Remis im Spiel des BVB gegen Bremen Von einem Trainerwechsel und einem ersten Punkt
Am Samstagnachmittag spielte Borussia Dortmund gegen den SV Werder Bremen. Was es mit einem Trainerwechsel und einem ersten Punkt auf sich hat, lest ihr in unserem Spielbericht.
Nach wettbewerbsübergreifend vier Niederlagen in Folge zogen die Verantwortlichen unter der Woche die Reißleine und ließen Nuri Sahin in Bologna zurück. Sicherlich musste eine Reaktion folgen, um dem Negativtrend etwas entgegen zu setzen. Und ja, es ist sicherlich der einfachste Hebel, das Trainerteam auszutauschen, um einen möglichen Effekt auszulösen. Doch die Frage, die unter der Woche an verschiedensten Stellen gestellt und diskutiert wurde, ist, ob die Probleme nicht an anderer Stelle liegen und ob die Reißleine, die nun gezogen wurde, tatsächlich die Richtige war.
Nuri, an dieser Stelle einen großen Dank für deinen Einsatz in den letzten Monaten als Trainer für Borussia Dortmund. Aber manchmal ist man im Leben zur falschen Zeit am richtigen Ort.
Da kurzfristig noch kein Nachfolger präsentiert werden konnte, wurde Dortmunds U19-Coach Mike Tullberg kurzerhand nach oben gezogen und mit der Aufgabe betraut, die Mannschaft im Heimspiel gegen Werder Bremen zu betreuen. Viel Zeit blieb nicht, um die Truppe einzunorden, doch die Pressekonferenz versprach Positives. So sagte Mike Tullberg: „Wenn man Fehler macht, dann repariert man die. Aber man repariert die im Vollsprint, mit Sabber im Mund und einem Messer zwischen den Zähnen!"
Erste Halbzeit
Der Gästeblock startete mit einem Fahnenintro ins Spiel. Hierbei wurde ein Banner mit der Aufschrift "SV Werder Bremen" zwischen Ober- und Unterrang platziert. Allmählich stieg grün und weißer Rauch auf, bis schließlich einige Fackeln angerissen wurden.
Mike Tullberg schickte eine im Vergleich zum Bolognaspiel etwas veränderte Startelf auf den Platz. So durften Emre Can, Karim Adeyemi, Julian Brandt und Ramy Bensebaini direkt von Anfang an auflaufen. Die Schwarzgelben begannen die Partie aktiv und konnten aufgrund von tief stehenden Bremern das Spiel dominieren. Von Beginn an hatte man das Gefühl, dass Mike Tullbergs Worte die Mannschaft erreicht hatten. So ging man entschlossen in die Zweikämpfe und lief die extra Meter. Insbesondere Julian Ryerson setzte in der Anfangsphase mit seinen Zweikämpfen deutliche Zeichen und erhielt für ein Foul bereits in der 10. Minute die gelbe Karte. Kurze Zeit später musste Felix Nmecha jedoch verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam Marcel Sabitzer (12. Minute).
Bremen spielte weiter abwartend, jedoch konnte Marco Grüll in einem Konter mit der Kugel frei in Richtung Dortmunder Tor laufen (21. Minute). Nico Schlotterbeck befand sich kurz hinter ihm, gab ihm einen kleinen Stupser, der den Bremer ins Straucheln und letztlich zu Fall brachte. Schiedsrichter Christian Dingert überlegte nicht lang und stellte Nico Schlotterbeck mit Rot vom Platz. Der folgende Freistoß blieb jedoch ungefährlich. Mike Tullberg reagierte und zog Pascal Groß zurück in die Abwehrkette.
In der 28. Minute sollte dann das erste Tor am heutigen Tag fallen. Nach einer langen Flanke von Julian Ryerson kratzte Julian Brandt den Ball von der Torauslinie und brachte die Pocke zentral vor das Gehäuse. Hier stand Serhou Guirassy, der den Ball über die Unterkante des Querbalkens ins Tor zum 1:0 einköpfte.
Zweite Halbzeit
Beide Trainer ließen ihre Teams unverändert in den zweiten Durchgang starten. In der 51. bekamen die Schwarzgelben dann einen Freistoß zugesprochen. Die Kugel landete auf der rechten Angriffsseite bei Serhou Guirassy, der den Ball quer in den Strafraum legte. Hier ließ Ramy Bensebaini das Leder durch, was den Bremer Marco Friedl überraschte, sodass dieser den Ball als Eigentor zum 2:0 ins Tor beförderte.
In der 60. Minute wechselte Bremens Trainer Ole Werner dann den ehemaligen Dortmunder Leonardo Bittencourt ein. Dieser erwischte wenige Augenblicke später einen Sahnemoment und konnte die Pille per Direktabnahme in den linken Winkel zum 2:1 dreschen (65. Minute). Dieser Anschlusstreffer sollte die Gäste nun aufwecken, sodass die Bremer aktiver und mutiger in die Offensive gingen. Dies sollte in der 73. Minute auch belohnt werden. Im Strafraum konnte der Ball durch die Abwehr zentral auf Marvin Ducksch durchgesteckt werden, der die Kugel eiskalt an Gregor Kobel zum 2:2 vorbeilegte.
In der 90. Minute hatten die Borussen noch einmal die Gelegenheit, in Führung zu gehen. So brachte Pascal Groß einen Freistoß scharf aufs Gehäuse, den Bremens Torwart Michael Zetterer, ebenso wie den folgenden Nachschuss von Maximilian Beier, parieren konnte. Auf der Gegenseite hatte Bremen in der Nachspielzeit ebenfalls noch einmal gefährliche Tormöglichkeiten, die von Gregor Kobel und Waldemar Anton entschärft werden konnten.
Nach dem Abpfiff kam die Mannschaft zur Südtribüne und wurde mit einem aufmunternden „Auf geht's Dortmund, kämpfen und siegen!" verabschiedet.
Fazit
Borussia Dortmund gewinnt den ersten Punkt im Jahr 2025. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft Mike Tullbergs Worten folgte und kämpferisch in die Partie ging. Die Verletzung Felix Nmechas und die frühe rote Karte gegen Nico Schlotterbeck erzwangen eine Neusortierung in der Defensive und ein Spiel über knapp 70 Minuten in Unterzahl. Dennoch ging man mit zwei Buden in Führung, konnte dies allerdings nicht über die Zeit bringen.
Ausblick
Am Mittwoch (29.01.2025) geht es für den Ballspielverein mit der Partie gegen Shakhtar Donetsk in der Champions League weiter. Anpfiff der Begegnung ist im Westfalenstadion um 21 Uhr.
Statistik
Aufstellung Borussia Dortmund: Kobel, Ryerson, Can, Schlotterbeck, Bensebaini, Groß, Brandt (77. Anton), Nmecha (12. Sabitzer), Adeyemi (61. Duranville), Guirassy, Gittens (61. Beier)
Tore: 1:0 Guirassy (28.), 2:0 Friedl (51., Eigentor), 2:1 Bittencourt (65.), 2:2 Ducksch (73.)
Zuschauerzahl: 81.365 (ausverkauft)