BVB feiert Auftaktsieg gegen Frankfurt Sommer Sonne Borussia
Bei bestem Wetter feiert der BVB einen 2:0-Auftaktsieg gegen Eintracht Frankfurt. Doch auch neben dem Platz war einiges los: Proteste gegen Rheinmetall, der Abschied von langjährigen Borussen und Kleiderarmut im Gästeblock.
Nach 97 bundesligafreien Tagen, begrüßte das Westfalenstadion alle Schwarzgelben bei bestem Wetter zurück zur Bundesligasaison 2024/25. Die letzte Saison endete nicht mit dem erhofften Henkelpottgewinn und wurde zudem am Ende noch durch einen mehr als fragwürdigen Sponsorendeal überschattet. Eine Realität, die auch 97 bundesligafreie Tage nicht kaschieren konnte. Bereits vor dem Stadion waren mehrere Petitionsplakate gegen den Sponsorendeal und Panzerattrappen zu sehen. So war es auch keine Überraschung, dass wie zuvor bereits angekündigt, die Süd zu Beginn der zweiten Halbzeit dutzende Banner ausrollte, die den Sponsorendeal mit Rheinmetall kritisierten: “Wir lassen uns nicht vor Euren Panzer spannen“, „Kohle first, Werte second.“ und „Waffen und Glücksspiel- BVB übernimmt Verantwortung“ waren unter anderem zu lesen. Gute und wichtige Botschaften zu einer mehr als nur fragwürdigen Entscheidung.
Vor dem Anpfiff wurde zwei wichtigen Mitstreitern des Vereins gedacht. Mit Gerd Pieper und Heinz Kettmann trauert Borussia Dortmund um zwei Menschen, die unseren Verein viele Jahre begleitet haben. Seit ich denken kann, erklang an Champions League Spieltagen ein uns allen bekannter Aufruf, der nun eine Erinnerung bleiben wird. Mögen sie alle den BVB nun von einem anderen Ort begleiten.
Der Auswärtsblock der Frankfurter war gut gefüllt, vor dem Spiel gut drauf und schien zumindest in den ersten Reihen kollektiv die Oberkörperbekleidung vergessen zu haben. Wie gewohnt nutzten sie jede Gelegenheit uns auszupfeifen. Voll okay. Hatten ja am Ende wenig zu lachen.
Erste Halbzeit
Zum Beginn des Spiels erstrahlte die Süd im schwarz-gelben Gewand und ein wehendes Fahnenmeer tat sich auf. Das erinnerte mich an unsere Choreo vor vielen Jahren als es hieß „Die Fahnen wehen und alle stimmen ein- Du sollst ewig Deutscher Meister sein.“ Also Borussia, wie wär’s mal wieder? Hinein ging es in das Spiel von links nach rechts und einem lauten „Westfalenstadion steh auf!“. Die ersten Minuten plätscherten mit kleinen Foulspiels und vorsichtigem Abtasten dahin und der BVB bemühte sich kontrolliert nach vorne zu spielen, kam aber an hinten gut stehenden Frankfurtern nicht so recht vorbei. Auch Frankfurt näherte sich nach knapp 10 Minuten langsam unserem Tor, was in zwei folgenlosen Ecken resultierte. In der Folge wurde Frankfurt jedoch mutiger, zeigte sich im Mittelfeld aggressiv und schnell und versuchte immer wieder mit langen Bällen über die Außen in unseren Strafraum einzudringen. So war es keine Überraschung, dass das Eckenverhältnis nach 17 Minute 0:5 lautete. Nach knapp 20 Minuten dann auch mal wieder ein Lebenszeichen vom BVB, jedoch ging unser strammer Schuss zu weit am Tor vorbei. Insgesamt hatte man auf dem Rasen immer wieder Mühe mit den Frankfurtern Schritt zu halten.
Nach 30 Minuten dann die erste große Chance für die unseren. An der Grenze zum Fünfmeterraum bekam Adeyemi den Ball, versuchte ihn kontrolliert anzunehmen und Richtung Tor zu schießen. Sein Ball landete bei Can, der es aus zwei Metern mit der Hacke versuchte, jedoch keinen Zug hinter seinen Schuss bekam. Insgesamt tat sich der BVB schwer, Kontrolle ins Spielgeschehen zu kriegen und Ballannahmefehler sowie unpräzise Pässe machten kontrollierte Angriffe immer wieder schwierig.
