...Franz Pfanne und Ted Tattermusch: "In der dritten Liga geht es ordentlich zur Sache"
Die erste Drittliga-Saison nach sechs Jahren Regionalliga liegt hinter unserer U23. Klar, dass wir das mit den Akteuren höchstpersönlich besprechen mussten. Hierfür fanden sich Kapitän und Abrissbirne Franz Pfanne und der Stürmer-Neuzugang Ted Tattermusch in unserer „Villa“ ein, um mit uns das durchaus zufriedenstellende Jahr Revue passieren zu lassen.
schwatzgelb.de: Der Saisonstart lief ja ziemlich gut. Wir waren bis auf zwei Punkte am damaligen Tabellenführer Magdeburg dran. Habt ihr damit gerechnet, als Aufsteiger so furios zu starten? Was waren die Gründe dafür, dass es am Anfang so gut lief?
Ted: Wir haben eine gute Vorbereitung gespielt und hatten auch einige Jungs aus der 3. Liga, weshalb wir eigentlich direkt wussten, dass wir auf jeden Fall gut mithalten können und wir uns nicht verstecken müssen. Dass es dann direkt so gut lief, war natürlich für alle super, wir wussten auch, dass man diese Welle der Euphorie gut mitnehmen kann und dann vieles leichter fällt.
Franz: Ich kann mich da nur anschließen. Wir hatten uns im Trainingslager schon relativ hohe Ziele gesteckt, weil wir die Spielergebnisse gesehen haben und die Jungs, die wir geholt haben, auch keine ganz Blinden waren. Wenn du dann so gut in die Saison startest, trägt dich das nochmal mehr. Und auch wenn das doof klingt, als Aufsteiger wirst du immer unterschätzt und wir sind auch “nur” die zweite Mannschaft. Aber dann kamen die Ergebnisse zustande und du bist halt zwei Punkte hinter Magdeburg.
Danach hat es sich wieder eingependelt. Vier Niederlagen in Folge, dann waren es nur noch fünf Punkte vom Abstiegsplatz entfernt, auch wenn es natürlich noch früh in der Saison war. Habt ihr euch da auch mal Sorgen gemacht?
Franz: Also vom Abstieg hat hier nie einer geredet. Außer du vielleicht.
(Tim) Ich hab es tatsächlich mal in einem Bericht geschrieben. Wenn die Abwärtsspirale weitergegangen wäre, hätte es da reingehen können.
Franz: Also wenn wir drei weitere Spiele verloren hätten, dann vielleicht…
Ihr hattet also nicht den Eindruck, dass das passieren könnte?
Franz: Nein, das war wirklich gar kein Thema in der Mannschaft. Klar, gibt es dann auch Rückschläge und es ist in einem Team, das von den letzten 45 Spielen eins verloren hat, auch für viele Neuland, dann zwei Niederlagen in Folge aufzunehmen. Wir mussten mit der Situation auch klarkommen, weil wir Erfolg gewohnt waren. Wenn du in einer neuen Liga spielst und auf den Sack kriegst, musst du auch gewisse Dinge anpassen. Was nicht heißt, dass wir unsere gesamte Taktik über den Haufen geworfen haben, aber es wurde an ein paar Stellschrauben gedreht. Es war dann glaube ich nach den vier Niederlagen das Spiel in Halle. Das hätte auch anders ausgehen können, aber dann brauchst du auch dieses Matchglück. Das hatten wir dann wieder und bis zum Winter haben wir noch 10 Punkte geholt und so mit 27 Punkten eine top Hinrunde gespielt.
In die Rückrunde seid ihr dann auch wieder ganz gut gestartet, bevor ihr erneut eine Schwächephase hattet, eigentlich vergleichbar zur Hinrunde. Kann es daran gelegen haben, dass man eigentlich nicht mehr viel erreichen konnte? Als zweite Mannschaft kann man ja in der dritten Liga ohnehin nicht aufsteigen und absteigen konntet ihr zu dem Zeitpunkt eigentlich auch nicht mehr.
Ted: Ich glaube nicht, dass es irgendwas damit zu tun hatte. Wir alle haben in jedem Spiel den Anspruch zu gewinnen. Jeder ärgert sich auch nach einer Niederlage, als würde es um Ab- oder Aufstieg gehen. In der 3. Liga sind viele Spiele oft wahnsinnig eng, viele Spiele, die wir verloren haben, waren sehr knapp, da hat vielleicht auch mal das letzte Quäntchen Glück gefehlt. Oder die letzte Konsequenz vorm Tor oder in der Verteidigung. Wir wussten aber, dass wir die meisten Spiele auch hätten gewinnen können.
