Die BVB Gemeinde nimmt Abschied Wir trauern um Teddy de Beer
Am 30. Dezember 2024 versetzte uns eine Nachricht in Schockstarre. Plötzlich und völlig unerwartet verstarb Wolfgang de Beer, Teddy genannt, kurz vor seinem 61. Geburtstag. Auch in der Redaktion wurden Erinnerungen wach, die wir mit euch teilen möchten.
Michi: "Wir sind uns das erste Mal vor über 10 Jahren im Trainingslager in Tirol über den Weg gelaufen. Hättest du keine Vereinskleidung getragen, wärst du als "einer von uns" in der Menge nicht aufgefallen. Als würde man sich schon ewig kennen, plauderte man wie alte Schulfreunde über dieses und jenes. Auch Jahre später auf einer Feier der FA blieb dieses Gefühl. Die Nachricht gestern hat mich zutiefst schockiert. Was möchte das Leben uns damit sagen? Ein Kumpel, ein Freund, ein Borusse, ein Mensch wie du und ich ist viel zu früh gegangen. Grüß' bitte Marcel, Simon und Arne dort oben - ich hoffe, es geht euch gut."
Dockay: "Ich bin immer noch fassungslos und unendlich traurig. Ja, Teddy war wirklich einer von uns Fans. Noch im Dezember haben wir uns mehrfach gesehen und freundschaftlich ausgetauscht. Ob es beim Jubiläum des BVB Lernzentrums war, beim Weihnachtsmarkt im Fanprojekt oder bei der Veranstaltung 20 Jahre Fanabteilung, immer warst du präsent und immer hattest du für jeden ein offenes Ohr. Ich kann mich nur an wenige Verantwortliche erinnern, die so respektvoll mit Schwarzgelben umgegangen sind. Alle Aufgaben, die du beim BVB hattest, bist du mit voller Überzeugung angegangen. Es ist eine sehr große Lücke, die du im Verein hinterlassen wirst. Beim letzten Treffen haben wir noch ein gemeinsames Bild gemacht, das Letzte, ich kann es nicht glauben. Ich hoffe, dass auf Wolke 7 ein Tor für dich steht. Einmal werden wir dir alle zujubeln. Tschüss Teddy."
Fritze: "So wie der BVB immer ein Teil meines Lebens war, war auch Teddy de Beer irgendwie immer mit dabei. Mein erstes Spiel im Stadion, 1987 gegen Bayer Uerdingen – im Tor stand Teddy de Beer
"Olala, wir haben einen Torwart, olala, Teddy wunderbar".
Pokalsieg in Berlin - ein Sieg für die Ewigkeit, dann die 90er Jahre wo er als Ersatztorwart auf der Bank saß, weil Stoffel im Tor stand – egal, er war immer präsent. In den 2000ern dann die "Teddy" Rufe auf der Süd, wenn er als Torwarttrainer als einer der Ersten den Platz betrat. Als er den Job als Fanbetreuer übernahm, schien er überall gleichzeitig zu sein: ob bei Festen, auf dem BVB-Flohmarkt, beim Heinrich-Czerkus-Lauf. Gefühlt verging kaum eine Woche, in der er nicht bei einem Fanclub vorbeischaute, um als Vertreter des BVB ein Jubiläum zu feiern. Teddy war mit Herzblut dabei und blieb immer nahbar. Man konnte jederzeit zu ihm gehen, um nach einem Foto zu fragen oder einfach nur „Hallo“ zu sagen.
Doch wenn jemand immer da ist, beginnt man irgendwann, es als selbstverständlich zu sehen – dabei ist nichts davon selbstverständlich. Als mir meine Schwester gestern die Nachricht per WhatsApp schickte, dass er gestorben ist, war das ein Schock. Wie kann jemand nicht mehr da sein, der doch immer da war? Mach's gut, Teddy. Wir werden dich vermissen."
TK: "Teddy, ich bin immer noch fassungslos. An Neujahr erreichte mich die schreckliche Nachricht. Du sollst jetzt nicht mehr unter uns sein? Ich erinnere mich gut an eine Fanclubveranstaltung vor wenigen Jahren. Du warst als Vertreter der Fanbetreuung zu Gast. Doch du hast diese Veranstaltung nicht als Pflichttermin gesehen, sondern bist noch lange nach dem offiziellen Teil geblieben. In deiner unverwechselbaren Art hast du Anekdoten erzählt, die uns zum Lachen brachten. Du hast dich aber auch ernsthaft für dein Gegenüber interessiert und man konnte mit dir über Themen abseits des Fußballs reden. Man hat gemerkt, wie gerne du unter Menschen warst. Teddy, du bist viel zu früh von uns gegangen. Ich werde dich immer als den Bodenständigen in Erinnerung behalten, der nie den Blick für seine Mitmenschen verloren hat."
Nicolai: "Als Teddy den Pokal 1989 im Berliner Olympiastadion in die Luft streckte, war ich drei Jahre alt. Als Teddy 1996 das letzte Saisonspiel als Meister bestritt, war er für mich der Ersatztorwart, der am Ende als Geste von Hitzfeld noch für Toni Schumacher Platz machte. Ich verbinde mit seiner aktiven Sportlerkarriere wenig. Ich bin schlicht zu jung. Dass Wolfgang de Beer etwas Besonderes war, das habe ich 2010 im Wintertrainingslager Marbella kurz erleben dürfen. Peter Ahrens schreibt im Spiegel davon, dass bereits seit den 80igern die Entfremdung zwischen Profifußballern und Fans ihren Lauf nahm. 2010, 30 Jahre später, war dieser Graben unübersehbar und heute 2025 wäre Marianengraben noch eine Untertreibung. Aber mit Teddy gab es nie einen Graben. 2010 hat er nicht nur netten Smalltalk mit den mitgereisten Fans geführt, er hat noch nach dem Training die Gesprächsinhalte aufgenommen (Vorsicht Insider) und den Delphin mit kleinen Ziersteinchen beworfen. Die Reaktionen zeigen, es gibt etliche Fans, die solche Episoden erzählen können. Das ist etwas Besonderes und wird den reinen Fußballer überdauern und dem Menschen Teddy de Beer ehren. Bis zuletzt blieb er immer nahbar, immer authentisch und war immer bereit, auf Augenhöhe ein Gespräch zu führen. Das macht ihn besonders."
Der Tod von Teddy de Beer lässt uns fassungslos zurück. Es ist schwer zu verstehen, dass er so früh von uns gegangen ist. Wir sind in Gedanken bei "Teddys" Frau Jutta und den Kindern Jana und Lea. Wir trauern mit der ganzen Familie und allen Schwarzgelben, die ihn nie vergessen werden. Inzwischen wurde der Neujahrsempfang für die Fanclubs am kommenden Dienstag abgesagt. Ab heute haben die Fans die Möglichkeit, sich in ein Kondolenzbuch einzutragen. Es liegt im Borusseum aus, der Eintritt zum Gedenken an Teddy de Beer ist natürlich frei.