Den Angriff der Frankfurter in der 39. Minute konnte man auch als Symbolbild des bisherigen Spiels betrachten. Dortmund kam in Überzahl mit Tempo auf das Frankfurter Tor zu und schaffte es dann so umständlich zu spielen, dass sich Frankfurt sortierte, uns zu einem Fehlpass verleitete und einen schnellen Konter spielte.
Ganz ohne Aufreger ging es dann doch noch nicht zurück in die Kabinen: Chaibi bekam Antons Kopfball aus sehr kurzer Distanz an den eigenen Kopf, von wo aus er zurück an dessen Oberarm prallte. Auch wenn man da gerne einen Elfmeter gesehen hätte, aus so kurzer Distanz ging das Weiterspielen schon klar. Am Ende stand ein 0:0 auf dem Halbzeitpapier. Es wartete also einiges an Arbeit auf Nuri Sahin und eine deutliche Steigerung unserer Schwarzgelben in der zweiten Halbzeit.
Zweite Halbzeit
Die zweite Halbzeit begann direkt mal aus aussichtsreicher Position mit einem Ballverstolperer. Kurze Zeit später versuchte es Brandt direkt mit einem Schuss aus der Distanz, der nur knapp über dem Tor vorbeiflog. Und auch die Süd wachte aus dem Hitzekoma auf und peitschte die Schwarzgelben nach vorn. Trotzdem fiel es Dortmund in den Folgeminuten schwer, die Lücke in den sehr dichten Abwehrreihen der Frankfurter zu finden. Auf der Gegenseite scheiterte Frankfurts Angriff über Marmoush durch einen zu unpräzisen und schwachen Schuss.
Kurz darauf nahm Brandt in der Mitte des 16er den Ball zu umständlich an, wodurch zu wenig Kraft in dem Schuss lag, der zur Ecke geklärt werden konnte, die nachfolgend nichts einbrachte. Der BVB war fortan bemüht mit mehr Drang in die Zweikämpfe zu gehen und nach vorne zu spielen, blieb aber in der Ausführung immer wieder zu ungenau und umständlich. In der 71. Minute wurden wir jedoch von der Glücksfee geküsst, als Chaibi das Tor aus zwei Metern nicht traf, Gittens dafür umso schöner im direkten Gegenangriff. Von links schlenzte er den Ball ganz wunderbar ins rechte Eck des Tores. 1:0 für den Ballspielverein.
Die Schwarzgelben blieben dran und spielten weiter nach vorne. Ein schöner Angriff über Gittens und Sabitzer ging jedoch knapp am Tor vorbei. Es folgte in kurzer Schockmoment in der 79. Minute als Anton bei einer Abwehraktion den Ball so unglücklich gegen das eigene Bein bekam, dass er fast im eigenen Tor landete. Man merkte den Frankfurtern jedoch an, dass sie in der ersten Halbzeit viel investiert haben und auch die Temperaturen Spuren hinterließen.
Dortmund blieb weiterhin bemüht und vor allem die Einwechslung von Gittens brachte Schwung in das eigene Spiel. So war es nicht überraschend, dass er durch absolute Abgezocktheit in der 93. Minute mit einem erneuten Tor den Schlusspunkt setzte. Dass es dazu überhaupt kommen konnte, lag an der grandiosen Rettungstat von Bensebaini, der nach Ballverlust von Schlotterbeck in einer absolut prekären Situation im eigenen 16er Matanovic den Ball abnahm und sofort zu Gittens zurück ins Spiel brachte. Grandiose Aktion und grandiose Vollendung von Gittens.
Nach dem Spiel
Während der Frankfurter Block die eigene Mannschaft lautstark nach dem Spiel feierte, holten sich unsere den Applaus von der Süd ab. Jamie Gittens wurde bei den Feierlichkeiten völlig verdient noch einmal gesondert geherzt, schließlich belebte er das Spiel nicht nur mit seinem Willen, sondern krönte es am Ende auch noch mit zwei starken Toren. Es ist auch schön, dass Niklas Süle nach einer schwierigen Saison den Weg zurück in die Aufstellung geschafft und ein solides Spiel hingelegt hat und auch Anton zeigte ein ordentliches Heimdebüt. So soll es weitergehen!
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