Schlechtes Bier und leider kein „Purple Pain“
Ausgangslage
Nach dem adrenalingeladenen Spiel am letzten Sonntag, das immer noch für Herzrasen sorgt, wenn man sich vor Augen führt, wie Bonmann den Elfer gehalten hat, standen unsere Amateure auf dem vorvorletzten Platz, punktgleich mit Unterhaching. Die Bobmannschaft hatte am Freitagabend leider schon gegen die Hansa aus Rostock gewonnen und war somit wieder vorbeigezogen. Auch die Zweite von Mainz wäre mit einem Sieg mehr als in Schlagdistanz gewesen.
Vor dem Spiel
Die Woche vor dem Spiel war eher von den Vorkommnissen bei den Profis geprägt. Kloppo hört im Sommer auf und zog damit den gesamten Medienrummel auf sich. Des Weiteren waren einige Spieler der ersten Mannschaft verletzt. Dieses Mal also keine Unterstützung für die zweite Mannschaft. Stattdessen mussten die Amas auf Dudziak sowie Narey verzichten, die die Profibank füllen sollten. Auf mehreren Positionen änderte Dave Wagner somit seine Startelf im Gegensatz zur letzten Woche. Amini kam nach abgesessener Sperre wieder rein. Bonmann ersetzte dafür den gesperrten Alomerovic. Des Weiteren wurde die Startelf kräftig durcheinander gewirbelt. Zimmermann, Nyarko, Knystock, Solga, Ioannidis und der schon erwähnte Amini standen letzte Woche noch nicht bei Anpfiff auf dem Platz. Leider bewahrheiteten sich auch andere Befürchtungen: Es war tatsächlich der Tag der schlechten Biersorten. Paderborner in Dortmund und Herforder in Osnabrück *uargh*. Nichtsdestotrotz wurden unsere Amas trotz Parallelansetzung von starken 100-120 Fans begleitet, die auch immer wieder auf der Haupttribüne hörbar waren! Wenn ich richtig gehört habe, wurde nicht einmal ‚Scheiße 04‘ angestimmt – danke Jungs und Mädels! :-)
1. Halbzeit:
Relaxed oder doch eher mega hektisch? Ich hatte das Gefühl, die Mannschaften konnten sich während des Spiels nicht so wirklich einigen, welchen Stil sie jetzt wohl annehmen sollten. Einerseits kamen aggressive Bälle von Amini oder auch Iljutcenko aus der Gegnermannschaft, andererseits waren auch entspannte Kullerbälle oder ungefährliche Flanken dabei. Aber nun mal explizit gesehen, versucht mal, einerseits das Spiel bei knalliger Sonne in engen Sitzen zu betrachten, andererseits den Versuch zu machen, dabei einen guten Ticker hinzulegen oder sich aufs Funken zu konzentrieren, es ist nicht so einfach ^^
Es begann relativ gut für die Borussen, in den ersten Minuten konnten Spieler wie Amini oder Knystock mit aggressiven Bällen überzeugen. Der erste starke Moment dann in der 15. Spielminute. Alvarez versuchte es mit einem schnellen Sprint, doch die Dortmunder Defensive wollte sich nicht in Verlegenheit bringen lassen. Unser Torschütze aus dem Spiel gegen Unterhaching schnappte sich das Leder, passte weiter an unseren Horn von Schuh, welcher die Kugel an Knystock weiter gab, der anschließend von Menga gefoult wurde. Das gab Freistoß. David Solga gab alles und hämmerte ihn drauf, Lehmann schoss ihn ins Mittelfeld zurück, dort wurde er von Amini wieder aufs Tor verarbeitet und der gegnerische Keeper hielt diesen nur mit Mühe. Es folgte ein großes Durcheinander am Tor, in der sich der ein oder andere Spieler mal wieder entschied, sich den Rasen mal intensiv anzuschauen und eventuell den Geschmack zu testen. Lustig wiederum fand ich auch Maruokas Ninja-Sprung in der 19. Minute, als er sich das Runde schnappen wollte. Kurz vor der 30-Minuten-Grenze fiel mir auf, dass die Borussen sich teilweise selbst im Wege standen, besonders im Mittelfeld war dies ganz extrem. Im nächsten Moment trat Amini den Sprint an, konnte dabei zwei der lila Menschen austricksen, scheiterte jedoch am dritten und landete auf dem Rasen. Keine paar Minuten später bekam er auch fast einen Ball in die Fratze.#yolo huh? Doch trotz großem Optimismus und dem Willen, das goldene Klassenerhaltsticket zu kriegen, konnten die Dortmunder Bienen leider den Osnabrücker Stanislav Iljucenko bei seinem Weg zum Tor nicht aufhalten. Selbst unser Fußballgott wurde einfach simpel ausgetrickst und schließlich kam der Ball relativ entspannt in unser Tor, eine Enttäuschung nach dem tollen Spiel am letzten Sonntag.
