Von Fans für Fans im Borusseum
Dass es im Borusseum nicht nur Programm nach Vorschrift gibt, wissen wir ja schon länger, aber nun bietet das Borusseum ein besonderes Schmankerl: Bis zum 09.09.2012 läuft die Wechselausstellung "FanFoto — von Fans für Fans", die am gestrigen 02.05.2012 von Dr. Reinhard Rauball und Dr. Reinhold Lunow eröffnet wurde. Wie der Name schon sagt, liegt hierbei der Fokus auf den Fans, die ein fester Bestandteil des Erlebnis Fußball sind. Die Photographen (Thomas Bielefeld, Stefan Borghardt, Joel Kunz, Johannes Steu, Arthur Tarnowski und Jens Volke) sind alles — aber vor allem glühende Anhänger von Borussia Dortmund. Doch genau diese Eigenschaft gibt allen sechs den besonderen Blickwinkel. Die ausgestellten Fotos zeigen mehr als einen runden Ball und Fußballerwaden. Sie zeigen uns die Fans auf der Süd, West, Ost und Nord. Sie zeigen die Aktionen der Fans und vor allem ihre Emotionen.
Dabei wird sich aber nicht auf eine Fangruppe beschränkt. Jedes Fan-Dasein findet seinen Platz und so spiegelt die Bildersammlung die Vielseitigkeit der Dortmunder Fans wider. Zusätzlich beschränken sich die Fotos nicht nur auf Szenen, die während der 90 Minuten aufgenommen wurden. Auch Vorbereitung, Anmarsch und Nachgang werden dokumentiert. Selbst die unschönen Seiten wie die Auseinandersetzung mit der Polizei in Spanien finden ihren kleinen Platz, direkt neben unglaublichen Aufnahmen vom Westfalenstadion. Insgesamt wird jedem etwas geboten, für jeden ist etwas dabei. Das Besondere bei vielen Fotos ist dabei die Nähe zu den Protagonisten. Während man in den Medien meist nur Aufnahmen aus der Totalen zu sehen bekommt, sind diese Photographen einfach näher dran. Einige Fotos sind sogar direkt aus dem Block heraus aufgenommen, authentischer geht es nicht mehr.
Als Besonderheit wird die Ausstellung laufend aktualisiert verändert. Die Photographen werden ihre Bilder immer wieder austauschen, sofern ihnen weitere Schnappschüsse gelingen. So besteht die Möglichkeit, dass die Ausstellung den Weg unserer Borussia bis zum September mitgeht. Am Ende könnten die Besucher die letzten Jahre und ihre Ereignisse an den Gesichtern der Fans nacherleben — ohne ein Foto vom Rasen gesehen zu haben. Zusätzlich ist eine Wand im Schauraum freigeblieben. Hier wird den Besuchern die Möglichkeit gegeben, ihre eigenen Fotos der Ausstellung hinzuzufügen. Diese Wand war natürlich heute noch völlig blank, aber es besteht zu hoffen, dass nun die Besucher sich mit einbringen.
In der Mitte des Schauraumes stehen dann noch zwei Lego-Modelle von der Roten Erde und dem Westfalenstadion. Diese wurde von Florian Grau geschaffen und haben eine verblüffende Ähnlichkeit mit diesen beiden wunderbaren Sportstätten. Beim Blick in die Vitrinen kribbelt es wohl den meisten in den Fingern, sich selber sein Modell von den beiden Stadion zu erschaffen.
Insgesamt ist diese Wechselausstellung noch ein Grund mehr, das Borusseum zu besuchen. Denn neben der Ausstellung lockt das Borusseum natürlich auch mit den bekannten Themeninseln. Auch für einen Wiederholungsbesuch ist spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen.
Das Borusseum öffnet werktags von 10 bis 18 Uhr seine Pforten. Zusätzlich ist auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet und an Heimspieltagen bis zum Anpfiff. Der Eintritt schlägt mit 6 € (4 € ermäßigt) zu Buche. Es gibt also neben Sonne und Strand in der Sommerpause nun ein weiteres attraktives Ziel und das auch noch im Westfalenstadion.
mrg, 03.05.2012