Meisterfeier Part 1
Laut. Unbeschreiblich laut. Unfassbar laut. Köln macht das 2:0 und das Stadion tobt. Auch der allerletzte Zweifel ist weggewischt und jedem ist klar, dass wir einen großartigen Moment teilen.
Erwachsene Menschen, die ausgelassen sind wie kleine Kinder. Tränen, die erst mühsam verdrückt und dann laufen gelassen werden. Über den Rasen tollt die Rasselbande, die wir alle so sehr ins Herz geschlossen haben. Keine durchgestylte DFB-Feier mit Siegertreppchen und Goldglitter, sondern pure, reine und aufrichtige Freude. Ich war mir sicher, dass es schon in Gladbach passieren sollte, aber in dem Moment weiß ich, dass es perfekter nicht hätte sein können. Ist ja auch kein Wunder. Eine fantastische, magische Saison konnte nur so enden.
Dann ab unter die Süd. Die ersten bekannten Gesichter trudeln ein, während auf der Tribüne der fantatische, wundervolle und überhaupt einzig symphatische Rheinlandverein aus Köln den verdienten Dank erhält. Das Grinsen reicht bei allen von einem Ohr zum anderen. Wenn dem nicht so ist, dann liegt das einzig daran, dass man gerade mit Aufnahme des ersten Meisterbierchens beschäftigt ist. Und ich mag alle Menschen um mich herum furchtbar doll. Warum auch nicht? Sind ja alles frischgebackene Meister.
Nächster Halt ist Biergarten Rote Erde und man wird Zeuge des größten Mysteriums seit dem Bau der Pyramiden. Warum steht man eine geschlagene Viertelstunde in einer langen Schlange vor einem Bierwagen, gibt dann auf – nur um festzustellen, dass man am Bierwagen wirklich direkt daneben locker zur Theke schlendern kann und in 45 Sekunden eine komplette Rutsche serviert kriegt. Das ham wir uns verdient und das schmeckt. Und zur Abwechselung lässt man einfach alle FC Kölns dieser Welt hochleben. Vom 1. bis zum 100. FC Köln. Allez, allez. Habe ich schon erwähnt, dass ich Köln toll finde?
Dann immer den Ruhrnachrichtenverteilern nach Richtung Kreuzviertel. Bis Kreuzung Lindemannstraße und Kreuzstraße. Da geht rein gar nichts mehr. Vielleicht die schönste Zeit des Abends, weil die Freude einfach so ungetrübt und ausgelassen ist. Nur strahlende Gesichter, laute Gesänge und glückliche Menschen. Für Außenstehende muss das ein wahrhaft verrücktes Völkchen sein, aber wer ist an so einem Abend schon Außenstehender.
Der Rest des Abends ist ein kleines Pendeln zwischen Sonne und Stube. Bis spät in die Nacht hört man an allen Ecken und Enden kleine Grüppchen, die ihr Meisterlied singen.
Vielen Dank an Björn für das Bild von der wundervollen, schwatzgelben Kreuzung.