Ostwestfälische Wochen erfolgreich beendet – Amas feiern 3:0-Erfolg in Verl
Innerhalb von zwei Wochen ging es für Borussia Dortmunds Amateure zum bereits dritten Mal in die ostwestfälische Pampa. Nach dem ordentlichen 0:0 in Wiedenbrück und dem beeindruckenden 5:1 am vergangenen Wochenende beim SV Rödinghausen, stand nun das Nachholspiel beim nächsten Dorfverein, dem SC Verl, an. Während so manch anderer Club in der Regionalliga West aber nur dank finanzieller Mithilfe irgendwelcher Küchenbauer es überhaupt sportlich so weit gebracht hat, kann man über den SCV durchaus auch mal lobende Worte loswerden. Mit welchen personellen und finanziellen Mitteln dieser Club sich inzwischen fest in der Viertklassigkeit etabliert hat, ohne in dieser Zeit auch nur einmal wirklich gegen den Abstieg gespielt zu haben, ist durchaus beeindruckend.
Weniger beeindruckend ist derzeit das Stadion an der Poststraße. Die Umbaumaßnahmen an der Haupttribüne sind noch nicht abgeschlossen, sodass derzeit lediglich drei Tribünen genutzt werden können. Auf diesen fanden sich beim Spiel gegen die Borussen-Bubis am Mittwochabend schließlich 1.039 Zuschauer ein. Darunter auch wieder einmal eine deutlich dreistellige Zahl schwatzgelber Anhänger. Die UvdA, die dank Nicht-Parallelansetzung auch dabei war, erschien erst nach gut 20 Minuten, sorgte aber ab dann für nette Stimmung.
Erste Hälfte
Amas-Coach Daniel Farke veränderte seine Elf im Vergleich zum Kantersieg in Rödinghausen nicht. An die Leistung aus dem Spiel gegen das Küchenensemble konnte der BVB jedoch zunächst nicht anknüpfen. Ganz im Gegenteil: So waren es in den ersten Minuten des Spiels nämlich nur die Gastgeber, die für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen konnten. Keine 03+1 Minuten waren gespielt, da stand es bereits fast 1:0. Haeders Schuss aus gut 13 Metern klatschte allerdings zum Glück "nur" gegen den Pfosten. Es dauerte rund 15 bis 20 Minuten, bis auch die Borussia mal am Spielgeschehen teilnahm. Viele Gelegenheiten konnte sich der BVB jedoch nicht herausspielen, einzig Marvin Ducksch hatte freistehend vor SCV-Keeper Lange die Möglichkeit zur Führung, vergab diese jedoch sehr leichtfertig (21.). Viel mehr passierte nicht in Hälfte eins, weil mit Fortschreiten der Zeit Dortmunds Defensive um die beiden Innenverteidiger Zimmermann und Mainka immer stabiler wurde, gleichzeitig die Kreativität und Passgenauigkeit in der Offensive zu wünschen übrig ließ.
Zweite Hälfte
So sehr die ersten 45 Minuten noch fußballerischer Magerkost entsprachen, so furios sollte dann die zweite Hälfte verlaufen. Der BVB präsentierte sich von der ersten Sekunde an deutlich stärker. Marco Hobers Distanzschuss sollte noch knapp am Gehäuse vorbeigehen (51.), gute zwei Zeigerumdrehungen später zappelte der Ball dann aber erstmals im Netz. Nach einer Riesenvorlage von Atakan Karazor stand Duckschi Ducksch frei vor Lange. Diesmal machte er es besser als noch in Hälfte eins und blieb cool vor dem Tor (53.). Die Borussia hatte nun Blut geleckt und legte nur zwei Minuten später direkt nach. Ducksch war schon wieder frei durch, statt selber abzuschließen, legte er aber quer auf den besser postierten Michael Eberwein und der schob locker zum 2:0 ein (55.). Das Spiel war nun praktisch gelaufen. Verl fiel nicht allzu viel ein und kam in der gesamten zweiten Halbzeit auf lediglich einen Torschuss (Liehr in der 73.). Stattdessen hatten die Amateure das Geschehen nun voll im Griff und waren dem 3:0 jederzeit deutlich näher als die Hausherren dem Anschlusstreffer. Bis zum dritten Treffer und der somit endgültigen Entscheidung sollte es aber etwas dauern, weil Ducksch gleich zwei gute Chancen nicht nutzen konnte (78., 81.). Aber wenn es selbst nicht so klappen willl, dann überlässt man es eben einem Kollegen. Als Ducksch wieder einmal frei durch war, entschied er sich wie schon beim 2:0 gegen die egoistische Variante, sondern hatte das Auge für den freistehenden Mitspieler. Harder brauchte nach dem Zuspiel nur noch zum 3:0 einschieben (86.). Hätte Camoglu nach erneuter Ducksch-Vorarbeit die Kugel besser platziert, wäre sogar ein noch höherer Sieg am Ende möglich gewesen (89.).
So aber blieb es beim auch in der Höhe durchaus verdienten 3:0-Erfolg. Mit diesem ist der Klassenerhalt zwar rechnerisch noch lange nicht sicher, allzu große Zweifel und Sorgen braucht man sich um die U23 in dieser Spielzeit aber nun wirklich nicht mehr machen. Das Team spielt seit dem Trainerwechsel auf konstant hohem Niveau und dürfte auch angesichts des relativ einfachen Restprogramms nun wirklich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun bekommen. Wer weiß, was möglich gewesen wäre, wenn die Jungs von Anfang an solche Leistungen gezeigt hätten...
Nach gleich drei englischen Wochen in Folge dürfen sich die Amateure nun etwas ausruhen. Am kommenden Wochenende hat die Borussia spielfrei, weiter geht es dann am 13.4. mit dem Nachholspiel bei der SSVg Velbert.
Statistiken
SC Verl: Lange – Mikic, Schmidt, Stöckner (67. Bertram), Unzola – Geisler, Schröder (60. Liehr) - Erwig-Drüppel, Haeder, Kaminski (60. Hecker) - R. Mainka
BVB Amateure: Bonmann – Camoglu, P. Mainka, Zimmermann, Dieckmann – Stankovic, Karazor – Harder (89. Kefkir), Eberwein (92. Drozdek), Hober – Ducksch (92. Ozbolt)
Tore: Ducksch (53.), Eberwein (55.), Harder (86.)
Zuschauer: 1.039 im Stadion an der Poststraße
cka, 06.03+1.2016