Eua Senf

Abschied von Simon Simon Ballmann ist ein cooler Typ!

10.06.2024, 09:30 Uhr von:  Gastautor
Ein schwarz-weißes Bild von Fabian und Simon. Beide stehen auf dem Rasen eines alten Stadions, im Hintergrund sieht man eine abgerockte Tribüne. Beide lächeln und tragen jeweils einen BVB-Schal um ihren Hals. Simon reckt die linke Faust hoch.
Stadio Filadelfia, Turin, 2015
© privat

Am 23. Mai ist Simon Ballmann gestorben. Simon war nicht nur viele, viele Jahre Mitglied unserer Redaktion, sondern auch ein lieber, aufrichtiger Freund. An dieser Stelle veröffentlichen wir Texte, Erinnerungen und Briefe seiner Freund*innen. Heute: Fabian.

Lieber Simon,

nie mehr wird es bei uns klingeln und aus der Gegensprechanlage kommt ein kurzes, kräftiges, fröhliches: "Ja, der Doktor hier!" Dann hörte man von Weitem deinen Schritt die Treppe rauf und oben standst Du mit einem breiten Lachen in der Tür.

In den letzten Jahren hattest Du dabei oft mal wieder die nächste Hiobsbotschaft aus dem Krankenhaus im Gepäck. Aber Du wolltest erstmal damit nichts zu tun haben. Du wolltest erzählen, was Du wiederentdeckt hast, und warst dabei so fasziniert wie ein kleines Kind.

Deine größte Faszination, die Du lange vor unserer Freundschaft entdeckt hast, war der BVB. Spätestens durch Deine ansteckende Faszination wäre ich es auch geworden, wenn ich es nicht schon gewesen wäre. Du hast mein Fansein die Jahre so bedeutend geprägt. Keine Auswärtsfahrt ohne Simon. Manchmal auch nur wir zwei, z. B. die 18 Stunden Busfahrt nach Turin. Danke, Simon.

Sehr stolz warst Du darauf, dass die französische Zeitung Le Monde nach der #bedforawayfans-Aktion über uns schrieb: "Denn sie haben immer einen Plan." Es war so treffend. Du hattest immer eine sehr genaue Vorstellung davon, was Du wolltest und was nicht ging. Du warst dabei aber auch immer so wunderbar selbstkritisch. Ich denke in den letzten Tagen oft daran, wie Du mit Fragen um Rat um die Ecke kamst.

Ganz am Ende Deiner Besuche bei uns zu Hause kam dann vielleicht beiläufig doch die schlechte Nachricht raus. Aber man spürte sofort bei Dir, Du machst weiter. Du lässt die Krankheit nicht Dein Leben bestimmen. Deinen Umgang damit habe ich so sehr bewundert.

Du hast so gekämpft.

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