Champions League BVB bei PSG F*** it, we're finalists!
Der BVB zieht mit fantastischem Kampf ins Champions League Finale ein und ich durfte nicht mal schwer atmen, weil der frisch gebadete Hund auf mir schlief. Mit reichlich Verspätung: Der Spielbericht zum Finaleinzug!!!
Ruhe bewahren um jeden Preis: Das hatten meine Mannschaft und ich also in dieser Champions League Nacht gemeinsam.
Leute, es tut mir leid, ich bin mal wieder die Notlösung… Diesmal vermutlich, weil alle wussten, sie könnten durch die Tränen die Tastatur nicht sehen, falls es schief ginge. Nun, mein Blick ist gerade auch nicht besonders klar, aber es ist pures Glück!
Mein Plan, während des Spiels zu schreiben, wurde von fünf Kilo Hundebaby ruiniert. Und leider flippern nach solchen Spielen meine Erinnerungen in meinem Kopf umher. Stellt euch das vor wie bei “Alles steht Kopf” als Bälle, aber wie bei der Lottoziehung: Ich erinnere mich nur ebenso random wie die Zahlen fallen.
Social Media befeuert diesen Zustand noch: Mal Grinsen, mal Tränen. Glück, Rührung, Lachen, Wehmut…
Der schönste Zustand, den Fußball zustande bringt. Dafür lohnt sich alles.
Mittlerweile kungeln sie in Spanien schon unseren Gegner aus. Also los jetzt:
Auf dem Platz startete die gleiche Elf wie im Hinspiel. Auf den Rängen gingen wir Dank der “polizeilichen Auflage” in Paris mit deutlicher Unterzahl an den Start. Ein um 400-500 Stimmen kleinerer Block, ist schon ein Unterschied.
Die PSG-Fans hatten eine große Choreo auf die Beine gestellt, die im Wesentlichen an der mangelnden Mitmach-Quote und der Zeitlupen-Ausführung krankte. Wobei ein riesiges BVB-Logo so lange in der Heimkurve schon irgendwie ganz reizend war.
Unsere Borussia überstand die von ausnahmslos allen Experten als “gefährlich” beschriebene Anfangsphase und kam nach 19 Minuten sogar zur ersten Chance durch Julian Ryerson. Es zappelte leider nur das Außennetz. Nach 35 Minuten scheiterte Karim Adeyemi am gegnerischen Torhüter.
Zusammengefasst hatte PSG die sogenannte Feld-Überlegenheit, aber beide Mannschaften schossen entweder vorbei oder der Torwart war zur Stelle.
Das Netradio war übrigens sehr gründlich damit, mich immer wieder zu informieren, wie viele Minuten genau es noch mit der 1:0-Führung zu überstehen galt.
Fünf Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit drückte Mats Hummels einen Kopfball nach einer einstudierten Ecke von Julian Brandt über die Linie zum 0:1, dem Gesamt-Spielstand von 2:0 für unsere Borussia. Im Podcast erzählte Jens, der folgende Jubel sei der längste und extatischste seiner Fan-Karriere gewesen. Danke, Jens, fürs ausgiebige Ausrasten! Ich musste immer noch still halten. Schlafende Hunde sollte man nicht wecken.
Natürlich wissen wir alle, wie schnell sich ein Zwei-Tore-Rückstand aufholen lässt , aber ich war vollkommen entspannt. Auch Nobby Dickel verkündete in der Folge immer wieder, dass PSG an diesem Tag nichts mehr holen würde. Ich glaubte ihm. Und immer wieder gab es Zeitansagen!
Bei der Einwechslung von Marco Reus lag ich allerdings falsch: Ich war überzeugt, dass er den Deckel drauf machen würde. Stattdessen folgten bis zum Spielende vier Alu-Treffer vom Gegner. Kurz vor Ablauf der 90 Minuten schepperte das Aluminium gleich im Zwei-Minuten-Takt! Erst in der 86. durch Mbappé und dann in der 88. durch Vitinha. Ja, es war knapp, aber auch “knapp” zählt.
Und wie Mats Hummels so schön meinte:
Letztendlich kam das Bedeutendste erst nach Abpfiff: Die Mannschaft sprintet ohne Zögern in die Kurve! Über das tatsächliche Tempo gingen die Meinungen später auseinander, aber wichtig war nur, dass es passierte. Dieses Zeichen: Wir halten zusammen! Der schlecht zusammengestellte Kader mit dem taktisch untalentierten Trainer und die meist überbewerteten Fans stehen halt zusammen im Finale der Königsklasse.
Die können jetzt auch mal die Schnauze halten. Wir stehen jetzt im Finale.
Emre hat Recht, haltet die Klappe! Reden können wir im Sommer, nun heißt es durchziehen. Alles für den großen Traum!
Ich empfehle euch ausdrücklich primevideosport auf Instagram: So viel Gelegenheit zum Lächeln und Weinen. Insbesondere berührt hat mich einerseits die Ausgelassenheit von Marcel Sabitzer, mit ihm werde ich gerade richtig warm und andererseits die Szene, in der Karim Adeyemi Marcels Fahne schwenkt.
Man kann mit Geld und Silverware nicht bezahlen, was wir da haben. Das ist es, worum es wirklich geht.
Jetzt erst noch Bundesliga und dann auf nach Wembley, lasst uns gemeinsam den Henkelpott holen!
Wahnsinn, Wahnsinn. Jetzt müssen wir ihn auch holen. Sonst wäre es Scheiße.
Und falls es doch “Scheiße” wird, lasst uns aber bitte diesen Weg und jeden der Meilensteine nicht vergessen!
Weil ich so lange nicht aus dem Modus der verwirrten Glückseligkeit und Gefühlsduselei herausgefunden habe, steht mittlerweile fest: Real Madrid.
Ganz ehrlich, das macht mir auch keine Angst. Wir haben schon so viel gewonnen, wir haben nichts zu verlieren und wir haben Unterstützung! Ich habe Marcel schwer in Verdacht, den Support im Himmel organisiert zu haben und alle, die wir hier verloren haben, machen dem Fußballgott jetzt da oben gewaltig Feuer unterm Hintern.
In den Orten getrennt, in der Sache vereint!
Niemals aufgeben!