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Fußball ist mehr als ein Spiel. Fußball ist Leidenschaft, Gemeinschaft und Identität. Als Fans von Borussia Dortmund stehen wir für Werte, die weit über den Sport hinausgehen: Respekt, Vielfalt und Zusammenhalt. Unsere Tribünen sind Orte der Begegnung, an denen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religionen oder sexueller Orientierung zusammenkommen – vereint in der Liebe zu unserem Verein. Doch genau diese Werte stehen auf dem Spiel, wenn antidemokratische und rechtsextreme Kräfte immer mehr Einfluss gewinnen.
Unsere Verantwortung als Gesellschaft
Deutschland steht vor einer wichtigen Wahl. Es geht nicht nur um wirtschaftliche Fragen oder politische Programme – es geht um die Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie lebt davon, dass wir sie verteidigen, sie stärken und gegen ihre Feinde aufstehen. Rechtsextreme Parteien wie die AfD arbeiten systematisch daran, die Demokratie zu untergraben, Minderheiten zu diskriminieren und unsere Gesellschaft zu spalten. Sie hetzen gegen Menschen mit Migrationshintergrund, schwächen die Situation von wirtschaftlich und sozial benachteiligten Bürgerinnen und Bürgern und bekämpfen die Rechte von Frauen, Menschen mit Behinderungen und der LGBTQ+-Community. Ihr Programm ist ein Angriff auf die Werte, die unseren Sport und unsere Gesellschaft ausmachen.
Wir wissen, wohin Intoleranz und Hass führen können. Die Geschichte mahnt uns: In den 1930er und 1940er Jahren wurden auch in Dortmund jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verfolgt und von den Nazis ermordet.
„Von den etwa 4.500 Dortmundern und Dortmunderinnen jüdischer Herkunft dürften später 2.000 Personen in Konzentrationslagern ermordet worden sein. Am 27. Januar 1942 erfolgte die erste Deportation von über 1.000 Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg von Dortmund aus nach Riga. Die letzte Deportation erfolgte noch am 13. Februar 1945 nach Theresienstadt. Aber nicht nur Bürgerinnen und Bürger jüdischer Herkunft, sondern auch Angehörige anderer "rassischer" oder sozial diskriminierter Minderheiten wie die der Sinti und Roma wurden verfolgt und von Dortmund aus in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten deportiert.“
Die Shoah begann nicht mit Auschwitz. Sie begann mit Worten. Sie begann mit dem Schweigen und dem Wegschauen der Gesellschaft.
Diese Vergangenheit verpflichtet uns, aktiv gegen jede Form von Faschismus und Rassismus einzustehen – sei es im Stadion, auf der Straße, im Büro oder eben in der Wahlkabine.
BVB gegen Rechts
Borussia Dortmund bekennt sich seit Jahren klar gegen Rechtsextremismus. Sei es mit der Kampagne „Borussia verbindet – gemeinsam gegen Rassismus“ oder der Aktion „Kein Bier für Rassisten“: Unser Verein zeigt Haltung. Und auch wir als Fans müssen das tun. Denn Fußball ist niemals unpolitisch – er spiegelt die Gesellschaft wider.
„Wie kann der Fußball unpolitisch sein, wenn seine Akteure, ob auf dem Feld oder auf den Rängen, Diskriminierung ausgesetzt sind? Wie kann der Fußball unpolitisch sein, wenn farbige Spieler von den Rängen mit Affenlauten begrüßt werden? Wie kann der Fußball unpolitisch sein, wenn Spieler ihre Homosexualität aus Angst vor Anfeindungen verheimlichen müssen, wenn "schwul sein" weiterhin als Schimpfwort missbraucht wird? Wie kann der Fußball unpolitisch sein, wenn weibliche Fans in den Fanszenen weiterhin um Anerkennung kämpfen müssen? (...) Wie kann der Fußball unpolitisch sein, wenn seine Werte durch rechte Gesinnung bedroht werden?“
Eure Stimme zählt!
Wählen gehen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für eure Zukunft, die Zukunft eurer Liebsten und die Zukunft unserer Gesellschaft. Eine Zukunft, in der Respekt, Freiheit und Demokratie weiterhin die Grundlage unseres Zusammenlebens sind. Für Menschlichkeit und Empathie.
Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.
Wir sagen klar: Keine Stimme für Rechts! Wir rufen alle BVB-Fans auf, zur Wahl zu gehen und antidemokratische, rechtsextreme Parteien wie die AfD zu verhindern. Lasst uns gemeinsam für eine Gesellschaft einstehen, die so vielfältig, leidenschaftlich und solidarisch ist wie die Südtribüne! Der einfachste Weg, unsere Werte zu verteidigen, ist der Gang zur Wahlurne.
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