BVB gewinnt glücklich in Frankfurt und bleibt oben dran
Zum ersten Mal seit knapp drei Jahren können wir eine Busfahrt nach Frankfurt organisieren und sehen einen glücklichen BVB-Sieg. Unser Spielbericht von der Heimfahrt - ungefiltert.
Lange ist es her. Im November 2019 fand unsere letzte Busfahrt nach Berlin statt. Damals waren wir erneut mit unserem befreundeten Fanclub „Goldener Oktober Unna 1991“ nach Berlin gefahren. Unser Ziel, jede Saison mindestens eine Fahrt zu veranstalten, scheiterte an so einer Pandemie. Aber nun ist die „vorbei“, die Stadien sind wieder voll und schon im August haben wir uns entschieden, dass man erneut eine gemeinsame Fahrt machen könnte. Als Ziel sucht man sich am besten einen Verein, der ein großes Stadion hat, mit dem Zug nicht perfekt erreichbar (deswegen wollten viele mit uns nicht nach Berlin fahren, weil man aus Dortmund mit dem Zug nur 3,5 Stunden braucht) und man auch mit dem Bus nicht ewig fahren muss. Nach der CL-Auslosung war sofort klar, dass das Spiel am Samstag stattfindet und deswegen haben wir uns entschieden nach Frankfurt zu fahren.
Und ich war so dumm mich für den Spielbericht zu melden. Dabei habe ich erstens keine Ahnung vom Fußball, bin schon ange-/betrunken und muss ab und zu noch Bier verkaufen (auch wenn ein gewisser Sven auf der Rückfahrt es eigentlich komplett übernommen hat). Ich bin gespannt, ob ich überhaupt was sinnvolles zustande bringe.
Nun ging es heute Morgen los. Die meisten Menschen stiegen in Dortmund ein, aber da vor allem die Großteile vom Goldenen Oktober aus Unna kamen, war das unsere zweite Station.
Aber es gab schon Sachen, die mich noch vor der Fahrt aufgeregt oder sauer gemacht haben. Es fing eigentlich schon mit den Preisen für die Sitzplatz-Karten an. Wenn die Steher rund 17 Euro gekostet haben und damit relativ günstig waren. Die günstigste Karte im Sitzbereich kostete 46 Euro (oder so was ähnliches). Es ist mir schon klar, dass wir jetzt eine große Inflation haben und alle Preise steigen. Aber für ein Bundesligaspiel so viel Geld bezahlen zu müssen, ist schon sehr komisch. Vor allem, wenn man bei den anderen Spielen deutlich weniger zahlt. Allgemein ist es eigentlich zum Kotzen, dass wir (und auch die Bayern Fans) häufig deutlich mehr für ein Spiel zahlen müssen, als Augsburger oder RaBa-“Fans“ (ha-ha...). Nur, weil unserer Verein erfolgreich ist und viele Fans mitbringt, zahlen wir mehr. Warum?
Die zweite Sache waren die Faninfos. Die Polizei Frankfurt hat tatsächlich als Auflage durchgesetzt, dass die T-Shirts/Plakate etc. mit der Aufschrift „A.C.A.B“ eine Ordnungswidrigkeit darstellen. Und das obwohl mehrere Gerichte schon festgestellt haben, dass Polizist:innen als Gruppe nicht beleidigt werden können. Schon komisch, aber was kann man von der Polizei in Hessen erwarten, die gegen die Rechte (egal ob in eigenen Reihen oder NSU) wenig unternehmen und einen Innenminister haben, der noch unfähiger als Horst ist.
Aber irgendwann war man doch im Block. Insgesamt hat man über 90 Minuten eine starke Stimmung im Gästeblock erlebt (ok, die Heimfans waren auch gut und laut). Was über das Spiel zu schreiben, das man nur im Block gesehen hat, ist (für mich) immer kompliziert.
Gefühlt war es
so, dass Frankfurt viel bessere Chancen hatte und insgesamt auch
deutlich besser als unsere Borussia war. Vor allem in der zweiten
Halbzeit hätten wir uns nicht über ein weiteres Gegentor beschweren
dürfen. Oder vielleicht zwei. Im Kopf habe ich sofort eine Szene
als Kobel und Schlotti in der 55. Minute (also ungefähr) dafür
sorgen, dass der Ball nicht ins Tor reingeht. Da hält unser den
Torwart den Ball stark und im Nachschuss kann der Nico auf der Linie
halten.
Über unsere Offensive kann ich gar nicht so viel sagen. Ich kann mich eigentlich nur an zwei Chancen erinnern und beide führten zum Tor. Das zweite Tor durch Bellingham war schon ziemlich gut anzuschauen. Der Jude hat seine starke Form aus den letzten Wochen bestätigt und das entscheidende Tor gemacht. Ohne ihn würden wir sicherlich nicht so viele Punkte aus den letzten Spielen mitgenommen haben. Vor den Sonntagsspielen stehen wir auf dem dritten Platz und könnten damit zufrieden sein.
Spielerisch (ausgenommen die Spiele gegen City und Stuttgart) lief es nicht unbedingt gut. Nun haben wir noch vier Spiele bis zur Winterpause, die uns gut tun wird - zumindest denen, die nicht zur WM müssen. Am nächsten Mittwoch werden viele Spieler sicherlich geschont, danach spielen wir am Samstag im Westfalenstadion gegen die Bochumer. Das wird auch das letzte Heimspiel in diesem Jahr sein, sieben Wochen vor Weihnachten, ohne Sonnenkinder.
Um 21:00 Uhr ging es dann mit dem Bus zurück ins Ruhrgebiet (bzw. Sauerland, wie einige Mitfahrende gerne über Unna sagen). Da die A3 und die A45 gesperrt waren, dauerte es etwas länger, aber Dank dem leckeren Bier, guter Stimmung und netten Gesprächen war es nicht nervig. So waren wir um kurz nach 1:00 Uhr wieder in Dortmund. Hoffentlich war es nicht die letzte gemeinsame Fahrt. Vielen Dank an alle Menschen im Bus, mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Wir sehen uns bald wieder!