Kubas Durchbruch?
Kinners, wie die Zeit vergeht! Fünf Jahre spielt Jakub Blaszczykowski - oder eben einfach: Kuba - nun schon für Borussia Dortmund. Vier weitere sollen es nach der Vertragsverlängerung aus diesem Sommer nun werden. Das ist nur sinnvoll. Denn so gut wie in 2012 war Kuba beim BVB bislang nie.
Kreativ ist anders: Wann immer Jakub Blaszczykowski in seiner Zeit bei der Borussia bislang durch gute oder schlechte Leistungen auffiel, wurde reflexartig der Begriff der Kuba-Krise aus der Mottenkiste geholt und wahlweise deren Beginn oder Ende verkündet. Die Regelmäßigkeit, mit der das bisher geschehen ist, zeigt auch, wie schwankend Kubas Leistungen im Borussen-Dress oft waren.
Und kaum eine Spielzeit war diesbezüglich so symptomatisch wie die vergangene. Noch in der Hinrunde sah es für Kuba nämlich gar nicht gut aus. Zwar absolvierte der Pole in dieser Zeit immerhin 13 Partien, nur sechs davon jedoch auch von Beginn an. Bei der Hälfte dieser Spiele wurde er dann auch noch verhältnismäßig früh wieder ausgewechselt. Es schien, als sollte sich der Trend aus der Meistersaison 2010/2011 fortsetzen: Kuba spielte oft, gehörte aber nicht zum Stammpersonal.
Klar, dass dies dem polnischen Nationalmannschaftskapitän kaum gefallen konnte, erstrecht nicht so kurz vor der eigenen Heim-EM. Und so machte Kuba bereits Mitte der Hinrunde seinem Ärger medial Luft. Ein Vereinswechsel schien plötzlich nicht mehr ausgeschlossen, zumal auch unter vielen Fans der Eindruck herrschte, dass Kuba noch viel zu selten jenes Potential abzurufen vermochte, das immer mal wieder hervorblitzte. Statt des „polnischen Figo“ bekam man auf dem Spielfeld viel zu oft ein Phlegma ohne Torgefahr zu sehen, was wohl auch den häufigen muskulären Verletzungen geschuldet war.
Doch die Traumrückrunde des BVB in der zurückliegenden Spielzeit wurde auch für Kuba zur großen Gala. Durch den Ausfall von Mario Götze, war der Stammplatz für den Polen in der Rückrunde wie zementiert: Mit Ausnahme des 33. Spieltags in Kaiserslautern absolvierte Kuba sämtliche Spiele – und zwar von Beginn an. Sämtliche seiner sechs Tore erzielte Jakub Blaszykowski in dieser zweiten Saisonhälfte und wurde im Zusammenspiel mit Landsmann Piszczek zum großen Problem vieler Gegner, die der rechten Angriffsseite der Borussia wenig entgegen zu setzen hatten.
Die so ersehnte Europameisterschaft im eigenen Land verlief weder für die Dortmunder Nummer 16 noch für die übrigen schwatzgelben Polen wirklich erfreulich. Zwar erzielte Kuba im zweiten Gruppenspiel gegen Russland ein Traumtor, gegen Tschechien schied Polen dann aber dennoch sang- und klanglos bereits in der Vorrunde aus.
Und die Zukunft? Kuba hat seinen Vertrag soeben verlängert. Er plant mit dem BVB und der BVB plant mit ihm. Erhält Kuba dabei seine Form der Rückrunde, so braucht er auch die immense Konkurrenz in der Borussen-Offensive kaum zu fürchten. Und die nächsten Schlagzeilen in Sachen Kuba-Krise blieben uns dann auch erspart.