BVB II verschenkt unnötig Punkte am Valentinstag
Nur ein Spiel des 26. Spieltags wurde wie geplant angepfiffen. Damit trotzdem mehr als eine Mannschaft an einem Spieltag punktet teilten Dortmund und Wiedenbrück die Punkte. Unser Spielbericht zum Valentinstagskick:
Ausgangslage
Alle Spiele des 26. Spieltags wurden wegen des Wetters abgesagt. Alle Spiele? Nein, ein kleiner Kunstrasenplatz auf dem Trainingsgelände in Brakel leistete dem Wetter Widerstand und ließ die Mannschaften auflaufen. Die Mannschaften, das sind Borussia Dortmund II, Tabellenführer mit einem Spiel und 2 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Rot Weiß Essen (das direkte Duell der letzten Woche wurde dank des zertretenen Platzes von Essen verschoben). Der Gegner hieß an diesem sonnigen Tag SC Wiedenbrück, 13. der Tabelle, sage und schreibe 30 Punkte hinter dem BVB II.
Der Favorit steht also, auch statistisch, da Dortmund 8 von 13 Begegnungen gewann, der SC konnte nur 2 Spiele für sich entscheiden, 3 Mal wurden sich die Punkte geteilt.
Die 14. Begegnung vom 14. Februar nehmen wir nun unter die Lupe:
1. Halbzeit
Aggressiver Start und frühe Führung
Trotz Valentinstag schien es von Spielbeginn an so, als wollten Dortmund und Wiedenbrück sich nichts schenken. Von Anfang an wurden harte Zweikämpfe geführt, beide Mannschaften zeigten gute Ballaktionen, konnten jedoch vorerst keine Chancen verbuchen.
Der BVB II zeigte nicht nur in der aufgeweckten Art zu spielen einen großen Unterschied zu den Profis, auch in Standards zeigten sie sich gefährlich, sodass Steffen Tigges nach 09 Minuten nach einer Ecke von Duman frei zum Kopfball kam und aus der ersten Torchance auch direkt das erste Tor erzielte.
Aufgeweckter Tigges mit Doppelpack
Die nächsten Minuten liefen vertraut aggressiv, was auch zu einer längeren Verletzungsunterbrechung führte: Pudel blieb nach einem Zweikampf eine ganze Weile liegen, konnte nach einer kurzen Behandlung jedoch weitermachen.
Fünf Minuten nach dem ersten Treffer zeigte Dortmund sich aufmerksam und fing eine ungenaue Kopfballabwehr des Wiedenbrücker Torhüters ab, sodass Tigges sich durch den Strafraum dribbeln und entspannt zum 2:0 einschieben konnte.
Beflügelt vom Tor war offensichtlich auch Lennard Maloney, der mit einem gewohnt lauten Sprechorgan auftrat und immer wieder motivierende und fordernde Rufe in Richtung Mitspieler von sich gab, die sicher auch bis zur Roten Erde gehört wurden.
Maloney also in der 18. Minute mit einem sehr starken Ballgewinn, der zu einem Konter über Knauff und Tigges führte. Wenn dieser zum 3:0 statt zu einer Ecke geführt hätte, hätte Maloney einen Bärenanteil am Tor gehabt.
Die Ecke die nun also, wie immer, von Duman getreten wurde ging allerdings an Freund und Feind vorbei ins Toraus.
Zweikampfbetontes Spiel fordert erstes Opfer
Unabhängig von der Härte der Zweikämpfe blieben die Spieler des SC gerne länger liegen, ein Außenstehender könnte vermuten, dass sie die Mannschaft wären die 2:0 führten.
Aufgrund dieser Begebenheit dauerte es auch 2 Behandlungen und mehrere Minuten bis klar war, dass Geller nach einem Zweikampf mit Knauff nicht weitermachen konnte. Für ihn kam Phil Beckhoff, der später noch eine wichtige Rolle für den SC Wiedenbrück spielen sollte.
Auf der anderen Seite kam es nach einer guten halben Stunde zu einer sehr guten Chance die Knauff und Bakir herausarbeiteten, allerdings führte auch diese Chance nicht zu einem weiteren Tor.
Nach 34 Minuten wurde dann gefühlt der erste Zweikampf für den BVB II entschieden, der Freistoß nach dem Foul an Knauff wurde allerdings zur Ecke geklärt und auch diese brachte nichts ein.
Anschluss heraufbeschworen
Nach 36 Minuten stellten wir fest, dass noch keine einzige Chance für Wiedenbrück notiert werden konnte. Demming fühlte sich offensichtlich herausgefordert und versuchte es mit einem Distanzschuss, der allerdings über das Tor von Drljaca ging.
