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Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

01.02.2021, 08:14 Uhr von:  DocKay
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!
Die Südtribüne beim letzten Aufeinandertreffen im DFB Pokal im Oktober 2015

Dem BVB fehlt noch ein Dreierpack zum Erreichen des Pokalfinales in der Hauptstadt. Dabei gilt es, zunächst den SC Paderborn zu besiegen. Erinnerungen werden wach.

Wer im Achtelfinale des DFB-Pokals steht, braucht noch drei Siege bis zum Finale im Olympiastadion. Der FC Bayern kann sich in diesem Jahr diesen Traum nicht erfüllen und es nagt gewaltig an den Bajuwaren. Der Rest der Spitzenmannschaften in der Liga hat sich dabei so erschrocken, dass man das Siegen verlernt und schon einmal gemeinsam den roten Teppich für die Meisterfeier der Südsterne ausgerollt hat. Der Serienmeister scheiterte im Elfmeterschießen an dem Zweitligisten Holstein Kiel. Der BVB muss gewarnt sein, gelang es doch dem FC Paderborn 07, in der zweiten Runde mit 3:2 Union Berlin aus dem Pokal-Wettbewerb zu eliminieren. Und das Ganze ereignete sich am 22.12.2020 im Stadion "An der Alten Försterei". Dort hatte unser BVB vier Tage zuvor mit 1:2 eine von bisher sieben Niederlagen kassiert. Schadenfreude gegenüber den Bayern ist also nicht angezeigt. Der BVB hat es allerdings noch in der Hand, mit einem Pokalsieg eine bisher verkorkste Saison einigermaßen zu Ende zu bringen.

Stefan Effenberg in Diensten des SC Paderborn

Erinnern wir uns an das letzte Aufeinandertreffen im Pokal in der zweiten Runde am 28.10.2015 im Westfalenstadion. An der Seitenlinie standen damals Thomas Tuchel und Stefan Effenberg als verantwortliche Übungsleiter.

Das Spiel endete 7:1 für unseren BVB. Roman Bürki, Mats Hummels und Marcel Schmelzer waren in der Startelf. Lukas Piszczek wurde später für Matthias Ginter eingewechselt und trug sich neben fünf anderen Spielern in die Torschützenliste ein. Danach stürmte Tuchel mit seinem Ensemble bis ins Finale vor, verlor aber am 21.5.2016 nach Elfmeterschießen gegen die Bayern mit 3:4 (0:0). Ein Jahr später holte der neue Trainer des FC Chelsea dann seinen einzigen Titel mit dem BVB durch ein 2:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt. Pierre-Emerick Aubameyang sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter für die Entscheidung. Nach dem Spiel sagte Thomas Tuchel: „Ich bin komplett leer. Jetzt ist alles perfekt“. Es sollte, wie wir alle wissen, nicht perfekt bleiben.

Thomas Tuchel bei der Pressekonferenz nach dem 7:1 Erfolg

Und auch im Moment ist mal wieder nicht alles perfekt. Die launische Diva BVB überrascht uns überwiegend mit negativen Schlagzeilen. Stützen der Mannschaft laufen oft ihrem Gegner und ihrer Form hinterher. Neuverpflichtungen brauchen noch Zeit, oder ihre Zeit ist bereits abgelaufen. Ein aufgeblähter Kader hat zu viele Mitläufer, die selbst bei 10 Prozent reduziertem Gehalt noch fürstlich belohnt werden. Edin Terzic scheint in dieser Gemengelage verloren und überfordert. Er gibt sein Bestes, ohne Frage, aber ist das Beste auch gut genug? Auf jeden Fall ist es nach der Entlassung von Lucien Favre in vielen Punkten nicht wesentlich besser geworden. Das Spiel gegen Augsburg ist sicher eine gute Reaktion der Mannschaft, aber auch nicht viel mehr als eine Momentaufnahme. Erneut wird von vielen im Sommer ein Schnitt gefordert, der wievielte wird es wohl sein? Gemäß dem Motto: Besser ein Schnitt, als keine Schnitte mehr zu kriegen.

Die Mannschaft nach dem letzten Pokalsieg gegen Paderborn

Für die Moral der Kicker wäre eine erfolgreiche Pokalsaison ein Baustein in dem zu errichtenden Gebäude Erfolg, ein Scheitern der Verlust einer weiteren Einnahmequelle. Die Frage nach der Teilnahme an der Champions-League traue ich mich erst gar nicht zu stellen. Spieler und Verantwortliche sind in Zeiten der Pandemie mehr denn je gefragt. Und in dieser Situation stellt sich zum wiederholten Male auch für mich die Frage: “Welche Aufgabe hat eigentlich Matthias Sammer“? Das diesjährige Pokalfinale in Berlin findet am 13. Mai 2021 statt. Wenn es mit der aktuellen Impfstrategie so zügig weiter geht wie bisher, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir Fans nicht nach Berlin fahren werden. Aber zunächst müssen die schwarzgelben Kicker sowieso erst einmal den SC Paderborn aus dem Westfalenstadion fegen.

So könnten die Aufstellungen aussehen:

BVB: Hitz-Morey, Akanji, Hummels, Guerreiro-Brandt, Can-Sancho, Reus, Reyna-Haaland

Paderborn: Zingerle-Collins, Schonlau, Hünemeier, Ananou-Thalhammer, Schallenberg-Antwi-Adjei, Srbeny, Führich-Michel

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