Haaland, der mit den Wölfen tanzt
Der Blick auf die Tabelle zeigte, dass es ein heißer Tanz werden würde. War es dem BVB möglich in diesem „Let`s Dance“ den entscheidenden Punch zu setzen? Am Ende stand ein 2:0 für Borussia Haaland und der Traum lebt weiter.
Das erste Endspiel im Kampf um die Champions League Plätze gegen die Eintracht aus Frankfurt lag gerade einmal drei Wochen zurück. Es nahm einen enttäuschenden Verlauf und endete mit einer 1:2 Heimniederlage. Zwischenzeitlich konnte man wieder etwas Boden gut machen. Die Leistungen entsprachen aber nicht immer einer fulminanten Aufholjagd. Jedem der Beteiligten war inzwischen klar, dass eine erneute Niederlage kaum noch zu kompensieren wäre.
Wir wollen gegen Wolfsburg an unsere gute Form anknüpfen
Der Engländer versprühte vor dem Spiel Zweckoptimismus. Er hatte auch guten Grund dazu, denn gerade seine Leistungen waren in der Vergangenheit ein Garant dafür, das Schiff BVB wieder einigermaßen auf Kurs zu bringen. Allerdings warf das Fehlen des Abwehrchefs Mats Hummels einen Schatten auf das zweite Endspiel der Saison. Dann mussten es eben die anderen richten. Nur ein Sieg der Schwarzgelben ließ die Hoffnung auf ein versöhnliches Saisonende. Dabei galt es, kurz den DFB-Pokal und das Spiel gegen Holstein Kiel auszublenden. Das „Millionenspiel“ konnte beginnen:
Die ersten 45 Minuten
Beim Anstoß des Spieles dachte man zunächst an viele Spieleröffnungen des BVB in der Vergangenheit. Bitte keine Ouvertüre (Tanzvorführung) wie gegen Union Berlin! Nein, es kam anders, unsere Borussen hatten mehr Ballbesitz und zeigten auch eine andere Körpersprache. Edin Terzic hatte schon im Interview vor dem Spiel den absoluten Siegeswillen verbalisiert und sein Team schien sich daran zu halten. Dennoch kam der VfL zur ersten Chance in diesem Spiel, aber Ottavio schien selbst überrascht und zeigte keinen zwingenden Abschluss (8´). Vier Minuten später leistete sich dann die Nummer 20 der Wölfe einen folgenschweren Assist und Erling Haaland nahm dieses Geschenk von Baku an (12´). Plötzlich stand es nicht unverdient 1:0 für unseren BVB. Später hätte unser Goalgetter dann fast auf 2:0 erhöht, aber die Flanke von Piszczek konnte er nur mit der Fußspitze erreichen. Zwei weitere Angriffe wurden schlecht zu Ende gespielt, so ging es mit dem knappen Vorsprung in die Pause.
Die zweiten 45 Minuten
Unverändert kamen die beiden Mannschaften aus der Kabine. Bereits kurz nach Anpfiff bot sich Weghorst die erste Chance (46´). Doch sein Schuss ging glücklicherweise über das Tor. Vier Minuten später bediente Sancho Haaland perfekt, doch dessen Schuss landete bei Casteels (50´). Nur einen Wimpernschlag später klärte Arnold einen Kopfball von Manuel Akanji auf der Linie (52´). Dann kam die 59. Spielminute. Der gelb vorbelastete Jude Bellingham bekam nach einem Foul die gelb-rote Karte. 30 Minuten in Unterzahl, der Zuschauer spielte schon verschiedene Szenarien durch. Doch jetzt sah man unsere Schwarzgelben kämpfen. Wolfsburg gelang es allerdings auch nicht, entscheidenden Druck aufzubauen. Dann war es „Mo“ Dahoud, der Erling Haaland schickte, dieser schüttelte seine Verfolger ab und netzte zum umjubelten 2:0 ein (67´). Es war sein 25. Treffer in der laufenden Bundesliga-Saison. Nach der Systemumstellung (4-4-1) ließen unsere Borussen dann nichts mehr zu. Mit Kampf und Geschick brachte man das Ergebnis über die Zeit.
Fazit
Hut ab vor der Leistung dieser Mannschaft. Der vierte Sieg in Folge lassen das Team von Edin Terzic weiter von der Königsklasse träumen. War man vor drei Wochen noch elf Punkte hinter den Wölfen, so sind es jetzt noch zwei mickrige Zähler. Mit dieser Einstellung ist viel möglich. In die Karten spielte dann auch noch die Niederlage der Eintracht bei der Werkself in Leverkusen. Jetzt gilt es die Kräfte zu sammeln und sich auf das Spiel gegen Holstein Kiel zu konzentrieren. Da geht was und das Finale in Berlin ist zum Greifen nah. Wir, die Fans, müssen leider draußen bleiben. Sch….Corona. Aber vielleicht können wir ja wieder im Spätjahr Spiele in der Champions League besuchen. Das Bier für den Weg zum Westfalenstadion habe ich schon kaltgestellt. Die Hoffnung stirbt zuletzt!