Borussia, du fehlst mir
Heute vor einem Jahr war der erste Spieltag der Bundesliga Saison 2019/20. Keiner konnte ahnen, dass ein Jahr später nichts mehr ist, wie es mal war.
Liebe Borussia, du fehlst mir.
Ich mein ja, die Bundesliga ging weiter. Aber es ist nicht mehr dasselbe. Nix ist mehr, wie es mal war.
Ich vermisse das Anreisen in den überfüllten Zügen, das Zusammentreffen meiner Freunde vor der roten Erde, den Geruch von Beton wenn ich das geliebte Westfalenstadion betrete, das Abklatschen mit den zig Leuten, die man kennt „weil die ja auch immer da sind“. Die kurzweiligen Gespräche in der Kurve, das Auspfeifen und Beschimpfen des gegnerischen Neuners, ja selbst das nervige Anstehen zum Stadiondeckel aufladen und selbst das Ewige Warten am Bierstand, es fehlt mir. Es gehörte zu einem gepflegten Samstag einfach dazu.
(Was würde ich jetzt dafür geben)
Ich weiß es noch wie gestern... das letzte Heimspiel mit Zuschauern, gegen Freiburg, es gab nur das eine Thema auf der Tribüne. Corona (leider nicht das Bier)! Alle sprachen drüber, es war noch die Zeit bei dem sich alle drüber lustig gemacht haben und voller Vorfreude aufs Derby waren.
Wenn wir gewusst hätten, dass es für lange Zeit das letzte Mal ist an dem wir „Haaaalaaaand“ rufen konnten, uns freuen, singen und klatschen können, ich hätte es vermutlich noch mehr als sonst zelebriert.
Liebe Süd-West-Ecke, ich hoffe wir sehen uns bald bald bald wieder.
Vor vollem Haus, in kompletter Ekstase, mit Biergeruch auf dem Trikot und Nikotingestank in der Kurve. Und drei Punkte beim Abpfiff.
Und egal, wie lange die Pandemie noch anhält, ein Impfstoff gesucht wird und man diese ekligen Masken tragen müssen, es wird eines Tages wieder heißen: ich begrüße die besten Fans der Welt, ich begrüße die Fans von Borussia Dortmund...
Amen.
17.08.2020, Peter Schmitz
In der Rubrik „Eua Senf“ veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen Texte, die uns von unseren Lesern zugesandt wurden.
Dir brennt auch ein Thema unter den Nägeln und Du möchtest einen Text auf schwatzgelb.de veröffentlichen? Dann schick ihn an gastautor@schwatzgelb.de.