit 20 Jahren und 11,5 Monaten warten die Bundesligagegner auf einen Auswärtssieg an einem Freitagabend im Westfalenstadion. Länger warten nur die Blauen auf die Meisterschaft. Doch um die 21 Jahre vollzumachen, muss ein dicker Brocken aus dem Weg geräumt werden: der amtierende Meister aus dem Chemiepark mit Wohngelegenheit.

Anfang der Saison schien es bei der Alonso-Elf etwas zu haken, Anfang November standen 4 Bundesligasiegen, 4 Unentschieden und eine Niederlage gegenüber, zudem wurde man in der Champions League ordentlich vom FC Liverpool verprügelt und musste sich im Anschluss beim Fußballgiganten vonne Castroper mit einem Unentschieden begnügen. Doch seitdem läuft es. In den folgenden 9 Spielen holte man wettbewerbsübergreifend 9 Siege. Eine Serie wird also reißen, gehen wir einfach mal optimistisch davon aus, dass es die kürzere ist.

Leverkusen im Januar?

Großkreutz in einer Spielertraube nach seinem Treffen gegen Leverkusen 2011.
Doppelter Großkreutz gegen Leverkusen

Da war doch mal was. Auch 2011 führte der Spielplan beide Mannschaften im ersten Spiel des Jahres an einem Freitagabend zusammen. Damals war Leverkusen übrigens acht Spiele in Folge ungeschlagen und witterte seine Chance, auf 7 Punkte an den Spitzenreiter BVB heranzukommen. Nach einer torlosen ersten Halbzeit machte der BVB dann allerdings kurzen Prozess und schoss innerhalb von 6 Minuten eine 3-Tore-Führung heraus. Das Ende der Saison ist bekannt. Und auch wenn eine schwarzgelbe Meisterschaft in diesem Jahr eher unwahrscheinlich ist, so wäre ein Erfolg zum Jahresauftakt auch tabellarisch hoch erfreulich.

„SAUFEN MUSS BEZAHLBAR SEIN“

Der Bierpreis steigt. Auf irgendwas über 5 €. Als Nicht-Biertrinker ist mir das ehrlicherweise relativ egal, allerdings gönne ich jedem sein wohlverdientes Fußballbier. Was mir allerdings tierisch auf die Klötze geht, ist die Unart des Becherwerfens. Leider wird es wohl nur ein frommer Wunsch bleiben, dass der erhöhte Preis zu weniger Würfen führt.

Und dann war da noch…

Matthias Sammer am Sky-Mikrophon
Si tacuisses, philosophus mansisses...

…Matthias Sammer. Der wirkliche Mehrwert seiner Beratertätigkeit bleibt auch im sechsten Jahr weiter unklar (vielleicht wären wir ohne ihn ja längst abgestiegen). Doch zumindest um dummes Zeug zu reden, bleibt nebenher weiterhin Zeit und so konnte Sammer bei t-online rummotzen, wie sehr doch ganz Deutschland im Umgang mit Franz Beckenbauer versagt habe, nur, weil der bei der WM-Besorgung ein paar Dinge getan hätte, die man, Wortlaut Sammer, als „Korruption“ betrachten mag, die aber nun mal „notwendig“ gewesen wären.

Nun hat Sammer nicht Unrecht, dass Beckenbauer, eine prägende Gestalt für den deutschen Fußball, und laut Aussagen vieler Menschen, die ihn kennengelernt haben, eine absolut freundliche, sympathische und zugewandte Persönlichkeit war. Und natürlich ändern die Vorgänge rund um die WM-Vergabe nichts an diesen Eigenschaften. Aber Matthias Sammer bemängelt nicht vordergründig, dass diese Eigenschaften in der medialen Berichterstattung zu sehr von der WM-Sache überschattet wurden, er bemängelt, dass die mutmaßliche Korruption überhaupt thematisiert wird und spricht in seinem Rundumschlag auch noch alle anderen DFB-Granden frei, schließlich kenne er diese ja. Dass auch ein Franz Beckenbauer nicht über dem Gesetz steht („Kaiser“ war halt nur ein Spitzname und kein Titel), geht in Sammers Schädel offenbar nicht rein.

Es ist einmal mehr die Hybris des Profifußballs, die aus Sammers Worten spricht. Eine Funktionärsebene, die sich mit ihrem Milliardengeschäft über den Dingen wähnt, weil man ja immer nur „das Beste für das Land“ will. Ich hoffe inständig, dass Matthias Sammer bei der Beratung des BVB einen klügeren Kopf beweist, die Bilanz der letzten 6 Jahre lassen mich allerdings zweifeln.

Auf geht's Dortmund, kämpfen und siegen!


Oscar Wilde

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