Und wieder steht er an – der nutzlose Supercup
Dank Corona ist dieses letzte Testspiel zwischen dem Deutschen Meister und dem Pokalsieger (als Ersatz auch mal der Zweitplatzierte in der Tabelle) nun mitten in der Saison gelandet. Obwohl der Terminkalender schon voll ist, müssen halt die Verträge eingehalten werden. Also findet heute dann das Super-Trooper-Top-Top-Spiel statt. Gääääääähnnn…
Es war einmal eine DFB bzw. DFL-Sitzung, wo man beschloss hat, dass
es doch schön wäre, wenn der Meister und der Pokalsieger einen
Pokal ausspielen, um zu zeigen, wer der Beste ist. Was sich schön
anhört und am Anfang auch so war (zwischenzeitig gab es dann noch
den Ligapokal, aber das ist ein anderes Thema), ist mittlerweile
einfach nur langweilig. Das letzte Duell, in dem die Bayern mal nicht
dabei waren, ist mittlerweile schon 09 Jahre her. Seit der
Wiedereinführung hieß das Duell siebenmal Bayern gegen BVB. Das
Duell steht aktuell 3:3. Da es aber nicht sein kann, dass ein Verein
besser ist als die Bayern, entschied man sich diesmal dafür, dass
der Meister auch die Veranstaltung ausführt (Auch erst das zweite
Mal, dass es in der Arroganz-Arena stattfindet). Übrigens, beide
Vereine sind mit 7 bzw. 6 Titel (hier sind auch die Wettbewerbe von
1987 bis 1996 enthalten) auch Rekordhalter in diesem Wettbewerb.
Dahinter kommt dann irgendwann Werder mit drei Titel und die ganzen
Vereine, die den Titel nur einmal geholt haben.
Aber kommen wir in die Gegenwart des Suppenkopp. Beide Mannschaften haben am Wochenende bittere Niederlagen hinnehmen müssen. Der BVB war zwar in Augsburg spielbestimmend, aber erarbeitete sich einfach zu wenig Chancen und lies die dann auch noch liegen. Man verlor gegen den kämpferisch, effektiven FCA mit 2-0, weil man sich nach gutem Beginn auf das Niveau der Augsburger begab. Die Bayern mussten Ende September dann doch die erste Niederlage im Jahr 2020 hinnehmen. Sie verloren gegen die TSG Kramaric deutlich mit 1:4. Sicherlich haben sie gegen die starken Kraichgauer gespielt, aber das größere Problem war die Terminhetze. Immerhin musste man am Donnerstag noch den europäischen Supercup spielen und stand 120 Minuten auf dem Platz. Den Vorteil wird der BVB am Mittwoch nicht haben.
Bei den Bayern fehlen bis auf Neuzugang Tanguy Nianzou und Leroy Sane keiner.
Fraglich ist noch David Alaba, der muskuläre Probleme hat. Aufgrund des kleinen Kaders werden wohl wieder Spieler von der
zweiten Mannschaft dabei sein. Da sieht es beim BVB schlechter aus.
Zwar hat man einen relativ großen Kader, aber man wird wohl auf acht
Spieler verzichten müssen. Neben den verletzten Schmelzer und
Zagadou fehlen auch die noch nicht fitten Morey, Raschl und Hazard. Dazu kommen kurzfristig noch Roman Bürki und Jadon Sancho, die mit Atemwegsinfekten (kein Corona) ausfallen. Der achte Spieler ist natürlich der noch nicht spielberechtigte
Moukoko (traf dreimal im internen U19-Testspiel am Wochenende). Der
Vorteil für den BVB ist vielleicht diesmal, dass man gegen eine
spielerische Mannschaft antritt. Was aber dagegen spricht, sind die
letzten Duelle in München. Alles andere als eine Niederlage bei den
Bayern wäre schon eine kleine (große) Sensation.
Das Spiel kann man natürlich im TV sehen (Vorort dürfen weiterhin keine Zuschauer sein, ggf. ein Vorteil für die Dortmunder). Das ZDF überträgt mit dem „Experten“ Hanno Balitsch ab 20:15 Uhr. Aber auch bei DAZN gibt es das Spiel zu sehen. Beide Seiten sprechen von einer Prestigebegegnung:
Gegen Dortmund ist jedes Spiel wichtig und immer wieder eine Herausforderung.
Das ist ein Prestigeduell, das allein aufgrund der Paarung seinen Reiz hat.
Der Fan in Europa und in Übersee schaut sich dieses Spiel an. Dafür müssen sich beide Mannschaften gut präsentieren.
Aber seien wir ehrlich, es geht halt ums Geld. Wenn die Infos stimmen, bekommt der Sieger 1,25 Mio. €, während Dortmund sich wohl mit 750.000 € begnügen muss. Hoffen wir einfach mal, dass sich kein Dortmunder verletzt. Ansonsten warten wir mal ab, was da am Mittwoch passiert.
Die möglichen Aufstellungen:
Bayern: Neuer – Pavard, Süle, Alaba (Boateng), Hernandez – Kimmich,
Goretzka – Coman, Müller, Gnabry – Lewandowski
BVB: Hitz –
Akanji, Hummels, Can – Guerreiro, Witsel (Delaney), Meunier – Brandt,
Reus (Reyna) – Haland, Reinier (Reus)