Der BVB verliert gegen die Dosen Ihr macht unseren Sport kaputt - Ihr ALLE
Der Gegner, seine „Armee“ der Lächerlichen, der VAR, der Schiri, das Wetter, die Stimmung, aber mehr als alles andere die eigene Mannschaft haben gestern gezeigt, wie Fußball auf jeden Fall nicht sein sollte. Eine Wutrede:
Gegen die Dosen zu spielen macht mich immer unglaublich wütend. Es ist einfach nicht richtig! Da sind Mannschaften wie der 1. FC Kaiserslautern, Alemannia Aachen, 1860 München, Rot-Weiss Essen, sogar der MSV Duisburg, gegen die ich im Westfalenstadion antreten möchte, aber nicht gegen diesen Marketinggag aus Österreich! Ja, die genannten Mannschaften und noch viele andere, nicht genannte, haben es hautsächlich sich selbst zu verdanken, dass sie in der Lage sind, in der sie sind. Aber darum geht es mir nicht. Ich bin kein Fan und erst recht kein Verantwortlicher dieser Vereine, ich würde sie nur einfach gerne in Dortmund sehen.
Stattdessen taucht mit jährlicher Regelmäßigkeit dieser Pissverein bei uns im schönsten Stadion der Welt auf, der in der Bundesliga und im Profifußball im Allgemeinen einfach nichts verloren hat. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass ein Fußballverein ausschließlich zu Marketingzwecken existiert. Nicht nach 15 Jahren und nicht nach 500 Jahren. Begleitet wird der dann natürlich auch noch von einem lächerlichen Anhang, der kaum ein Drittel des Gästeblocks zu füllen mag (einzig Wolfsburg und Hoppenheim machen eine noch schlechtere Figur) und dazu noch kaum 10% der Lemminge auch aktiviert. Gestern wollten sie mal im Konzert der Großen mitspielen und Pyrotechnik abbrennen. Das endete dann zumindest in hochklassiger Comedy! Vom Winde verweht sah das bisschen Rauch aus, als würde Opa mal wieder die Bratwurst auf dem Grill anbrennen lassen. Geht zurück dahin, wo ihr hergekommen seid, in Dortmund will euch keiner sehen!
Ihr verkörpert alles, was falsch ist am modernen Fußball. Ihr macht unseren Sport kaputt!
Was mich unglaublich wütend macht, Teil 2. Gestern rannte zum sovielten Mal ein Schiri auf dem Feld rum, der es tatsächlich fertig brachte mehr oder weniger jede Entscheidung falsch zu treffen. Zum „Glück“ gibt es ja den VAR, der bei der einzigen „spielrelevanten“ Szene eingreifen konnte. Aber wenn der VAR eingreift, dann muss man sich in letzter Zeit vor allem zuerst einen Kaffee holen gehen, denn so schnell kommt da nichts dabei raus. Dazu kommt noch, dass man als Zuschauer im Stadion keine Ahnung hat, was denn genau geprüft wird. Irgendwann, wenn schon lange klar ist, dass was überprüft wird, kommt dann die Anzeige, auf der steht "Strafstoß". Ah, der Strafstoß wird also überprüft, ok, aber worauf? War dem ein Abseits vorhergegangen? War er nicht im Strafraum? War es eine mögliche Schwalbe? Großes Rätselraten, bis die Dorfsweisen ihre Entscheidung verkünden. Nach wochenlangen Überlegungen wurde dann die scheiss Entscheidung in eine andere scheiss Entscheidung umgeändert. Nur weil das richtiger ist, ist es halt nicht unbedingt besser. Und erst recht nicht sinnvoll.
Der 5-Minuten-VAR sollte mit dem 5-Minuten-Meister in der Versenkung verschwinden und das so schnell wie möglich. Stattdessen wäre es mal wieder schön, einen kompetenten Schiri im Stadion begrüßen zu dürfen. Das wäre mal etwas, woran man in Zukunft arbeiten könnte, lieber DFB. Ist wohl deutlich Zuviel verlangt...
Ihr macht unseren Sport kaputt!
