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Wahrscheinlich der Größte, den wir je hatten

20.05.2019, 22:51 Uhr von:  Gastautor
Wahrscheinlich der Größte, den wir je hatten
© imago images / Kicker/Eissner

Mit dem Tode von Manfred Burgsmüller verliert der BVB den besten Stürmer, den er je hatte. Diesen Verlust in Worten zu beschreiben ist fast nicht möglich.

Es ist natürlich völlig unangemessen, einen Verstorbenen in Toren zu messen, aber Manni Burgsmüller hat in 224 Bundesligaspielen für den BVB 135 Tore geschossen. Nur zum Vergleich: Stéphane Chapuisat in 218 Spielen 102.

Nur, dass der BVB zu der Zeit, in der Manni bei uns spielte, (1976 bis 1983) nicht der BVB war, den die meisten von uns heute kennen. Ja, es gab andere große Stürmer, aber niemand der so herausragte. Wir waren zu der Zeit ein Verein mit einer großen Vergangenheit, tollen Fans - und Manfred Burgsmüller.

Dass Manni, der in der wahrscheinlich schlechtesten Zeit des BVB spielte, immer noch Rekordtorschütze ist, sagt soviel über seine Qualität aus.

Ich war 6 Jahre alt, als ich Burgsmüller das erste mal im Stadion habe spielen sehen und 13 als er uns verließ. Für mich war damals eine Borussia ohne ihn nicht denkbar. Vielleicht gibt es nichts, das seinen Status so gut beschreibt, wie der Umstand, dass mehrere Saisons nach seinem Weggang noch das legendäre "Hey, Manni Manni, Uh, Uh, Manni Manni Manni Burgsmüller" durchs Westfalenstadion hallte, wenn der BVB mal wieder scheiße spielte. Und glaubt mir: Er hat da wirklich Scheiße gespielt.

Dass Manni 1988 noch mal mit dem SV Werder Bremen Deutscher Meister wurde, war mehr als verdient. Ebenso wie es ungerecht war, dass er 1989 auf der falschen Seite im DFB Pokal spielte.

Bis 2002 spielte er noch als Kicker bei Düsseldorf Rhein Fire und war damit der älteste Football-Profi der Welt.

So doof wie das klingt, ich könnte heulen, dass er in der Sommerpause gestorben ist. Ich glaube, dass im August sich niemand mehr daran erinnert, wie wichtig dieser Mann für uns war und er nicht die Würdigung bekommt, die er verdient hat. Der BVB wäre ohne Burgsmüller ein anderer Verein.

Ruhe in Frieden Manni!

20.05.2019, Marc Quambusch

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