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BVB-Mitgliederversammlung am 24.11.2024 Antrag zielt auf rasches Ende des Rheinmetall-Deals

17.11.2024, 11:39 Uhr von:  Redaktion
Eine Werbebande im Stadion Rote Erde. Sie trägt neben dem blauen Logo von Rheinmetall den Slogan "Taking responsibility in a changing world" auf weißem Grund
Die Werbung für den Rüstongskonzern ist mittlerweile fester Bestandteil von Borussia Dortmund

Die Partnerschaft des BVB mit Rheinmetall hat viele Fans bewegt, es folgten Diskussionen und Proteste. Für die anstehende Mitgliederversammlung liegt nun ein Antrag vor, den Vertrag mit dem Rüstungskonzern so schnell wie möglich zu beenden.

Wir veröffentlichen im Folgenden den Antrag von Wilfried Harthan (Mitglied im BVB-Fanclub Heinrich Czerkus) nebst Begründung:

Zum Werbedeal zwischen Borussia Dortmund und dem Kriegswaffenhersteller Rheinmetall gibt die Mitgliederversammlung folgende Stellungnahme ab:

Die Mitgliederversammlung missbilligt den Werbedeal mit Rheinmetall und ist der Ansicht, dass der Sponsorenvertrag so rasch wie möglich beendet werden soll. Keinesfalls soll er über das Ende seiner Laufzeit hinaus (2026) verlängert werden.

Die Mitgliederversammlung ist sich darüber im Klaren, dass diese Stellungnahme, ähnlich wie die Bestimmungen des Grundwertekodex, rechtlich nicht bindend ist. Trotzdem geht sie davon aus, dass

  • der Vorstand des Ballspielvereins Borussia 09 e.V. Dortmund
  • und die Geschäftsführung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA,

das Votum der Mitgliederversammlung zur Kenntnis nehmen und sich davon leiten lassen.

Begründung:

Der Werbedeal zwischen Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA mit dem Kriegswaffenhersteller Rheinmetall ist für die meisten Mitglieder des Vereins völlig überraschend gekommen und hat seitdem die Außendarstellung des Vereins geprägt. Für viele Schwarzgelbe stellt das ihr Selbstverständnis als Mitglied von Borussia Dortmund in Frage.

Das unbestreitbare Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung ist der wichtigste Baustein in der Rechtfertigung dieses Deals. Der Ukrainekrieg und die folgende weltweite Hochrüstung sind Themen, die ausgesprochen kontrovers diskutiert werden, auch in der Mitgliedschaft von Borussia Dortmund. Es ist nicht die Aufgabe eines Fußballvereins, um gesellschaftliche Akzeptanz für einen Rüstungskonzern zu werben, zumal Rheinmetall eine Medaille mit zwei Seiten ist.

Wie jede andere Industriebranche auch, lebt die Rüstungsindustrie vom Verkauf und Verbrauch ihrer Produkte. Wer Kriegswaffen herstellt, verdient nicht am Frieden, sondern am Krieg. Und so ist Rheinmetall heute einer der größten Profiteure des Ukrainekriegs. Der Kurswert seiner Aktie ist seit Kriegsbeginn um über 500% gestiegen. Über ein weltweites Netzwerk von Beteiligungsgesellschaften ist Rheinmetall in der Lage, das Kriegswaffenkontrollgesetz mühelos zu unterlaufen, was in der Vergangenheit auch oft genug geschehen ist. Rheinmetall verdient nicht am Frieden, sondern am Krieg.

Das ist die schmutzige Seite der Medaille, die mit dem Logo von Borussia Dortmund überklebt werden soll. Ein solches Sportswashing ist mit dem Grundwertekodex unseres Vereins nicht zu vereinbaren.

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