Der BVB gegen den Thüringer HC Schwarzgelbe Tage zum Vergessen
Nach dem ersten Spieltag in der EHF European League war wieder Bundesliga-Alltag angesagt. Im Spitzenspiel gegen den Thüringer HC wurden unsere Handballerinnen vom Gegner abgestraft. Die zweite Klatsche im Verein innerhalb von zwei Tagen.
Der Thüringer HC, mit vollem Namen Thüringer Handball Club Erfurt-Bad Langensalza e.V., blickt auf ein erfolgreiches Wochenende zurück. Erstmals gelang es den Thüringerinnen, den norwegischen Spitzenclub Larvik in der European League klar zu besiegen. Johanna Reichert war mit 14 Treffern erfolgreichste Werferin. Unsere Borussinnen hingegen erkämpften sich in der ersten Runde in der WESTPRESS arena Hamm ein glückliches Unentschieden gegen den rumänischen Club Râmnicu Vâlcea. Beste Werferin war Carmen Campos Costa mit neun Treffern. Die Handballerinnen des BVB sollten also gewarnt sein.
Im Vorfeld konnte man von einem völlig offenen Spiel sprechen. Die Hauptaufgabe von Trainer Henk Groener bestand sicherlich darin, auf die vielen individuellen Fehler im Angriff hinzuweisen, die immer wieder den Spielfluss störten und zu permanenten Rückständen führten. Gerade im Überzahlspiel traten diese immer wieder auf. Leider gelang es nicht, diese Fehlerquote zu reduzieren und der Abend entwickelte sich zu einem Desaster. Nach der Arbeitsverweigerung unserer Kicker in Kiel mussten auch unsere Handballerinnen nach einem gebrauchten Abend enttäuscht zurück in die Kabine gehen.
Die ersten 30 Minuten (12:16)
Bis zur 7. Minute konnte man beim Stand von 4:4 noch optimistisch sein. Danach entwickelte sich das Spiel leider zu einer Blaupause der vergangenen Begegnungen. Wachter hielt und auf der Gegenseite glänzten ihre Mitspielerinnen mit Fehlwürfen und Ballverlusten. Das Ganze gipfelte dann im ersten Überzahlspiel des BVB, in dem kein Tor für den BVB fiel und die Thüringerinnen auf 4:6 davonzogen.
Die überragende Wachter und zwei Treffer von Vollebregt und Campos sorgten dann wieder für den 6:6-Ausgleich. So ging es bis zur 22. Minute weiter, in der sich vor allem Emma Ollson am Kreis auszeichnen konnte. Lena Degenhardt glich letztmals zum 11:11 aus. Nach einer Auszeit der Thüringerinnen gelang unseren Handballerinnen sieben Minuten lang kein Treffer mehr. Erst in der 29. Minute konnten sie noch einmal verkürzen. Nach einem verworfenen Siebenmeter von Campos in letzter Sekunde ging es dann mit 12:16 in die Kabinen.
Die zweiten 30 Minuten (23:33)
Nach dem Anwurf des BVB brachten Lassource und Antl die Heimmannschaft per Siebenmeter und Tempogegenstoß wieder auf 14:16 heran. Bis zur 37. Minute blieb es bei diesem Zwei-Tore-Rückstand und man konnte noch optimistisch sein. Leider wurde dieser Optimismus in der Folgezeit schnell gedämpft. Obwohl Sarah Wachter ihr Team immer wieder mit Paraden im Spiel hielt, war im Angriff Pech und Unvermögen angesagt. Lattentreffer, Fehlpässe und fehlende Tore in Überzahl prägten zunehmend den spielerischen Niedergang, der in der Situation gipfelte, als man das leere Tor nicht traf. So zog der Thüringer HC auf 19:27 davon. In der 48. Minute war der Drops eigentlich schon gelutscht.
Henk Groener versuchte in einer Auszeit noch einmal positiv auf die Spielerinnen einzuwirken, vergeblich. Die Thüringerinnen zogen immer weiter davon, unsere Spielerinnen wirkten zunehmend ideenlos und enttäuscht. Irgendwie sehnte man den Schlusspfiff herbei. Nach 60 Minuten, beim Stand von 23:33, setzten die Schiedsrichter Christian vom Dorff und Fabian vom Dorff um 20:57 Uhr vor 412 Zuschauern dem Drama ein Ende. Johanna Reichert war mit 14 Treffern die erfolgreichste Torschützin auf Seiten des Thüringer HC, Carmen Campos erzielte mit 4 Treffern die meisten Tore auf Dortmunder Seite.
In den kommenden Wochen gehen unsere Borussinnen zunächst auf Reisen. Das nächste Heimspiel findet erst wieder am 01.02.2025 gegen FRISCH AUF! Göppingen in der Halle Wellinghofen statt. Dazwischen liegen Spiele in Sola, in Blomberg-Lippe und bei Herning Ikast. Mit der heutigen Leistung muss man Angst und Bange haben, ob man im internationalen Geschäft bestehen kann.
Drücken wir unserer Sieben die Daumen für die kommenden Aufgaben. Den Kopf in den Sand stecken gilt weder für unsere Handballerinnen noch für unsere Kicker auf dem grünen Rasen. Wir müssen diese Tage schnell abhaken und nach vorne schauen. Unser Trainer Henk Groener ist nicht zu beneiden. Er wird die vergangenen Spiele analysieren und seine Schlüsse ziehen. Toi, toi, toi Henk. Wir Fans lassen uns jedenfalls nicht unterkriegen. Nur der BVB!