Franz: In diesen fünf Spielen haben wir auch gegen Magdeburg und Braunschweig gespielt, die Erster und Zweiter sind. Die haben auch ein Stück weit mehr Qualität oder Abgezocktheit im Kader. Dann gegen Würzburg, für die es um alles ging, die haben sich in jeden Ball reingeworfen. Da kam dann das eine zum anderen, das war dann wieder diese unfassbar nervige Serie, wo du dir auch denkst: “Was spielst du hier eigentlich für eine Saison?”. Wenn man das dann mit ein bisschen Abstand betrachtet, hat man 41 Punkte, was eigentlich top ist. Wir hatten nichts mit dem Abstieg zu tun, da hatten wir schon ein super Polster aufgebaut. Für den Kopf war es für uns alle trotzdem mega beschissen. Auch wenn es eigentlich um nichts mehr ging.
Wir haben gerade schon das Spiel in Magdeburg angesprochen. Da sahst du ja nicht ganz so glücklich aus, Franz. Man kann sagen, dass du beide Tore verschuldet hast, was ja auch öffentlich so kundgetan wurde. Wie war das für dich persönlich?
Franz: Das war scheiße, klar. Es war beides unglücklich, aber letztendlich geht das Spiel voll auf meinen Nacken. Erst rutsche ich weg, dadurch kriegen wir einen Elfmeter gegen uns und dann mach ich ein Eigentor, wo ich eigentlich klären will. Ja… es gibt halt so Tage. Das klingt jetzt dumm, aber hatte an dem Tag einfach ein bisschen Scheiße am Fuß. Ich glaube, wenn man das ganze Spiel betrachtet, habe ich eigentlich kein schlechtes Spiel gemacht. Aber wenn man dann zwei Szenen drin hat, die das ganze Spiel entscheiden und dann eigentlich auch noch eine schlechte Serie einleiten, ist das nicht gut. Aber ich bin auch Kapitän und darf mich dann nicht hängen lassen. Einfach abhaken und weiter geht’s. Ich glaube, ich habe genug gute Spiele geliefert, sodass ich mir auch mal so ein Spiel eingestehen kann.
In den beiden Spielen gegen den Aufsteiger aus München habt ihr nicht wirklich gut ausgesehen. Habt ihr gerochen, dass Türkgücü den Spielbetrieb einstellen würde und deshalb dort lieber die Kräfte geschont?
Franz: Wenn man sich die Spiele so anschaut, kann man das auf jeden Fall denken, oder? Wir haben den Verein Prämien gespart (lacht). Ich kann es aber wirklich nicht erklären, das waren beides mit unsere schlechtesten Saisonleistungen. Dass sich alle Mannschaften mit Gegnern schwertun, die tief stehen, am besten noch mit einer Fünferkette und uns in unserer Hälfte eigentlich gar nicht attackieren, sondern wirklich den kompletten Bus parken, das ist ja klar. Aber trotzdem, das war zwei Mal keine gelungene Leistung.
Franz, du hast im Interview damals erklärt, wie sich Enno taktisch im Vergleich zu der gemeinsamen Zeit in Rödinghausen weiterentwickelt hat. Da ging es zum Beispiel um die dynamischen Systemwechsel während des Spiels. Was hat sich getan, um eure Spielweise an die dritte Liga anzupassen?
Franz: Wenn man ein paar Drittligaspiele gesehen hat, weiß man, dass es ordentlich zur Sache geht in Bezug auf die Zweikampfintensität. Da wird vielleicht auch mal der ein oder andere Ball länger geschlagen, als es in der Regionalliga der Fall war. Man wird auch mal höher gepresst. Enno hat uns da auch hingebracht, dass wir den langen Ball spielen, um nicht in diese Pressing-Situation reinzulaufen. Wir haben gelernt, dass wir immer eine gewisse Restverteidigung brauchen, dass wir nicht unbedingt diesen Hurra-Fußball spielen können, wie wir es in der Regionalliga mit 94 Toren gemacht haben. Ansonsten hat sich von den Abläufen her wenig verändert. Enno hat seine klaren Prinzipien, die wir auch ausreichend trainieren. Um nochmal auf die Serien mit vier oder fünf Niederlagen zurückzukommen: Da waren wir ja auch nicht einfach scheiße. Es kommt einfach in jedem Spiel darauf an, dass man zu 100% da ist und sich zu 100% in jeden Zweikampf knallt. Und wenn man das macht, hat man diese nötige Basis. Das vermittelt uns Enno auch jeden Tag, dass es, wenn man mal 1% weniger gibt, eben nicht mehr nur knapp wird, sondern man auch mal 3:0 verliert. Das ist das Wichtigste, dass er uns immer diese Basis mitgibt und dann noch seinen Matchplan an die Hand.
