Unsa Senf

Der Präsident geht von Bord

23.08.2022, 12:16 Uhr von:  kha
Reinhard Rauball grüßt im Anzug auf der JHV 2016. Im Hintergrund das BVB-Wappen.

Im Laufe der vergangenen Woche wurde bekannt, das unser Präsident Dr. Reinhard Rauball im November nicht erneut als Präsident des BVB e.V. kandidieren wird. Damit tritt der mittlerweile 75-Jährige nach über 23 Jahren (mit Unterbrechungen) von der Spitze des BVB ab.

So wirklich überraschend kam die Meldung nicht, dass Dr. Reinhard Rauball nicht mehr für ein Präsidentenamt beim BVB kandidieren werde, denn mit mittlerweile 75 Jahren hat auch ein dreifacher Retter des BVB seinen Ruhestand oder die Konzentration auf das Tennis Hobby mehr als verdient.

Dreimaliger Retter des Ballspielvereins Borussia Dortmund

In seiner ersten Amtszeit von 1979 - 1982, als Notvorstand (vom Amtsgericht berufen) von 1984 bis 1986 (in der er sogar persönlich für den BVB bürgte) und in seiner dritten Amtszeit seit dem 14.11.2004 als er von den Mitgliedern des BVB beauftragt wurde, die von den Herren Niebaum, Gerd und Michael Meier hinterlassenen Trümmer zu beseitigen und den BVB neu aufzustellen. Und letzteres gelang ihm, in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der KGaA und den weiteren Vorstandsmitgliedern des eingetragenen Vereins. So steht der BVB heute so gut da wie noch nie in seiner mittlerweile 113-Jährigen Geschichte. Der e.V. hat so viele Mitglieder wie noch nie und ist zu einem der größten Sportvereine überhaupt aufgestiegen. Hierzu sagte Dr. Rauball auf einer der vergangenen Mitgliederversammlungen einmal, dass er froh sei wohl nicht mehr im Amt zu sein, wenn die vielen Mitglieder Ihre Ehrung für langjährige Mitgliedschaft erhalten würden.

Vieles wurde möglich, was vorher als unmöglich galt

Auch wenn ihm auf Mitgliederversammlungen ab und an mal ein „Altherrenwitz“ herausrutschte, so waren ihm die Abteilungen neben dem Fußball doch immer wichtig und er regelmäßig z.B. bei den Handball Damen des BVB in der Halle zu finden und setzte sich z.B. in der letzten Saison nachdrücklich dafür ein, dass zum entscheidenen Champions-League-Spiel die Halle zum Bersten gefüllt war. Und auch auf Trauerfeiern für engagierte Fans war Dr. Rauball zu Gast.

Auch wurde es unter seiner Amtszeit möglich endlich die lang ersehnte Fanabteilung des BVB zu gründen, was in vorherigen Jahren schier unmöglich erschien und auch das Borusseum, die Heimat für die Geschichte des BVB, wurde unter seiner Präsidentschaft eröffnet und ja vor kurzem auch grundlegend saniert und modernisiert. Beides war möglich, obwohl es dem BVB in dieser Zeit alles andere als gut ging.

Stärkere Worte zu Gunsten des BVB wären manchmal schön gewesen

Sicher Borusse durch und durch, wünschte man sich doch so manchmal ein etwas deutlicheres und stärkeres Eintreten für die Interessen des BVB, erinnert sei hier nur an die doch wohl als unglücklich geltende Kommunikation nach dem Attentat auf den BVB-Mannschaftsbus vor dem Champions-League-Spiel am 11.04.2017 oder während seiner Zeit als Präsident der DFL.

Andererseits zeigte er durchaus hochzuschätzende Qualitäten als Präsident als der auf einer Mitgliederversammlung den Streit zwischen Geschäftsführer Watzke und Markus Bliemietsrieder so moderierte, dass niemand sein Gesicht verlor.

Und auch das sollte nicht vergessen werden: Die Gründung der Blindenfußball-Abteilung und die Gründung der Frauenfußball-Abteilung fiel in die Amtszeit von Dr. Rauball. Natürlich gelang auch nicht alles was man sich so als e.V. vorgenommen hatte, hier denke man nur an die Idee einer eigenen Sporthalle, aber die wichtigsten Vorhaben sind, das kann man sicherlich bescheinigen, gelungen und das ist vor allem und das sogar dreimal: Die Rettung des BVB.

Auch wenn die Amtszeit noch nicht ganz zu Ende ist und noch einiges vor uns liegt so kann man doch am Ende sagen:

Vielen Dank Herr Präsident!


(und wer möchte kann sich ein klein wenig verbeugen).

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