Zwei Elfmeter besiegeln Niederlage der Amas
Ausgangslage
Nach dem schwachen Spiel in Düsseldorf folgte am letzten Wochenende eine verbesserte Vorstellung gegen Verl, das Verl dank eines Elfmeters und eines Eigentores für sich entscheiden konnte. Irgendwie wurde man den Eindruck nicht los, dass wir uns selber geschlagen hätten. Zwei Niederlagen in den ersten zwei Saisonspielen machten endgültig den verkorksten Start perfekt und zog auch sämtlichen Optimisten erst einmal den Zahn, die an den direkten Wiederaufstieg unserer U23 glaubten.
In Köln sollte es natürlich nicht einfacher werden. Viktoria Köln mit dem bezeichnenden Gründungsjahr 1903+1 war der Gegner und haushoher Favorit. Wie in den Jahren zuvor hegen die Kölner Aufstiegsambitionen und sind gegen Union Berlin in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen, wo man auf Bayer Leverkusen treffen wird. Von Wolfgang Niersbach zu einem tollen Derby stilisiert, für das man sicher in ein größeres Stadion umziehen kann. In Anbetracht der Attraktivität der beiden Vereine stellt sich allerdings die Frage, ob hier der Sarkasmus aus Herrn Niersbach spricht.
Vor dem Spiel
Der BVB musste gegen Viktoria Köln auf den angeschlagenen Jeremy Dudziak verzichten. Der Profi, der gegen Verl noch eine gute Partie abgeliefert hatte, musste passen und konnte nicht einmal auf der Bank Platz nehmen, für ihn kam Pascal Stenzel zu seinem Saisondebüt. Ebenso fand sich Nikolaos Ioannidis nicht im Kader. Wo die Gründe lagen, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen. Sowohl eine Verletzung als auch ein „Denkzettel“ für die schlechten Leistungen in den ersten beiden Spielen wären denkbar.
Die ZIS hatte uns bei der Spielansetzung ja mal wieder einen grandiosen Termin zugewiesen. Statt bei der Regelanstoßzeit 14:00 Uhr zu bleiben, wurde das Spiel erst um 15:30 Uhr angepfiffen. Somit war es zumindest mit der Bahn unmöglich noch rechtzeitig im Westfalenstadion zu sein, um mitzubekommen, wie die Ponys zu Pferdewurst verarbeitet werden. Ich entschied mich also gezwungenermaßen für das Auto. Kurz vor dem Ziel bog ich falsch ab, laut Route sollte hier das Stadion sein, ich fand aber einen Friedhof vor. Von der Stimmung her war beides erschreckenderweise identisch …
Generell war die Organisation dann auch am Stadion schwach. Einen separaten Presseeingang gab es nicht und so mussten wir unser gesamtes Equipment vorzeigen / durchsuchen lassen. Unsere Karten bekamen wir dann nicht wie besprochen im Bistro (wo man zu allem Überfluss auch noch unfreundlich bedient wurde), sondern am Fanshop. Hier sollten auch die Aufstellungsbögen ausgegeben werden. 10 Minuten vor dem Spiel wurden wir dann darüber informiert, dass die Aufstellungen im VIP-Zelt ausliegen.