Ted: Ich hab natürlich die Taktik in Rödinghausen nicht mitbekommen. Aber ich weiß auf jeden Fall, dass wir nach diesen Niederlagen auch mal gesagt haben; okay, man muss auch mal den langen Ball spielen, wenn es zu knappen Situationen kommt und probieren, ein bisschen abgezockter zu spielen, weil 3. Liga einfach nochmal etwas anderes ist, da kann eine Pressing-Situation das ganze Spiel kaputt machen.
Kommen wir mal von der Intensität auf dem Platz zur Intensität neben dem Platz. Es ist ja coronabedingt erst in den letzten Wochen der Saison wieder so richtig voll in den Stadien geworden. Was konntet ihr da an Eindrücken mitnehmen?
Ted: Man hat es nach und nach gemerkt, dass es immer besser wurde, je mehr Zuschauer zugelassen waren und je mehr Stimmung es gab. Gegen Lautern war natürlich auch ein Highlightspiel, wenn dann 50.000 da sind, dafür macht man es letztendlich. Es war teilweise wirklich gruselig, die Stadien komplett leer zu sehen. Da sieht man auch, was die 3. Liga an Leuten ins Stadion bringt, das macht dann richtig Spaß.
Franz: Ich glaube, das ist auch das Highlightspiel für jeden Spieler in dieser Liga. Auf dem Betzenberg, am besten voll - und dann noch 3:1 gewinnen (lacht). Und dafür, dass wir parallel zur Ersten in Lautern gespielt haben, waren auch zahlreiche Fans von uns da.
Daran anknüpfend: Ihr hattet zwischenzeitlich eine krasse Diskrepanz zwischen den Punkten zu Hause und auswärts. Wie erklärt ihr euch das?
Franz: Müssen wir da wirklich drüber sprechen? Es liegt ja auf der Hand, dass wir auf einem alten Platz gespielt haben, auf dem man keinen guten Offensivfußball spielen kann. Okay, wir haben am Ende auch drei Mal im großen Stadion gespielt und dabei nur ein Tor geschossen und auch nur einen Punkt geholt - aber unser Fußball sah sicher besser aus.
Apropos: Wie war es, plötzlich im Westfalenstadion zu spielen?
Ted: Das ist natürlich richtig geil, das kann man nicht anders sagen. Vor allem im ersten Spiel, als auch die Szene da war, hat es richtig Spaß gemacht. Und der Platz ist natürlich super. Einen besseren Fußballplatz kann man sich nicht wünschen. Auch wenn's, wie Franz schon gesagt hat, in den ersten Spielen dort noch nicht so gut geklappt hat. Vielleicht müssen wir uns auch erstmal daran gewöhnen.
Franz: Allein, wenn du schon aus dem Tunnel herauskommst, kommst du aus dem Staunen nicht mehr heraus. Aber wenn in der Roten Erde ein paar tausend Fans sind, dann hat das auch was.
Was ist denn geiler: 2000 Fans in der Roten Erde oder 2000 Fans im Westfalenstadion?
Franz: 100% in der Roten Erde. Diese zwei-, dreitausend, die gegen Halle im Stadion waren, das wirkt einfach nicht so. Man kriegt es natürlich auch mit, aber nicht wie in einem kleineren Stadion. Und ich glaube, die Rote Erde hat auch wahnsinnig viel Tradition. Da mit Fans und einem guten Platz - das werde ich bevorzugen.
Was unterscheidet die 3. Liga von der Vierten? Beziehungsweise, was unterscheidet 3. Liga mit einer U23 von 3. Liga mit einer “ersten Mannschaft”?