Noch erleichtert darüber, dass wir den Anschluss nicht heraufbeschworen hatten mussten wir mit ansehen wie der noch keine 10 Minuten eingewechselte Beckhoff Drljaca überwand, Maloney auf der Linie am Ball vorbeigrätschte und Wiedenbrück unnötig auf 1:2 verkürzte.
Die erste gelbe Karte gab es – natürlich für einen Dortmunder – in der 43. Minute für Bakir nach einem Foul an Zech. Für Bakir war dies die 5. Gelbe, im Spiel gegen den Bonner SC wird er fehlen.
Unzufrieden mit dem Anschlusstreffer gingen die Dortmunder in die Halbzeitpause.
2. Halbzeit
Drei Ecken ein Ausgleich
Die 2. Halbzeit begann mit einem vertrauten Bild: Dortmund bekommt eine Ecke, Duman tritt an und – kein Tor. Dies passierte gleich zwei Mal hintereinander, kurz später dann die Ecke auf der anderen Seite, Standards kann der BVB II aber und klärte sicher.
Das Motto "drei Ecken ein Elfer" griff in diesem Spiel zum Glück nicht, bei der Linie des Schiedsrichters wäre es für Dortmund schier unmöglich gewesen einen Elfmeter zu bekommen.
Die Zweikämpfe gingen nämlich gewohnt hart weiter, Pfanne blieb nach einem Zweikampf länger liegen, musste auch behandelt werden, konnte aber glücklicherweise weitermachen.
Die Wiedenbrücker dachten sich wohl, wenn „drei Ecken ein Elfer“ nicht gilt, dann machen wir eben „drei Ecken ein Ausgleich“. Nach einer Stunde war es Latkowski, der sehr einfach und unnötig nach einer Unaufmerksamkeit der Dortmunder aus kurzer Distanz einschieben konnte.
Enrico Maaßen reagierte auf den Ausgleich und brachte Broschinski, Tachie und Wanner für Raschl, Tigges und Knauff.
Auch diese drei konnten am gewohnten Muster nichts ändern, drei weitere Ecken von Duman in den Minuten 66,69 und 70 brachten nichts ein.
Drei Gelbe ein Abpfiff
Über die zweite Halbzeit gab es deutlich weniger zu erzählen, da kein Spielfluss entstehen konnte. Viele Fouls unterbrachen das Spiel, so auch in der 73. Minute als die erste gelbe Karte an einen Wiedenbrücker ging. Pudel sah den Karton nach einem Foul 20 Meter vor dem Tor.
Duman, der offensichtlich der Mann für die Standards ist, nahm sich den Ball, schoss den Freistoß allerdings in die Mauer.
Die nächste gelbe Karte ging 15 Minuten vor Schluss an Duman, aus dem Freistoß von der Mittellinie aus konnte Wiedenbrück erfreulicherweise nichts Zählbares mitnehmen.
Auf beiden Seiten gab es leichte Ballverluste und weiterhin viele Zweikämpfe, die den Spielfluss unterbrachen.
Zehn Minuten vor Ende kam noch Harlass für Bakir, der konnte allerdings bei einer weiteren Ecke von Duman auch nichts ausrichten.
Nach einem Foul an der Mittellinie sah auch Hober noch gelb.
Kurz vor Schluss kam Broschinski noch einmal zum Schuss, die Großchance wurde allerdings abgefälscht, sodass es erneut eine Ecke gab. Leider gab es keinen Lucky-Punch für Dortmund und relativ frustrierend endete das Spiel mit 2:2.
Statistik
BVB U23: Drljaca, Maloney, Hippe, Hober, Bakir (79. Harlass), Duman, Tigges (63. Broschinski), Pfanne, Dams, Raschl (63. Tachie), Knauff (63. Wanner)
SC Wiedenbrück: Hölscher, Pudel, Berisha, Geller (28. Beckhoff), Maier (76. Szeleschus), Latkowski, Zech, Kaptan, Tia, Demming, Brosowski
Tore: 1:0 Tigges (9.), 2:0 Tigges (14.), 2:1 Beckhoff (37.), 2:2 Latkowski (59.)
Gelbe Karten: Bakir (43.), Pudel (73.), Duman (75.), Hober (80.)
Ausblick
Sofern es das Wetter und die Platzverhältnisse zulassen geht es am Samstag um 14 Uhr in Bonn für den BVB II weiter, die Tabellenspitze soll gehalten und der Vorsprung auf Essen wenn möglich ausgebaut werden.
Wir hoffen für euch wieder dabei zu sein.