...Marty - Das Exklusiv-Interview zum schönsten Nicht-Tor-Jubel der Saison
Bereits kurz nach dem Spiel gegen die Bayern ging ein Bild aus der Nachspielzeit durch die Twitterwelt. Es zeigt den Dortmunder Feuerwehrmann Marty, der bei Lewandowskis Abseitstor mit Blick auf den Linienrichter jubelnd die Arme hochreißt. schwatzgelb.de hat wie immer keine Kosten, aber alle Mühen gescheut und Marty interviewt. 09 knallharte und investigative Fragen zum jetzt schon schönsten Nicht-Tor-Jubel der Saison.
schwatzgelb.de: Marty, ein Foto mit Dir vom Spiel gegen die Bayern letzten Samstagabend ging um die Welt. Du hast beim Abseitspfiff nach dem vermeintlichen 3:3 gejubelt. Sind Feuerwehrmänner nicht zur Neutralität verpflichtet?
Marty: Auf jeden Fall sind wir das. Bei Notfällen helfen wir natürlich jedem, egal ob er Dortmund-Fan ist oder irgendeinem unbedeutenden Vorortklub einer kleinen Ruhrgebietsstadt zujubelt. Aber nachdem ich zuvor die 5 Minuten auf der Anzeigetafel des 4. Offiziellen gesehen hatte, war die Nervosität in dem Moment doch so groß, dass ich spontan die Arme hochriss.
schwatzgelb.de: Du standest in der Situation fast so gut wie der Linienrichter. War Dir sofort klar, dass es Abseits war?
Marty: Nein, tatsächlich habe ich mich im ersten Moment auch über den Ausgleich geärgert. Aus Gewohnheit ging mein Blick dann aber direkt auf den Linienrichter. Als dieser die Fahne hob, war die Erleichterung natürlich groß.
schwatzgelb.de: Robert Lewandowski jubelte in Deine Richtung. forderte dann den Videobeweis. Hattest Du Angst?
Marty: Die Forderung habe ich im Stadion gar nicht mitbekommen. Ich bin einfach mal davon ausgegangen, dass der Linienrichter sich so sicher war, dass auch der Videobeweis nichts an der Abseitsposition änderte.
schwatzgelb.de: Zwischendurch spekulierte das Internet aufgrund der TV-Bilder, dass Du eigentlich Bayern-Fan seist und gejubelt hättest, weil du vor Freude den Linienrichter übersehen hast. Was entgegnest Du diesen Verschwörungstheoretikern?
Marty: Ich kann den Gedankengang beim Anblick der Bilder ja nachvollziehen, aber als gebürtiger Kamener, mit Eltern aus Dortmund, schlägt das Herz natürlich seit der Geburt schwarzgelb.
schwatzgelb.de: Standest Du die ganze Zeit an dieser Premium-Position oder erst nach dem Pyro-Einsatz im Bayern-Block zu Beginn der zweiten Hälfte?
Marty: Ich war die gesamte Zeit vor dem Bayern-Block im Einsatz. In der Regel ist in jeder Spielfeldecke eine Einsatzkraft von uns positioniert.
schwatzgelb.de: Hand aufs Herz. Eigentlich hättest Du nach dem Pyro-Einsatz zurück in die Stadionzentrale gemusst, wolltest dir diese einmalige Gelegenheit auf eine solche Zuschauerposition aber nicht nehmen lassen.
Marty: Nein, mein fester Platz bei diesem Spiel war tatsächlich vor dem Bayern-Block. Im Nachhinein war es natürlich glücklich, dass sich dieser Platz in der Nachspielzeit quasi als „erste Reihe“ herausstellte.
schwatzgelb.de: Verfluchst Du eigentlich Spieler und Trainer, die häufig im Vorfeld einer Partie fordern, dass „das Stadion am Samstag brennen“ müsse?
Marty: Solange Spieler oder Trainer das sagen, ist alles okay. Und natürlich machen stimmungsgeladene Spiele auch mir richtig Spaß, so dass das Stadion im übertragenen Sinne auch gerne brennen darf. Und dass es nicht wörtlich brennt, dafür ist dann ja die Feuerwehr da.
schwatzgelb.de: Wie hast Du nach diesem fantastischen Sieg Deinen ganz persönlichen Brand gelöscht?
Marty: Da wir ja noch solange vor Ort bleiben, bis der letzte Zuschauer das Stadion verlassen hat und der Tag somit sehr lang war, wich der persönliche Brand auf dem Nachhauseweg eher der großen Müdigkeit. Zuhause hab ich mir dann noch die Zusammenfassung des Spiels angeschaut und dann klang der Spieltag ruhig aus.
schwatzgelb.de: Marty, wer wird diese Saison Deutscher Meister?
Marty: Ein Deutscher Meister aus Dortmund ist natürlich das Größte. Allerdings wäre nach den letzten Jahren schon jeder andere Verein außer Bayern eine willkommene Abwechslung. Nur Herne-West muss nun wirklich nicht sein.
schwatzgelb.de: Wir danken Dir für dieses Gespräch!