Es wird mal wieder Zeit
Es wird mal wieder Zeit, liebe Borussen. Zufriedenheit ist ein sehr schöner und erstrebenswerter Gemütszustand, mit Blick auf die kommende Aufgabe sollten wir davon aber noch nicht zu viel in uns tragen. Die letzten Spiele haben gezeigt, dass tief stehende Gegner uns durchaus Probleme bereiten können. Mainz, Brügge und Freiburg waren harte Nüsse und nun steht das Derby an. Gegen die Blauen, die letzte Saison nicht wirklich durch offensives Spektakel aufgefallen sind, haben wir uns in der vergangenen Spielzeit eineinhalb Spiele lang schwergetan.
Das Hinspiel wird in Zukunft wahrscheinlich immer rausgekramt werden, wenn es um beeindruckende Aufholjagden in der Bundesliga geht – und das ist Strafe genug. Ein 4:0 zur Pause im Derby zu verspielen, ist einfach ein No-Go. Das Rückspiel mit einer leidenschaftslosen Leistung in der Turnhalle setzte dem Ganzen die Krone auf. Das Spruchband auf der Südtribüne mit der Aufschrift „Niemand verkörpert Borussia Dortmund so wenig wie ihr“ drückte sicher die berechtigte Wut aus, welche viele Fans nach den Spielen in sich spürten, Sicherheit hat es der Mannschaft aber bestimmt nicht gegeben.
Dass die Situation nun eine gänzlich andere ist, muss ich keinem erzählen. Obwohl wir die letzten Aufgaben nicht mit offensiven Feuerwerken gemeistert haben und das Derby natürlich seine eigenen Gesetze hat, stehen die Vorzeichen nicht schlecht. Die Blauen stolpern sich durch die Liga. Zuletzt zwar etwas stabilisiert, hecheln sie dennoch den eigenen Ansprüchen hinterher. Was für eine Genugtuung wäre es, inmitten dieser Szenerie das Auswärtsderby für sich zu entscheiden?
Was es dazu braucht, ist recht einfach runtergeschrieben: Leidenschaft, Einsatzwille, Härte in den Zweikämpfen und die nötige technische Finesse, die zweifelsohne in unseren Jungs steckt. Aber eins ist sicher: Nur wenn wir uns nicht auf dem Tabellenstand und der aktuellen Situation ausruhen, können wir in GE bestehen. Wir können uns sicher sein, dass die Blauen vor heimischem Publikum versuchen werden, alles rauszuhauen, um eine positive Wende in der Saison herbeizuführen. Wenn wir dem entgegnen können, ist der schönste Bundesliga-Auswärtssieg des Jahres in greifbarer Nähe. Die Enttäuschungen der letzten Spielzeit sollten Motivation genug sein. Es wird mal wieder Zeit für einen Derbysieg!
So könnte die Nummer Eins im Pott spielen: Bürki – Hakimi, Diallo, Akanji, Piszczek – Delaney, Witsel - Sancho, Reus, Bruun Larsen – Alcácer