Wutrede, dritter Teil: die Umstände. Das Wetter war ausgesprochener Mist und es macht wenig Spaß, unter diesen Bedingungen ins Stadion zu gehen, noch weniger mit dem Wissen über die letzten Spiele der eigenen Mannschaft. Ich hatte auch nicht gerade super Laune. Trotzdem ist es immer wieder so schade zu sehen, wie unmotiviert das Stadion zugange geht. Man wirft den Spielern vor, immer nur in Champions League Spielen und wenn es gegen große Gegner geht, Kampfgeist und Motivation an den Tag zu legen, aber ganz ehrlich: wir doch auch! Wie schon in vielen Spielen davor diese Saison, war es bestenfalls Bundesliga-Durchschnitt, was über große Teile des Spiels, auch vor der roten Karte, von den Tribünen kam und auch wenn man der Mannschaft natürlich eine Teilschuld daran nicht abreden kann, muss sich jeder Meckeropa auch einfach mal an die eigene Nase fassen.
Dass dies den Vorsänger dann dazu veranlasst, halbstündige Motivationsreden zu halten, mag bis zu einem gewissen Grad verständlich sein, sinnvoll ist es jedoch nicht. Schon mit einer funktionierenden Lautsprecheranlage ist Mitte Block 13 maximal 50% des Gesagten hörbar. Das einzige, was diese Reden bewirken, ist weitere Demotivation und Frustration aufgrund der langen Pausen. Es ist nicht der Text, der die Tribüne zu Höchstleistungen antreibt, es ist die vermittelte Energie in den Liedern. Die ist auch ohne Worte spürbar. Die Lautsprecheranlage sollte wirklich vor allem dazu genutzt werden, dass oben schneller deutlich wird, welches Lied gerade angestimmt wurde, für alles andere ist sie (zumindest in weiten Teilen der Südtribüne) komplett ungeeignet.
Lasst uns den Fußball auch auf der Tribüne wieder einfach machen.
Und zu guter Letzt die Mannschaft. Fußball ist eine Kopfsache und es dürfte nicht immer so einfach sein, wie es von Außen scheint, den Schalter im richtigen Moment in die richtige Richtung umzulegen. Aber ganz ehrlich, Jungs, ernsthaft??? Die spielentscheidende Szene hat natürlich Hummels zu verantworten, das war einfach dumm. Trotz allem gab es davor und danach genügend Gelegenheiten für die ganze Mannschaft, mit Motivation und Konzentration etwas Zählbares rauszuholen. Stattdessen gab es Szenen auf dem Feld, die beinahe schon absurd waren. Sekundenlanger kompletter Stillstand. Fehlpässe über ein paar wenige Meter. Missverständnisse ohne Ende. Und nicht zuletzt das, was mich am allermeisten aufregt: keinerlei Aufbäumen. Und das gegen einen Gegner, der selbst jetzt trotz guter Form auch nicht gerade überragend war, uns viele Räume gelassen und sich sehr passiv verhalten hat, was uns eigentlich in die Karten spielte. Wie das hätte aussehen können, hat man kurz vor der Pause für ein paar Minuten gesehen, plötzlich ging es! Warum nicht öfter so? Klar, vermutlich ist es nicht möglich, diese Power über 90 Minuten durchzuhalten, aber man hätte nach der Pause zumindest für 30 Minuten oder so mal versuchen können, dieses Tempo aufrecht zu erhalten, stattdessen ging es nahtlos über in die nächste Schlafphase und so hat man sich dann eben um die letzte Möglichkeit gebracht, Punkte mitzunehmen, die gar nicht so weit außer Reichweite waren.
Was auch immer da auf dem Rasen ablief, mit Fußball hatte es wenig zu tun.
Und dann plötzlich, in meine ganze Wut und Frustration hinein, kam der richtige, der echte Fußball um die Ecke. 5 Minuten lang volle Energie auf dem Rasen und den Rängen. Das Westfalenstadion bebt, die Wände zittern, die Knie werden weich, man schreit sich die Seele aus dem Leib. Unten rennen 11 Leute besinnungslos Richtung Tor, denn das ist alles, was zählt. Es geht nicht um Geld, um Ruhm, um Ehre, es geht nur um den Ball, um diesen Moment, um das eine Tor. Es hat nicht gereicht, aber es war schön zu sehen, dass der Fußball noch nicht ganz tot ist.
Meine Wut war danach irgendwie verflogen, ich wusste nicht mehr, was ich fühlen sollte. Die 90 Minuten davor sind dadurch ja nicht weg, aber sie wurden irgendwie übertönt. Ich wurde versöhnt. Mit dem Stadion, mit der Mannschaft, mit dem Sport. Nur der Gegner, mit dem werde ich mich niemals versöhnen.