BVB-Geschäftsjahr 2012/13: Über 300 Mio. Euro Umsatz und praktisch schuldenfrei
Zwar endete das Geschäftsjahr von Borussia Dortmund bereits Ende Juni, doch gestern gab es die Zahlen aus der Saison 2012/13. 305 Mio. Euro Umsatz im Konzern und einen Gewinn von 61,5 Mio. Euro vor Steuern in der KGaA bedeuteten das beste Ergebnis in der BVB-Geschichte.
Um 12 Uhr Mittags fanden sich gestern ca. 40 Pressevertreter und gut fünf Kamerateams im Presseraum des BVB ein. Diese waren aber nicht gekommen um einer der unterhaltsamen Pressekonferenzen mit Jürgen Klopp beizuwohnen. Diesmal ging es „nur“ um die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahr. Zwar war bereits im Vorfeld über Zahlen spekuliert worden, die tatsächlichen Zahlen waren aber beeindruckend. Im Konzern stieg der Umsatz von 215,2 auf 305,0 Mio. Euro. In der reinen KGaA waren es immerhin noch 272,4 Mio. Euro, was eine Steigerung zum Vorjahr von 81,2 Mio. Euro war. Die Erlöse im Konzern stiegen in allen Bereichen:
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Spielbetrieb von 31,4 auf 44,8 Mio. Euro
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Werbung von 57,8 auf 69,3 Mio. Euro
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TV-Vermarktung von 60,4 auf 87,6 Mio. Euro
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Transfers von 26,1 auf 51,6 Mio. Euro
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Sonstiges/Catering von 15,8 auf 19,8 Mio. Euro
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und Merchandising von 23,7 auf 32,0 Mio. Euro
Auch ohne die Transfererlöse (Bayern alleine überwies am 01.07., also im aktuellen Geschäftsjahr, rund 44 Mio. Euro brutto) hätte der BVB im Konzern einen Umsatz von 253 Mio. Euro gehabt. Aber diese Transfereinnahmen hat der BVB auch wieder in die Mannschaft gesteckt. Doch diese Investitionen werden in Zukunft das Finanzergebnis durch Abschreibungen belasten. Weiterhin hat der BVB auch in Steine am Westfalenstadion und weiteren BVB-Einrichtungen investiert.
Durch diesen Umsatz erzielte die KGaA ein Jahresergebnis von 53,3 Mio. Euro, was eine Steigerung des Rekordergebnisses des Vorjahres um rund 19 Mio. Euro sind. Die Personalkosten stiegen um 25 auf 99,8 Mio. Euro und auch die Anzahl der Mitarbeiter (ohne Aushilfen) stieg auf 580. Die Kosten des Lizenzkader betrug durch den Erfolg in der Champions League rund 76 Mio. Euro. Im laufenden Geschäftsjahr würde der Kader beim mäßigen Erfolg (rund 70 Punkte, Ausscheiden im Viertelfinale des DFB-Pokals und Scheitern in der Gruppenphase der Champions League) rund 65 Mio. Euro kosten. Aktuell zum Bilanzstichtag hatte die KGaA Verbindlichkeiten in Höhe von 56,1 Mio. Euro. Dem Gegenüber stehen die liquiden Mittel in Höhe von 11,5 Mio. Euro und die Forderungen (Transfererlöse etc.) von rund 68,7 Mio. Euro."Die Forderungen und liquiden Mittel übersteigen erstmals die Verbindlichkeiten. Der Volksmund würde sagen, wir sind schuldenfrei", erklärte Geschäftsführer Aki Watzke. Auch das Eigenkapital stieg von 132,8 auf 182,4 Mio Euro, was einer Eigenkapitalquote von rund 63% entspricht. "Es ist uns wie schon in den Vorjahren gelungen, sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg in Einklang zu bringen", sagte Watzke und erklärte weiter: "Wir sind die zweite Kraft im deutschen Fußball. Und das wollen wir auch bleiben." Aus diesem Grund habe man auch nicht Robert Lewandowski verkauft, denn es sollte in dieser Saison die sportlich beste Mannschaft zur Verfügung stehen. Es sei nun die Zeit gekommen, wo man nicht nur auf den wirtschaftlichen Sektor achten muss, sondern hauptsächlich auf den sportlichen Bereich.
Angesichts der Ergebnislage beabsichtigt die Geschäftsführung, dem Aufsichtsrat für den gemeinsam zu fassenden Gewinnverwendungsvorschlag an die ordentliche Hauptversammlung u.a. die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,10 EUR je Aktie vorzuschlagen. Hierüber wird der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 24. September 2013 einen Beschluss fassen.
CHS, 23.08.2013