Manchmal ist weniger mehr – die vorläufigen Zahlen des BVB-Geschäftsberichts 18/19
Wie jedes Jahr lud der BVB ein, um die vorläufigen Geschäftszahlen für die Saison 2018/19 zu präsentieren. Erwartungsgemäß konnten die Vorjahreszahlen nicht gehalten werden. Trotzdem zeigt ein genauer Blick auf die Zahlen, dass manchmal weniger mehr ist.
Wieder einmal verkündete der BVB die vorläufigen Geschäftszahlen 18/19 im Westfalenstadion. Doch obwohl Dortmund den zweithöchsten Umsatz (im Konzern) vermelden konnte, sank dieser deutlich um 46,5 Mio. Euro auf 489,5 Mio. Euro. Was sich schlimm anhört, war aufgrund der fehlenden Dembélé-Transfer-Millionen erwartet worden. Vor allem, wenn man sich die transferbereinigten Umsatzzahlen anguckt. Hier stieg nämlich der Umsatz um 56 Mio. Euro auf 369,3 Mio. Euro, was eine Steigerung von 17,9% ist. Da die Transfermillionen fehlen, sank dadurch auch das Konzernergebnis um über 14 Mio. Euro auf „nur noch“ 17,4 Mio. Euro. Das dürfte Klagen auf hohen Niveau sein. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) beläuft sich auf 21,8 Mio. Euro (Vorjahr 34,7 Mio. Euro), das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beträgt 116,0 Mio. Euro (Vorjahr 137,3 Mio. Euro). Hier findet ihr die komplette ad-hoc-Meldung des BVB. Der komplette Geschäftsbericht erscheint am 27.09.2019 und ist dann unter der BVB-Aktienseite herunterladbar.
Auch sonst sind die Zahlen im Geschäftsbericht nicht schlecht. Außer bei den Transfers gab es in allen Bereichen Umsatzsteigerungen:
- Spielbetrieb: 44,7 Mio. Euro (Vorjahr 42,3 Mio. Euro)
- TV-Vermarktung: 167,3 Mio. Euro (Vorjahr 122,3 Mio. Euro)
- Werbung: 96,8 Mio. Euro (Vorjahr 94 Mio. Euro)
- Transfers: 120,2 Mio. Euro (Vorjahr 222,7 Mio. Euro)
- Merchandising: 30,0 Mio. Euro (Vorjahr 29,5 Mio. Euro)
- Catering, Conference etc.: 30,5 Mio. Euro (Vorjahr 25,2 Mio. Euro)
Die Personalkosten im Konzern stiegen von 186,7 Mio. Euro um 18,4 Mio. Euro auf 205,1 Mio. Euro. Laut der Aussage von Geschäftsführer Aki Watzke kostete der Lizenzkader im vergangenen Geschäftsjahr zwischen 140 und 145 Mio. Euro. Diese Zahl ergibt sich aus den regulären Gehaltszahlungen plus erfolgsabhängiger Prämien.
Doch obwohl der BVB wieder reichlich für neue Spieler ausgegeben
hat, stieg das Eigenkapital des Konzerns auf 355 Mio. Euro, was einer
Eigenkapitalquote von über 70% entspricht. Geschäftsführer Treß
wies darauf hin, dass man durch die Vermarktung der virtuellen Banden
einen hohen Zuwachs erzielte. „Das Thema Digitalisierung zeigt, wo
weitere Wachstumsbereiche liegen“, erklärte Thomas Treß auf der
Pressekonferenz.
Sein
Mitgeschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte dann: „Wir sind
eine starke Marke. Wir sind in allen relevanten Gebieten in den Top
3.“ Weiterhin sagte er zu den weiteren Wachstumschancen: „Wir
werden weiterhin konsequent den deutschen Markt, aber genauso
konsequent den internationalen Markt, vor allem in Amerika und Asien,
bearbeiten. Unsere Reisen tragen Früchte. Die USA-Reise war in Gänze
ein Erfolg.“ Zum sportlichen Bereich sagte er, man habe die
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison geschafft. „Wir
haben eine gute Mannschaft, ein gutes Trainerteam und gehen unsere
Ziele mit vollem Elan an“, so Aki Watzke. Wie schon im Vorjahr
werde man dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung eine Dividende
von 6 Cent pro Aktie vorschlagen.
Jetzt sind die Zahlen bekannt – es bleibt zu hoffen, dass sportlich weiterhin der Höhenflug anhält.