Muito obrigado por tudo
Gestern war es also soweit. Das, was eigentlich niemand wollte und der Betroffene wohl am allerwenigsten. Er wollte, nach eigener Aussage, seine Karriere beim BVB beenden. Doch wenn man wirklich ehrlich ist, hat sich das im Verlaufe dieser Saison deutlich abgezeichnet. Ein verdienter, wenn nicht gar der verdienteste, Borusse des vergangenen Jahrzehnts erklärte in einer bewegenden Pressekonferenz seinen Abschied, denn für die Bank sei er einfach noch zu gut. Das bedeutet: Dede wird den BVB mit Ablauf dieser Saison verlassen.
Blenden wir zurück: Im Sommer 1998, der BVB hatte die abgelaufene Saison auf Platz 10 beendet, präsentierte der BVB einen 20 jährigen Neuzugang aus Brasilien, zu jener Zeit eigentlich ein sehr unscheinbarer Transfer. Doch dieser 20-jährige, eben Dede, eroberte sich gleich in seiner ersten Saison einen Stammplatz und absolvierte schon in seiner ersten Saison 30 Bundesligaspiele.
Diesen Stammplatz sollte er für die nächsten 10 Jahre auch nicht wieder hergeben. Zu souverän seine Vorstellungen, zu unverwüstlich war er in all den Jahren gewesen. Er war das, was man eine „Bank" nennt. Und er war einer von jenen Profis, die nicht sofort bei jedem Angebot gehen wollten. Als im Sommer 2007 der AS Rom an den BVB herantrat, der BVB einen Transfer aber ablehnte, akzeptierte Dede die Entscheidung ohne Murren, Mäkeln oder beleidigte Leberwurst spielen.
Dann kam die Saison 2008/09 und gleich im ersten Spiel in Leverkusen eine schwere Verletzung. Diagnose: Kreuzbandriß. Ein halbes Jahr Pause. Doch er kämpfte sich wieder an die Mannschaft heran, allerdings folgte anschließend eine Verletzung der anderen. Da gab es noch einen Kieferbruch, einen Meniskuseinriss, einen Innenbandriss im Knie, einen Muskelbündelriss, einen Syndesmosebandanriss und letztendlich eine Kapselverletzung. Das alles führte dazu, das Dede, zuvor die Zuverlässigkeit in Person, seinen Platz an den erklärten Dede Fan Schmelzer verlor.
Seinen größten Erfolg feierte Dede im Jahre 2002, als er nicht nur deutscher Meister wurde, sondern mit dem BVB auch das UEFA Cup Finale erreichte.
Das die Bank keine Option für jemanden wie Dede, der seine Klasse über 10 Jahre in Dortmund nachdrücklich unter Beweis gestellt hat, ist, dürfte jedem Beteiligten klar gewesen sein. Und das jemand wie Dede, der vor gar nicht allzu langer Zeit erklärt hatte, seine Karriere beim BVB beenden zu wollen, die letzen Jahre seines Fußballerlebens nicht auf der Bank verbringen möchte, ist ebenfalls allzu verständlich.
So werden wir, so schwer es uns auch fallen möge, womöglich schon in nicht einmal einem halben Jahr etragen müssen, das andere Fans Leonardo Dede, unseren Dede, mit „Allez Dede" im Stadion begrüßen werden.
Aber vorher soll Dede, ähnlich wie Flemming Povlsen anno 1995, noch einmal auf einem LKW durch Dortmund fahren und uns allen die Meisterschale präsentieren. Einen anderen Abschied kann es für Spieler wie ihn einfach nicht geben.
Danke, DEDE, danke für Deine Treue, auch und ganz besonders in den schlechten Jahren!
Dede im Interview mit schwatzgelb.de
kha, 16.03.2011