Was war denn übrigens mit unserem Wuschelkopf Amini? Der dachte sich: „Jetzt bin ich zurück, doch irgendwie habe ich keinen Bock zu spielen, kassier ich mal die nächste Verwarnung." Und so geschah es, dass der 21jährige Australier die nächste Gelbe sah. Aber mal ehrlich, das war nicht mal wirklich fair. Amini verlor den Ball, grätschte dann den Gegner ab, spielte dabei den Ball, aber kassierte trotzdem noch die Karte, nachdem sich die lila Kuh freiwillig zum Grasen sinken ließ. Kurz vor der Halbzeitpause versuchte es Ionnnidis zusammen mit Knystock noch einmal, doch er haute die Kugel raus. Schade!
2. Halbzeit:
Hatte man die erste Halbzeit noch etwas verschlafen, kamen unsere Amas deutlich besser aus der Kabine. Jordanov ersetzte Nyarko. In der 49. Minute dann die riesen Chance zum Ausgleich. Hornschuh drang über die rechte Seite in den Strafraum ein, hätte selbst schießen können, hatte aber das Auge für Ioannidis, der das Leder volley nahm und Lehmann zu einer Glanzparade zwang. Schade, allein die geile Volleyabnahme hätte ein Tor verdient. Nur zehn Minuten später dann Aufregung im Mittelfeld. Gorenc-Stankovic im Zweikampf mit Marcos Alvarez, der sich plump fallen ließ. Chahed sah das wohl anders und ging direkt auf Stankovic los – die durchgeknallte Sicherung sorgte für Überzahl unserer Amas – Rot für Chahed, völlig berechtigt! Das Spiel kippte jetzt in Richtung schwatzgelb. Derstroff kam für Zimmermann und der ehemalige Dortmund Kandziora für Alvarez. Diese beiden sollten auch wenig später im Mittelpunkt stehen. Derstroff setzte sich schön im lila-weißen Strafraum durch, eigentlich schon fast zu weit abgedrängt, aber glücklicherweise von Kandziora abgeräumt: Elfmeter. David Solga ließ sich so eine Chance natürlich nicht nehmen und verwandelte sicher. 1:1 – die Euphorie war wieder da, der BVB jetzt drückend überlegen. Aber wie schon so oft hatte sich auch diesmal wieder eine Spaßbremse australischer Natur eingeschlichen. Man weiß nicht, ob es übermotiviert oder einfach nur dumm war: Amini, bereits gelb verwarnt, hielt im Mittelfeld den Fuß drauf und keiner weiß, warum! Keine Gefahr, keine Möglichkeit, einen schnellen Angriff einzuleiten, eigentlich nur ein normaler Mittelfeldzweikampf, überhart geführt und völlig zu Recht mit gelb geahndet. Amini ging also auch vorzeitig duschen (wie schon vor zwei Wochen!). Im 10 gegen 10 konnten die Osnabrücker wieder mehr Druck aufbauen und sich aus der BVB Umklammerung befreien. Am Ende sprang aber auf beiden Seiten kein Torerfolg mehr heraus und so teilte man sich verdientermaßen die Punkte. Gerade in der zweiten Halbzeit war mehr drin!
Ausblick
Die Jungs von Dave Wagner haben auch nächste Woche wieder ein Auswärtsspiel. Es geht nach Rostock und hoffentlich schenken uns die Rostocker auch die Punkte wie am Freitag den Unterhachingern. Das nächste Heimspiel findet am 03.05. statt, endlich mal wieder keine Parallelansetzung, in der hoffentlich gut gefüllten Roten Erde!
Pressekonferenz und Stimmen folgen in Kürze.
Statistik
VfL Osnabrück: Lehmann – Thomik, Willers, Grassi, Hohnstedt (Schünemann, 46.) – Alvarez (Kandziora, 68.), Chahed, Tüting – Thee (Eiter, 92.), Menga (Wagener, 62.), Iljutcenko
Borussia Dortmund II: Bonmann – Knystock, Stankovic, Zimmermann (Derstroff, 65.), Hornschuh – Solga, Nyarko (Jordanov, 46.) – Amini, Harder, Maruoka (Kefkir, 89.) – Ioannidis
Tore: 1:0 Iljutcenko (35.) – 1:1 Solga (74., Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Iljutcenko – Maruoka
Rote Karte: Chahed
Gelb-Rote Karte: Amini
Zuschauer: 7.637 an der Bremer Brücke