Franz: Ich finde, dass die Zweikämpfe viel intensiver sind, dass das Spiel viel intensiver ist. Die Laufleistung ist ungefähr gleich. Es ist halt wahnsinnig ausgeglichen, wenn du mal drei, vier Spiele nicht gewinnst, rutscht du direkt um einiges nach unten, weil alles so eng ist. Dieses Jahr hast du natürlich mit Magdeburg eine absolute Spitzenmannschaft gehabt, die auch zurecht aufgestiegen ist. Aber auch in den anderen Spielen hatte ich eigentlich immer den Eindruck, dass jeder jeden schlagen kann. Ich glaube, diese Ausgeglichenheit hast du in keiner anderen Liga, zumindest in Deutschland. In der vierten Liga hast du so diese fünf, sechs Top-Teams, die ihre Spiele gewinnen. Da hast du eine viel größere Schere. Das ist in der 3. Liga schon beeindruckend. Es ist auch jedes Jahr so, dass zwischen dem Fünften und dem Vierzehnten vielleicht fünf, sechs, sieben Punkte liegen.
Ted: Ich würde sagen, dass der Unterschied mit einer U23 ist, dass der Fokus vielmehr auf gutem Fußballspiel liegt. In einer Herrenmannschaft - in Meppen ging es ja letztes Jahr auch noch gegen den Abstieg - probiert man natürlich alles, um irgendwie zu gewinnen, parkt vielleicht mal selber den Bus. Das macht als Spieler auch nicht immer so viel Spaß. In der U23 liegt der Fokus mehr auf einem technisch versierteren Spiel und man versteckt sich auch vor keiner Mannschaft, ob das jetzt Magdeburg ist oder Braunschweig, die läuft man trotzdem vorne an, weil man weiß, dass die Mannschaft die Qualität hat, die zu schlagen.
Franz, letztes Jahr schon ein paar Mal die Binde getragen, nun endgültig von Tigges übernommen. Hast du aufgrund deines vergleichsweise höheren Alters da automatisch ein gewisses Standing?
Franz: Eigentlich sollten die Jüngeren schon Respekt haben. Ich bin der Meinung, dass man grundsätzlich jeden respektieren soll und für mich hat Verantwortung übernehmen auch nichts mit dem Alter zu tun. Bei den Profis zum Beispiel ist Bellingham mit 18 schon absoluter Führungsspieler, der hat sicher nicht die Anzahl an Spielen wie manch anderer. Es kommt einfach darauf an, wie man sich gibt und verhält, wie verlässlich man ist. Ich würde sagen, ich setze das alles relativ gut um. Und hoffe, dass Ted vor mir Respekt hat!
Ted: Ja doch, die meiste Zeit schon. (lacht)
Was tut ihr generell, um eure Neulinge zu integrieren?
Ted: Ich habe ganz schnell Anschluss gefunden. Es gab keine besonderen Maßnahmen, wir sind mit ein paar Jungs Kaffee trinken gegangen oder etwas Essen. Durch das Trainingslager und die Vorbereitung verbringt man ja auch viel Zeit miteinander. So etwas spielt sich dann relativ schnell ein und man findet auch als neuer Spieler schnell Anschluss.
Franz: In so einer Mannschaft ist es ja gang und gäbe, dass im Sommer viele Leute gehen und auch neue kommen, deshalb spielt sich das immer von alleine ein. Letztendlich verbindet uns alle der Fußball, dann versteht man sich einfach irgendwie.
Letzte Saison im Interview mit uns meinst du, dass es aufgrund des strengen Hygienekonzeptes schwierig sei, ein richtiges Mannschaftsgefüge aufzubauen. Wie ist da die Situation inzwischen?
Franz: Das ist vielleicht ein bisschen falsch rübergekommen. Wir waren ja eine top Mannschaft, wir haben immer zusammengehalten und auch Rückschläge direkt weggesteckt.
Beziehen wir es mal auf neben dem Platz…
Franz: Ja, das ist natürlich jetzt viel einfacher. Man kann wieder Essen gehen, oder auch mal einen trinken. Den ein oder anderen lernt man auch besser kennen, als wenn man nur zusammen trainiert und in die Zweikämpfe geht. Das Drumherum macht viel mehr Spaß als in der letzten Saison, obwohl man da auf die Spiele bezogen mehr Erfolg hatte. Da haben wir immer gewonnen, das hat ja auch mega Spaß gemacht. Aber so mal sagen zu können, “komm Ted, wir gehen Pizza essen ”, das sind einfach die Kleinigkeiten, die dieses sehr angenehme Fußballerleben ausmachen.
Wie gefällt es dir denn bislang in Dortmund, Ted?
Ted: Von der Mannschaft wurde ich ja sehr gut aufgenommen und sonst fühle ich mich hier auch sehr wohl. Es ist auch nicht ganz so weit nach Hause, ich kann mich also auch mal ins Auto setzen und zu meinen Eltern fahren. Aber ich muss sagen, ich fühle mich hier pudelwohl.
