Keine Zuschauer, keine Tore
Während am Freitagabend unsere Profis rund um Steven Gerrard...ähh…Marco Reus im Westfalenstadion die Nullfünfer aus Mainz zu Gast hatten, empfing in Mainz die Zweitvertretung des FSV unsere Amateure. Kann man sich nicht ausdenken diese Konstellation. Doch, kann man, wenn man einen hoch anspruchsvollen Job bei DFB oder der ZIS inne hat und Spieltage terminiert. So konnte glücklicherweise verhindert werden, dass sich die tief verfeindeten Fanszenen aus Mainz und Dortmund an diesem Wochenende gleich zweimal gegenüber stehen. Zudem durften Gladbacher und Kölner gemeinsam Karneval feiern. Ein dickes Sonderlob an die Spieltagsterminierer für dieses Wochenende. Will man mit wahnwitzigen Spieltagsentzerrungen immer mehr TV-Kunden gewinnen, soll also möglichst nicht mehr in die Stadien der „Nicht-Premiumligen“ gegangen werden. 460 Zuschauer verirrten sich trotzdem an den Bruchweg. Darunter etwa 100, die es mit den schönsten Farben der Welt hielten. Auf Mainzer Seite vornehmlich Family and Friends.
Apropos Family - in der Mainzer Startelf konnte man mt Devante Parker den jüngeren Bruder von Shawn Parker entdecken. Die Torwartrotation bei den Profis setzte sich dank Parallelspiel auch in Zwoten der Mainzer fort und so fand sich zwischen den Pfosten nach Stammplatzverlust in der Winterpause Jannik Huth wieder. Auf Seiten unserer Amas stand nach der Rückkehr von Asien-Cup-Sieger Langerak zu den Profis wieder Zlatan Alomerovic im Tor. Harder begann im Vergleich zum 0:0 gegen Wehen für Knystock, Solga nach abgesesener Sperre für Nyarko. Derstroff fehlt verletzt. Kapitän Hornschuh spielte am Bruchweg schon mal vor mehr Zuschauern. Das A-Junioren-Meisterschaftsendspiel 2009 verlor er hier zusammen mit einem MG™.
Am 24. Spieltag fiel sowohl die Partie der Amas als auch der Mainzer aus, sodass beide Mannschaften ausgeruht ins Spiel gehen konnten. Durch den Spielausfall wurde Dave Wagner die Ehre zu Teil, sein 100. Spiel in Liga 3 an alter Wirkungsstätte feiern zu dürfen. Ein Dreier im Kellerduell würde helfen, diese Serie um mehr als die verbleibenden 14 Spiele auszubauen.
Vor leeren Rängen und bei Minusgraden, begann die Partie sehr zaghaft. Die Mainzer näherten sich dem gegnerischen Tor als Erstes an. Klement dribbelte sich in den Strafraum, aber es konnte zur Ecke geklärt werden. Die Ecke brachte unsere Hintermannschaft schon etwas ins Schwimmen, konnte letztlich aber geklärt werden (6.). Dann brachte Kefkir eine Sensation zustande: Eine gefährliche Ecke unserer Amas! War es denn die Möglichkeit? Leider wurde am Fünfer aber verpasst und die Gastgeber konnten klären. Nur wenige Sekunden später zieht Kefkir über links nach vorne. Mit seiner Hereingabe spielen die Mainzer im Strafraum Flipper, Jordanovs anschließender Schuss kommt jedoch nicht durch (12.). Ansonsten wurde auf beiden Seiten eher verwaltet statt gestaltet und sich zunehmend auf die Knochen getreten. Knystock war der erste Adressat einer Gelben Karte.
Nach schickem Kurzpassspiel war Hoeler plötzlich frei vorm Tor. Das sah stark nach Abseits aus, aber sein Schuss strich glücklicherweise knapp rechts vorbei (20.) Die Mainzer fanden nun vermehrt Gefallen daran, ihr Offensivspiel aufzuziehen. Unsere Abwehrreihe verstand sich aber geschickt darauf, sie mehrmals ins Abseits laufen zu lassen. Wagner an der Seitenline und Hornschuh auf dem Feld schrien um die Wette, um die Mannschaft aufzurütteln. Als die Partie gegen Ende wegen Foulspielen öfter unterbrochen wurde als der Ball rollte, war es Gott sei Dank Zeit für die Halbzeitpause.
Nach dieser brachte Dave Wagner Güll für Neuprofi Dudziak. Und sein Team kam als das Aktivere aus der Kabine. Zwei Freistoß-Flanken von Kefkir wurden einmal knapp vorbei geköpft und geschossen. Die Gelb-Rote Karte für Knystock nach wiederholtem Foulspiel brachte dann einen Bruch ins Spiel (63.). Der Mainzer Trainer Schmidt wechselte sofort offensiv. Das Abwehrbollwerk der Borussia stand jedoch und Alomerovic war stets zur Stelle. Einen Schlenzer von Klement lenkte er stark am Tor vorbei (70.). Entlastungsangriffe waren Mangelware, aber es schien, als sei man hier mit einem Punkt zufrieden. Die Fouls häuften sich und durch die zahlreichen Unterbrechungen lief die Uhr für unsere Zwote. So endete die Partie letztlich torlos.
Der FSV war über die gesamte Partie sicher die aktivere Mannschaft, den Punkt haben unsere Amas nach der Abwehrschlacht in Unterzahl aber sicherlich verdient. Zu klaren Torchance kam nämlich keines der beiden Teams. Mit diesem Punkt krebsen beide Zweitvertretungen weiter knapp über den Abstiegsrängen rum. Für unsere Zwote geht es am Freitagabend in der Roten Erde gegen Halle weiter.
Statistik
Mainz II: Huth - Kalig, Saller (73. Dorow), Hack, Roßbach - Bohl, Klement - Schilk, Felix Müller, Parker (65. Bouziane) - Höler (89. Pflücke)
BVB II: Alomerovic - Narey, Hornschuh, Gorenc-Stankovic, Dudziak (46. Güll) - Amini, Solga - Knystock, Jordanov (90.+1 Nyarko), Kefkir (75. Stenzel) - Ioannidis
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Saller, Klement, Kalig, Roßbach - Kefkir
Gelb-Rot: Knystock (63., wiederholtes Foulspiel)
Zuschauer: 460 am Bruchweg
Schiedsrichter: Steffen Mix (Abtswind)
Steffen09, 15.02.2015