1. Halbzeit:
Der BVB startete konzentriert in die erste Halbzeit. Viktoria Köln wurde allerdings der Favoritenrolle gerecht und konnte sich mehr Spielanteile sichern. Die meiste Zeit mussten sich die Jungs von Dave Wagner auf das verteidigen konzentrieren, wo vor allem Marian Sarr einen guten Job machte. Hin und wieder konnten über Ozbolt und Harder Nadelstiche gesetzt werden. Eberwein, der statt Ioannidis spielte war noch nicht perfekt in das Spiel eingebunden, konnte aber schon in der ersten Halbzeit mehr Ballkontakte und gewonnene Zweikämpfe als der Grieche in den zwei Spielen zuvor verzeichnen. Das Spiel nahm in der ersten halben Stunde noch nicht so richtig an Fahrt auf, was auch an der nickligen Spielweise der Kölner lag. Vor allem Maruoka setzten die vielen kleinen Fouls zu, er kam in dieser Phase nur sehr selten zu gelungenen Aktionen. In der 35. Minute wurde die Spielweise dann endlich bestraft: Foul im Strafraum, Elfmeter für den BVB. Was in den folgenden zwei Minuten passierte, war ein Spiegelbild der bisherigen Saison. Solga schießt platziert, trotzdem hält Pellatz und zu allem Überfluss gibt es im Gegenzug Elfmeter für Viktoria. Dieser wurde souverän von Wunderlich verwandelt. Bonmann wieder mal wenig geprüft und trotzdem geschlagen. Mit dem 1:0 für Köln ging es dann auch in die Pause.
2. Halbzeit:
Schon zur Halbzeit wechselte Dave Wagner zum ersten Mal an diesem Nachmittag. Nico Knystock verließ den Platz und wurde durch Philipp Hanke ersetzt. Kevin Großkreutz rückte dafür in die Viererkette und spielte fortan Linksverteidiger. Auch seine Form deutlich besser als vor Wochenfrist (und das nicht nur wegen des Eigentores). Insgesamt erwischte unsere Zwote einen guten Einstieg in die zweite Hälfte. Viktoria Köln schien mit dem 1:0 zufrieden und verlagerte sich nicht einmal mehr aufs Kontern, sondern stellte das Spiel über weite Strecken ein. Der BVB wurde stärker, was in Kombination mit der Kölner Passivität dazu führte, dass Viktoria eingeschnürt wurde. Leider konnte daraus kein Kapital geschlagen werden. Kleinere Chancen blieben ohne Torerfolg. In der Phase als der Dortmunder Druck dann am größten war, konnte Viktoria Köln dann doch noch den einen oder anderen gefährlichen Konter ausspielen. Jetzt war auch Bonmann stärker gefordert und konnte sich häufig auszeichnen. Vor allem ihm ist es zu verdanken, dass kein Konter zum Erfolg führte. Hektisch wurde es dann noch in der Schlussphase, als Stankovic mit dem Kölner Dias zusammenprallte. Ein Zusammenprall, den man hätte verhindern können, aber Dias zog ohne Rücksicht auf Verluste durch. Stankovic verletzte sich dabei am Bein und krümmte sich vor Schmerzen. Die Szene erinnerte ein wenig an Sokratis‘ Beinbruch. Hoffen wir das Beste für Stankovic, aber eine schwere Prellung wird es mindestens sein. Sarr gefiel diese rücksichtslose Art von Dias gar nicht und sagte im direkt die Meinung, was eine Rudelbildung auslöst in dessen Folge Ozbolt Rot sah.
Fazit
Am Ende steht man wieder ohne Punkte da. Nächsten Samstag geht es mit dem Heimspiel gegen die Autobahnkreuzfreunde aus Lotte weiter. Da es sich dieses Mal um keine Parallelansetzung handelt, können wir gemeinsam unsere Amas zum ersten Saisonsieg brüllen!
Pressekonferenz folgt in Kürze
Statistik
Viktoria Köln: Pellatz – Costa, Brzenska, Haitz, Schwarz (Kreyer, 83.) – Wunderlich, Koronkiewicz, Guirino, Nottbeck (Mombongo-Dues, 61.) – Schwadorf (Dias, 72.), Reimerink
Borussia Dortmund II: Bonmann – Knystock (Hanke, 46.), Stankovic, Sarr, P. Stenzel – Solga (Dieckmann, 83.), Maruoka (Sauerland, 67.) – Großkreutz, Ozbolt, Harder – Eberwein
Tore: 1:0 Wunderlich (36., FE)
Zuschauer: 934
Seb, 16.08.2015