Wie schwer fällt es, seinen "Heimatverein", bei dem man viele Jahre gespielt hat, zu verlassen und etwas Neues zu wagen?
Ted: Ich war da generell in einer Umbruchphase, es war ein Jahr nach meinem Abitur, die Freunde gingen auch zum Teil weg aus der Stadt und studieren irgendwo. Mir ist es eigentlich leichtgefallen, weil ich eh zu Hause ausziehen wollte.
Was hast du dir konkret vom Wechsel nach Dortmund erhofft?
Ted: Natürlich deutlich mehr Spielzeit als in Meppen und das hat bis jetzt auch ganz gut geklappt.
Wie war es für dich, gegen deinen Heimatverein anzutreten?
Ted: Es war ja nur in der Hinrunde so. Aber das ist natürlich was Besonderes, man trifft davor alte Freunde wieder. Aber im Spiel ist es letztendlich ein Spiel wie jedes andere, auch wenn man sich vielleicht noch etwas mehr freut. Auf dem Platz vergisst man dann auch die Freundschaften.
War es schlimm für dich, dass du im Rückspiel nicht dabei sein konntest?
Ted: Kurz vor dem Spiel krank zu werden, war bitter. Weil ja auch Freunde und Familie alle da waren, die wussten dann auch nicht direkt, was los ist. Das war schon scheiße.
Steffen Tigges meinte mal zu uns, du wärst vom Spielertyp eine Kopie von ihm. Würdest du da mitgehen? Wie würdest du dich selbst sehen?
Ted: Schwierige Frage. Auf den ersten Blick natürlich schon, vor allem die Größe, das kann man schon vergleichen. Tiggi hat natürlich letztes Jahr eine sehr gute Saison gespielt und dieses Jahr auch schon in der Bundesliga getroffen. Vom Typ her ähnlich, aber da muss ich schon noch ein paar Schippen drauflegen, um aufzuschließen.
Franz: Ich hab mir aber sagen lassen, dass Tiggi in deinem Alter noch viel mehr Chancen vergeigt hat. (lacht)
Ted: Was ich aber sagen kann, ich bin auf jeden Fall schneller als Tiggi, das unterscheidet uns schon. Er ist dafür kopfballstärker und ich hoffe, dass das bei mir und meiner Größe noch kommt.
Du stehst bislang bei 2 Vorlagen. Für einen Offensivspieler ist die Quote also noch ausbaufähig - wie genau willst du dich da verbessern?
Ted: Ich will natürlich mehr Tore schießen. Klar, man kann auch so gute Spiele machen, aber als Stürmer wird man letztendlich an Zahlen gemessen.
Noch eine Frage an Franz: Was macht mehr Spaß. Sechser oder IV?
Franz: Das ist schwierig. Ich hab vor drei, vier Wochen im Interview gesagt, dass ich mich eher als Innenverteidiger sehe. Jetzt habe ich wieder ein paar Spiele als Sechser gespielt und dann sehe ich mich wieder als Sechser. Mir machen eigentlich beide Positionen Spaß. Aber wenn ich die Saison Revue passieren lasse und die Spiele abwäge und meine Stärken, die eindeutig in Zweikämpfen, Kopfballduellen, dem Zulaufen von Räumen liegen, dann ist es wahrscheinlich die Sechserposition. Ja, die macht schon Spaß. Dann komm ich auch mal vors Tor. Als Innenverteidiger hat es mir auch gut gefallen, aber wenn du da einen Fehler machst, wirst du in der Liga auf jeden Fall bestraft. Als Sechser hast du noch ein paar Leute hinter dir, die den ausbügeln können.
Ted: Es ist ja auch vom Zweikampfverhalten ganz anders. Wenn als Sechser jemand an die vorbeiläuft, hast du immer noch die Chance auf taktisches Foul. Wenn du das als Innenverteidiger machst, kannst du dich umziehen gehen.
Franz: Ja… legen wir uns jetzt mal auf Sechser fest.
Gut. Eine Frage haben wir noch: Wurde schon gefeiert?
Franz: Ja, wir hatten nach dem Spiel [gegen Verl] ein kleines Zusammenkommen mit der Mannschaft. Nach München fuhr dann jeder los in den Urlaub. Das bot sich dann nach dem Heimspiel eher an.
Vielen Dank für das Interview!