Gregor Kobel und der BVB Schlaf ist die Quelle allen Lebens
Nach der Niederlage gegen Union Berlin stellte sich Gregor Kobel den Medien und überraschte das gemeine Fußballvolk mit seinen Aussagen. Ein Artikel über Schlaf, Reisen und das Schicksal eines Fußballprofis.
Niemand soll denken, dass ich kein Fan von Gregor Kobel bin. Ich finde, dass Gregor seit seiner Verpflichtung 2021 der absolute Leistungsträger in unserem Team ist. Mittlerweile ist er zu Recht auch die Nummer 1 der Schweizer Nationalmannschaft. In der Saison 2023/2024 führte der 26-Jährige die Liste der Torhüter mit der besten Fangquote der Liga an. Er parierte 73 Prozent der Torschüsse und vereitelte 33 Prozent der gegnerischen Großchancen. Auf den weiteren Plätzen folgten Kevin Müller, Lukás Hrádecký, Marvin Schwäbe und Alexander Nübel. Auf Gregor Kobel war Verlass und er kann auch in Zukunft mit meiner Fan-Freundschaft rechnen.
Im Sky-Interview nach der Niederlage gegen die „Eisernen“ am Wochenende geriet der Natie Goali allerdings ungewohnt unter Druck. Seine Analyse und seine Erklärungsversuche für die Niederlage gegen Union Berlin sorgten für Kopfschütteln.
Wir spielen alle drei Tage. Wir kommen spät ins Bett, wir reisen viel. Du bist müde. Es ist schwierig, dass du alle drei Tage performst über 90 Minuten.
Hier zeigt sich wieder einmal, dass Interviews nach einem verlorenen Spiel unter Endorphineinfluss keine gute Idee sind, aber leider geführt werden müssen. Der hektische Weg zu den Reportern lässt kaum eine schnelle Reflexion zu, manchmal ist es besser, weniger zu sagen. Klugscheißer wie Didi Hamann gibt es schließlich genug. Endorphine, auch Glückshormone genannt, werden als Reaktion auf positive Ereignisse ausgeschüttet. Gerade bei den aktuellen Auswärtsspielen gibt es hier ein Defizit. Endorphine sind Hormone, die beruhigend wirken und den Schlaf verbessern. Auch Stresssituationen können mit ihrer Hilfe besser bewältigt werden. Das Immunsystem wird gestärkt und die psychische und physische Gesundheit erhalten. Nach dem Celtic-Spiel hätten also genügend Endorphine ausgeschüttet werden müssen, um eine rauschhafte Euphorie auszulösen. Pustekuchen!
Was lernen wir daraus: “Man muss nur gewinnen, dann geht alles von selbst.“ So einfach ist der Lösungsansatz leider nicht, es müssen auch andere Dinge eine Rolle spielen. Kommen wir zu den erwähnten Reisestrapazen. Am 08.09.2024 fand das letzte Länderspiel der Schweiz gegen Spanien statt. Gregor Kobel stand im Tor und musste viermal hinter sich greifen. Am 31. August wurde in Bremen gespielt, am 18. September in Brügge, am 22. September in Stuttgart und am 5. Oktober in Berlin. Das sind keine Weltreisen und lieber Gregor, das ist dein Job und dafür werdet ihr alle fürstlich entlohnt. Da dreht sich einem normalen Arbeitnehmer der Magen um. Ich will die Millionen, die ihr verdient, nicht durch die Tage teilen, aber es wäre sicher interessant auszurechnen, was ihr pro Minute im Schlaf verdient und was ihr pro Minute verdient, wenn ihr auf dem Platz steht. Ich glaube, das Ergebnis wäre niederschmetternd.
Im weiteren Verlauf des Interviews bist du dann doch wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt.
Als TOP-Mannschaft muss man trotzdem gute Ergebnisse erzielen.
Unser Fazit: Borussia Dortmund ist derzeit keine TOP-Mannschaft. Der Mannschaft stehen harte Zeiten bevor. Die Saison ist noch lang und die Belastungen werden in den nächsten Wochen bis zur FIFA-Klub-WM noch zunehmen. Der Kader ist zu klein und die Verletzungsmisere hat gerade erst begonnen. Das gesamte Umfeld muss wieder einmal zur Analyse bereit sein. Da hilft kein Schlaftherapeut und kein Reisebegleiter. Auch wenn die im aufgeblasenen BVB-Staff noch fehlen.