1:0 am Tivoli - Ozbolt mit dem Golden Goal
Nach diesem 1:0 unserer Amateure könnte jeder der 8.200 Zuschauer mit Fug und Recht darauf hinweisen, dass es ein enorm dreckiger Sieg war, den die Truppe von Trainer Daniel Farke da eingefahren hat. Aber mal Hand auf's Herz: Auf welchem anderen Weg will man denn in dieser Liga zu einem Sieg gelangen..?
Es brauchte also einen langen, hohen Abschlag in die Aachener Hälfte, bei dem sich Alemannia-Verteidiger Jerome Propheter böse verschätzte. Dank des Patzers war Alen Ozbolt (21. Minute) frei durch. Der BVB-Angreifer behielt die Nerven und belohnte die konzentrierte Dortmunder Anfangsphase mit der verdienten Führung.
Spielerisch mal wieder Magerkost
Bis zur Halbzeit prägten dann Fehlpässe und verbissene Zweikämpfe das Bild einer Partie zwischen zwei Teams aus dem Niemandsland der Tabelle. Und wenn aus dem Spiel heraus schon nichts geht, dann musste stattdessen eine Standard-Situation herhalten, um der ersten Halbzeit einen kurzen Moment Torgefahr zu verleihen. Nach einer Freistoß-Hereingabe von David Solga köpfte Michael Eberwein (30.) nur knapp daneben.
Wenige Minuten vor der Pause war es dann auch Kapitän Solga, der den rund 50 mitgereisten Dortmundern Sorgenfalten auf die Stirn trieb, als er ohne Fremdeinwirkung zu Boden ging und sofort signalisierte, dass es für ihn nicht mehr weitergeht. Eine genaue Diagnose steht noch aus.
BVB verpasst die Entscheidung
Zu Beginn der 2. Halbzeit legten die Hausherren los wie von der Tarantel gestochen und stürmten wild nach vorne. Doch die Chancen hatten die Gäste, die gefährlich konterten. Ozbolt und Eberwein (49.) fanden bei ihrer großen Doppel-Chance in Aachens Keeper Pierre Kleinheider ihren Meister.
Auch danach scheiterte der sehr aktive Ozbolt (52./54./72.) entweder am glänzend aufgelegten Kleinheider oder an den eigenen Nerven.
Aachen kam erst in den Schlussminuten zu nennenswerten Chancen. Die größten hatte Rückkehrer Daniel Engelbrecht in der 85. Minute. Zunächst zwang er Bonmann mit einem spektakulären Fallrückzieher aus 5 Metern zu einer noch spektakuläreren Parade. Und anschließend setzte er nach einer Ecke seinen Kopfball hauchdünn neben das Tor. Es sollten die einzigen Chancen bleiben für eine Alemannia, die ansonsten Präzision und Durchschlagskraft vermissen ließ.
Unsere Amateure hingegen bestätigten den Aufwärts-Trend der vergangenen Spiele und dürfen sich allmählich mächtig ärgern, dass sie an den ersten Spieltagen der Saison nicht zumindest ein paar Pünktchen geholt haben. Denn dann hätte die Truppe nun tatsächlich noch vom Aufstieg träumen können. Doch so bleibt nur der Sprung auf Platz 8.
Nun wünscht die Mannschaft ihrem Kapitän David Solga gute Besserung und bereitet sich auf das kleine Derby am Mittwochabend vor.
Statistik
Aachen: Kleinheider - Ernst, Propheter, Rossmann, Vrzogic - Demai (33. Kühnel), Staffeldt - Ito (63. Gödde), Maier (77. Graudenz), Mohr - Engelbrecht
Dortmund: Bonmann - Mainka, Zimmermann, Stankovic - Camoglu, Solga (42. Kefkir), Karazor, Dieckmann - Eberwein, Ozbolt (87. Hanke), Hober
Tore: 0:1 Ozbolt (21.)
Gelb: Maier, Rossmann, Staffeldt (alle Aachen)
Zuschauer: 8.200
Ort: Tivoli, Aachen
Schiedsrichter: Andreas Steffens