BVB schlägt Leipzig Lichtblicke wohin man sieht
Borussia Dortmund bezwingt den Brauseklub aus Leipzig verdient mit 2:1. Dabei überzeugen die Jungs sowohl spielerisch, als auch kämpferisch auf fast allen Ebenen. Nur einen Makel hat unser Autor ausgemacht.
Ich bin ehrlich: der Spielbericht gegen Leipzig ist nie heiß begehrt in unserer Redaktion, sodass ich tatsächlich erst am Spieltag entschieden habe etwas zu schreiben. Vor allem in der aktuellen Situation hatte wirklich keiner Bock über eine höchstwahrscheinliche Niederlage und dann noch gegen RaBa Leipzig zu berichten. Mit dieser Stimmung ging es auch meinerseits nach Dortmund.
Niemand, wirklich niemand will gegen Leipzig spielen. Und das hat höchstens am Rande sportliche Gründe.
Vor dem Spiel
Dortmund musste unter Woche 120 Minuten gegen Wolfsburg mit einer Niederlage beenden. Der Rumpfkader ist dabei zum Spiel gegen Leipzig auch um die Torwartposition geschrumpft. Gregor Kobel fiel verletzt aus. Die Sorgen im Lazarett Borussia Dortmund wurden nochmal größer um mit Leipzig kam auch noch der Verfolger des Erstplatzierten FC Bayern München nach Dortmund. Die Vorzeichen standen also schlecht. So schlecht, dass auch die größten Optimisten mit Bauchschmerzen angereist sein dürften.
Im Stadion angekommen überlegte ich, während ich mit einem Ohr dem immergleichen Stadionprogramm samt Nobbys Standardansagen lauschte, wie wir das heute gewinnen sollten. Ich befürchtete einen müden, defensiven BVB. Schön fand ich als Nobby dann etwas anderes sagte als normalerweise: "Liebe kennt keine Krise". Das rieß mich aus meiner Lethargie und entfachte in mir doch so etwas wie eine "jetzt-erst-recht-Stimmung".
Das Spiel
Umso überraschter war ich als der BVB loslegte wie die Feuerwehr. Borussia war wach, giftig und spielfreudig. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Wir erspielten uns in den ersten 25 Minuten diverse hochkarätige Chancen, die allesamt nicht genutzt wurden. Besonders Gittens ließ zwei Hundertprozentige liegen, sodass mir die Haare zu Berge standen. Und es kam wie es immer kommt, wenn du die Dinger nicht machst: Leipzig ging durch ihre einzige Chance, durchaus sehenswert mit Hackenablage, in Führung.
Es schien alles den gewohnten Gang der letzten Wochen zu gehen, bis der BVB drei Minuten später die erste Ecke des Spiels bekam und Beier den Ball irgendwie über die Linie drückte. Das Stadion wachte aus der Schockstarre auf und die Hoffnung kehrte ins Westfalenstadion zurück. Die Mannschaft tat ihr übriges, denn sie spielte weiter auf Sieg. Zur Halbzeit blieb es jedoch beim 1:1.
In der zweiten Halbzeit ging das Spiel weiter Richtung Leipziger Tor. Eine Flanke in der 65. Minute von dem starken Beier fand Guirassy, der den BVB gewohnt stark mit dem Kopf in Führung brachte. Das Stadion explodierte und kam endlich mal wieder richtige Stimmung auf. Leipzig versuchte daraufhin das Spiel stärker an sich zu reißen, aber richtig gefährlich wurde es fast nie. Parallel hatte Dortmund ein-, zwei sehr gute Chancen auf 3:1 zu stellen, aber den Gefallen Taten sie den Fans nicht, sodass bis zum Schluss gezittert werden musste.
Am Ende waren die drei Punkte erobert und Leipzig geschlagen. Wie sich das gehört!
Der BVB überzeugt voll und ganz
Dortmund spielte insgesamt eine extrem starke Partie. In allen Bereichen hatte man sich im Vergleich zu den vergangenen Tagen und Wochen verbessert. Hinten überzeugte vor allem Schlotterbeck, der ein überragendes Spiel ablieferte. Es gab zwar zu Beginn noch ein paar Unsicherheitsfehlpässe, aber mit zunehmende Spielzeit wurden die Jungs deutlich sicherer. Vorne waren wir durch die Bank gefährlich. Jeder einzelne Angriff strahlte Gefahr aus. Hier sind vor allem Beier und Guirassy hervorzuheben, die sich in dieser Partie stark ergänzten. Nur die Chancenverwertung war schlecht. Das hätte uns tatsächlich teuer zu stehen kommen können, wenn Leipzig noch einen reingehauen hätte. Wir müssen deutlich effizienter werden.
Weiter geht's
Unter der Woche wartet Graz in der Champions League. Jetzt heißt es regenieren, denn eigentlich müssen alle, die gegen Leipzig gespielt haben, auch gegen Graz ran. Gegen Leipzig musste Trainer Sahin Sabitzer gegen Jugendspieler Azhil austauschen, da sich Sabitzer verletzt hatte, was zeigt wie dünn es auf der Bank aussieht. Der wiederum machte aber eine solide Partie. Hoffentlich kehren bald ein paar Spieler zurück, denn die kommenden Wochen erfordern es. Weiter geht's!