Zum Siegen verdammt: BVB gastiert in Newcastle Es ist höchste Zeit
Der BVB gastiert in Newcastle. Will man im Europacup überwintern, zählt nur eins: Ein Sieg.
Es ist höchste Zeit. Zu siegen. Drei Punkte mitzunehmen. In der Champions League. Zugegeben- nach der Auslosung waren sich die Stimmen schnell einig: diese Gruppe wird nicht leicht und in der Champions League zu überwintern nahezu unwahrscheinlich, wenn man keine Sahnegruppenphase spielen würde. Jetzt gerade sieht es aber noch nicht einmal nach einem europäischen Überwintern aus. Zu mager dümpelt da die Punkteausbeutung der Borussia aus Dortmund daher, wenn man sich die Tabelle der eigenen Gruppe anschaut. Ein Punkt.
Das wars. Na gut, bisher waren auch erst sechs Punkte zu holen, aber von diesen hat unser heutiger Gegner immerhin schon vier für sich verbuchen können, mehr als die großen Namen aus Paris (3) und Mailand (2). Und überhaupt- Newcastle, wie konnte das denn passieren?
Manchmal verliere ich den Blick für Fußball ein wenig, wenn das Leben wieder zuschlägt. Ich bin seit der Pandemie nicht mehr ganz so up-to-date wie ich es früher einmal war. Meinen eigenen Verein bekomme ich noch gut verfolgt, das bleibt bei einem Mob wie Schwatzgelb auch nicht wirklich aus. Aber internationaler Fußball? Puh, den habe ich schon einmal vehementer und auch interessierter verfolgt. Als also Tag der Verlosung war und ich plötzlich Newcastle United im Lostopf sah, war ich verwirrt. Wo kamen die denn auf einmal her? Und was machten die in der Champions League? Ein kurzer Blick in die uns allen bekannte Suchmaschine verriet mir: seit 2021 in saudi-arabischer Hand. Aha. Keine Fragen mehr.
Wieder so ein Spielzeug-Club. Schlägt mein Herz doch eigentlich immer für nahezu alles, was irgendwo das Prädikat England kleben hat (Boris Johnson und ein paar andere Konsorten vielleicht mal ausgenommen), ist das beim Thema Fußball schon lange nicht mehr der Fall. Es wäre also schön, wenn unsere Schwarzgelben (jaja, ich weiß, bei uns ist auch nicht mehr alles so romantisch) denen da aus Nordengland ein wenig die Stimmung vermiesen würden.
In der Bundesliga klappt das mittlerweile ja wieder ganz ordentlich. „Weniger sexy, mehr erfolgreich.“ lautet die Devise, wie Trainer Edin Terzic am letzten Spieltag dem Team eines sehr teuren Streamingdienstes berichtete. Na gut, ich fände auch erfolgreich UND sexy recht erstrebenswert, aber nach dem mauen Start in die neue Bundesligasaison wird man ja auch bescheiden. Und manchmal kommt der Sexappeal ja auch mit dem Erfolg. In diesem Sinne: mir egal ob sexy oder nicht – hauptsache erfolgreich heute! Sonst sieht die Zukunft in Europa nicht nur aufgrund des überall erschreckend dominanten Rechtsruckes düster aus, sondern auch insgesamt für unseren Ballspielverein, der unglücklicherweise direkt auf Ryerson verzichten muss. Das ist nichts, was einen zuversichtlich auf das Spiel blicken lässt. Aber es nützt nichts. Denn wie sang schon eine Band aus Newcastle vor ca. 18 Jahren? Apply some pressure! Also, auf geht’s, Ballspielverein, Druck machen!
Mögliche Spieldaten können einem Blatt aus dem Süden entnommen werden.