Lotka kann Punkt nicht (alleine) halten
Nach dem Sieg in Ingolstadt in der letzten Woche ging es mit einem neuen Trainer zu Hause gegen den 1. FC Saarbrücken. Wie der Einstand von Jan Zimmermann auf der Trainerbank lief lest ihr hier:
Mit einem neuen Trainer sollte ein neuer Trend eingeleitet werden. Nachdem Christian Preußer nach dem ersten Sieg im neuen Jahr gehen musste übernahm Jan Zimmermann die Zweitvertretung. Er hatte nur wenige Tage um die Mannschaft kennenzulernen und ihren Siegeswillen anzuspornen. Gegen den Tabellenvierten aus Saarbrücken sollten zu Hause wichtige Punkte gegen den Abstieg gesammelt werden.
Erste Halbzeit
Wer erwartet hat, dass gegen den 15 Punkte besser dastehenden Club erstmal abgewartet und auf Konter gehofft wird wurde überrascht. Dortmund übernahm fast sofort die Spielkontrolle und zeigte sich offensiver als man es vom Sechzehnten vielleicht erwarten würde.
Der BVB II also im Angriffsmodus, allerdings ohne nennenswerte Chancen, erarbeitete sich Ecken und das Gefühl, dass heute etwas gehen würde.
Schiedsrichter Jürgensen zeigte früh was für eine Linie er fahren würde: Bereits in der 9. Minute sah Rothe die gelbe Karte.
In der 13. Spielminute gab es wieder eine Ecke für den BVB II, Pohlmann brachte diese herein und Dams stand völlig frei am Fünfmeterraum und konnte zur Führung einnicken! Die zu diesem Zeitpunkt deutlich überlegenen Amateure belohnten sich mit einem frühen Tor.
Dieses Tor stachelte jedoch Saarbrücken deutlich an, die ab sofort die Kontrolle übernahmen. Chance zu erspielen, gelang ihnen jedoch ebenfalls nicht, die gefährlichsten Situationen entstanden auf beiden Seiten über Standards.
Bis zur 30. Minute wurden zwei weitere gelbe Karten vergeben – eine an Papadopoulus, die andere an Biada von Saarbrücken.
In der 36. Minute flankte Saarbrücken in den Strafraum, Coulibaly bekam den Ball an den angelegten Oberarm – der Schiedsrichter entschied auf Handelfmeter und gelb für Coulibaly.
Marcel Lotka sah es nicht ein, dass eine Fehlentscheidung zum Ausgleich führen sollte. Er parierte sowohl den Elfmeter, als auch den Nachschuss von Saarbrücken und hielt Dortmund nicht nur im Spiel sondern zu diesem Zeitpunkt auch punktetechnisch etwas auf Abstand zu den Abstiegsplätzen.
Das Spiel plätscherte vor sich hin, weiterhin gelang es beiden Mannschaften nicht, sich Chancen zu erspielen.
Saarbrücken, die zuvor ihre Angriffe immer über viele Stationen über die rechte Seite aufgebaut hatten machten plötzlich das Spiel schnell, schockten die Dortmunder die in Gedanken vermutlich schon in der Halbzeit waren und nach einer Flanke konnte Kerber in der 45. +2 mit einer sehr schönen, aber für Dortmund sehr bitteren, Direktabnahme an der Strafraumkante ausgleichen. Lotka, der zuvor einige starke Paraden gezeigt hat, konnte dem Ball nur hinterherschauen und sich fragen wo seine Verteidigung war.
Mit der Frage „Musste das nun wirklich sein?“ ging es für die Mannschaften in die Pause.
Zweite Halbzeit
Mit der Hoffnung, dass alle wach aus der Halbzeitpause kommen würden ging es wieder auf den Platz. Pudel kam für Coulibaly, nur einer von 4 Dortmundern der potentiell gelb-rot gefährdet war.
Die Wechsel sind bis zur 85. Minute neben der Zuschauerzahl – 1488 von denen der Großteil aus Saarbrücken mitgereist ist – die einzigen Highlights, die es auf meinen Zettel geschafft haben. Wie schon in der ersten Halbzeit plätscherte die Partie so dahin, es gab auf beiden Seiten kaum Anstalten einen Ball aufs Tor zu bringen. Die größte Chance für die Dortmunder Amateure hatte wieder Niklas Dams nach einer Ecke, dieses Mal traf er allerdings nur Aluminium.
In der 85. Minute kam dann das unvermeidliche – Dortmund bestrafte sich selber. Nach einer Flanke von Saarbrücken sind Pfanne, Dams, Pasalic und Lotka gefühlt alle am Ball und am Gegner, jedoch keiner entscheidend. Nach ein wenig Zweikampf und mehr irgendwie am Ball herumstochern landet der Ball schließlich bei Neudecker, der Pasalic final ausspielte und den Ball an Lotka vorbeischob, der sich ähnlich fassungslos über dieses Gegentor zeigte wie wir es waren.
Ärgerlich und vermeintlich vermeidbar, dass zwei Aussetzer zu Ende der jeweiligen Halbzeit zu zwei Gegentoren führen, die Dortmund wichtige Punkte kosten.
Keine leichte Kost dieses Spiel, auf Grund der Ausgeglichenheit beim Herausspielen der Chancen wäre ein Punkt mehr als verdient und vor allem wichtig gewesen.
So befindet Dortmund sich weiterhin im Abstiegskampf und muss nach dem 22. Spieltag fast wieder mit einem Auge Richtung Regionalliga West linsen.
Ausblick
Am Sonntag geht es um 14 Uhr zu den Nachbarn von Rot Weiß Essen. Auch punktetechnisch liegen diese näher am BVB II als die letzten Gegner – vielleicht eine machbare Aufgabe für Zimmermanns Elf nach einer vollständigen Trainingswoche mit dem neuen Trainer.
Statistik
Aufstellung
BVB II: Lotka – Pfanne, Dams, Coulibaly (46. Pudel) – Pasalic, Papadopoulos (86. Gürpüz), Pohlmann, Rothe (64. Aning) – Eberwein – Njinmah (64. Kamara), Akono (77. Otuali)
1. FC Saarbrücken: Batz - Krätschmer, Biada (64. Steinkötter), Thoelke, Günther-Schmidt (82. Grimaldi), Ernst (87. Gaus), Gnaase, Rizzuto, Boeder, Neudecker (87. Zeitz), Kerber
Zuschauerzahl: 1488
Gelbe Karten: BVB: Rothe (9.), Papadopoulus (18.), Coulibaly (36)., Akono (38.)
Saarbrücken: Biada (27.)
Tore: 1:0 Dams (13.), 1:1 Kerber (45. +2), 1:2 Neudecker (85.)