BVB verliert in Stuttgart Unterirdisch
Wer war diese Mannschaft, die so souverän gegen Newcastle gewann und wo war sie gestern? Wer auf Schmerz für Augen und Herz steht, kann sich unsere Zusammenfassung zum gestrigen Spiel hier noch einmal anschauen:
Unterirdisch und nochmal unterirdisch! Und jetzt kommt mir nicht mit „schwatzgelb verkommt immer mehr zum motzenden Erfolgsfanhaufen.“ Ihr wollt diese Scheiße da gestern ja wohl hoffentlich nicht schön reden, oder? Nein ? Na, dann ist gut.
Gestern haben nämlich nicht 11 Mann auf dem Platz für unsere Farben gekämpft, sondern nur der Gästeblock und ein einziger Mann auf dem Feld. Kobel, Kobel und nochmal Kobel. Da auf seine Freunde aus der Abwehr leider keinerlei Verlass war - waren sie überhaupt mehr als nur physisch anwesend? - kämpfte er mutterseelenallein gegen zehn motivierte Stuttgarter. Und so kam es, wie es kommen musste: Mit vollem Körpereinsatz bremste er Undav aus, Elfmeter für Stuttgart! Nur Kobel wäre nicht Kobel, wenn nicht zumindest auf ihn Verlass wäre. Er hielt das Ding und der Gästeblock ekstasierte kurzweilig. Die nächste quälende Viertelstunde ist schnell erzählt: Kobel wehrte Torschuss Nummer 2,3,4,5,6,7,8, und 9 ab. Seine Mannschaftskollegen brachten sich währenddessen nicht ins Geschehen mit ein, trabten lust- und ideenlos in der eigenen Hälfte umher.
Nach einer knappen halben Stunde wurde Mats dann verletzt ausgewechselt. Na Prost Mahlzeit. Ich war schon fast auf dem Weg zum Bierstand als Dortmund plötzlich erstmals die Stuttgarter Hälfte berührte. Und was sahen meine leidgeprüften Augen da? Zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff fand Lücke nach Vorarbeit von Brandt eine Lücke - Tor! Hä? Alle lachten sich ungläubig an. Was ist nur los mit diesem Fußballgott?
Doch das Glück hielt nur ganze sechs Minuten an, denn wieder war es Undav, der diesen Glückstreffer nicht auf sich sitzen ließ. Stark gekontert und die zwei Dortmunder, die sich mit in Bewegung gesetzt hatten, schnell ausgetanzt - Ausgleich! Pfeif ab, das Elend, ich will heim. Was für ein Einstieg, am liebsten wäre ich gegangen. Aber der Weg nach Hause war ein bisschen weit und der Bus fuhr für mich allein leider nicht. Außerdem musste irgendwer ja die Ehre retten und wenn es nur der Gästeblock war.
Doch das Elend Kobel vs. Stuttgart ging weiter. Lediglich in der 61. Minute kam Dortmund aus dem Nichts nochmal zum Zuge, nachdem Schlotterbeck fast noch für ein Eigentor verantwortlich gewesen wäre. Nach wildem Auswechslungsfieber auf beiden Seiten traf dann der erste Joker Stuttgarts - Guirassy, der nach langer Verletzung frenetisch gefeiert wurde - in der 83. Minute zum 2:1 Entstand. Vorausgegangen war ein wiederholtes Eingreifen Kobels, der leider mal wieder völlig alleine versuchte, die Dortmunder Ehre zu retten. Alle weiteren Versuche, noch weiter zu erhöhen, scheiterten nur am Pfosten und … richtig, Kobel!
Die Statistik, die ich mir nur dieses Mal rein aus Interesse anschaute, war bezeichnend: 10:1 Torschüsse. 22:5 Schüsse. Wer da gestern Bock hatte und wer nicht, ist offensichtlich, oder?
Wer war diese Mannschaft, die so souverän gegen Newcastle gewann und wo ist sie jetzt? Entscheidend ist nicht, ob man verliert, sondern wie. Die Einstellung ist - mal wieder oder immer noch? - eine Katastrophe.
So geht’s nicht weiter und es muss sich schnellstens etwas ändern. Am besten gestern und am besten um 180 Grad.