Die Helden kriegen ein Buch
Wie nach jeder Saison wird die Meisterstadt, werden die Meister mit zahlreichen Büchern geehrt. Es gibt die offiziellen Bücher, die halboffiziellen Bücher, die Bücher, mit denen Geld verdient werden will und die doch ob ihrer Qualität nicht einmal als Trittbrettfahrer ernst genommen und in ein paar Wochen auf den Wühltischen der Buchhandlungen liegen werden. Wir wollen Euch heute Auszüge aus einem besonderen BVB-Buch präsentieren. Ein Buch, welches nur mit einem Sonderteil zur Deutschen Meisterschaft aufwartet, sich sonst jedoch auf die Legenden der Vereinsgeschichte konzentriert. Weiter unten im Text verlosen wir 3 Exemplare von "Helden in Schwarz-Gelb".
Der BVB-Fan und Journalist Felix Meininghaus (48) begann bereits im Februar 2011 mit den Arbeiten an seinem Buch „Helden in Schwarz-Gelb – Borussia Dortmunds größte Spieler". Neben einem Sonderteil über die Meistermannschaft werden die 60 größten Spieler der Borussia porträtiert. Über die aktuelle Meistermannschaft sagt Meininghaus: „Die aktuelle Mannschaft ist der Gegenentwurf zu dem Team von 1997. Sie ist etwas ganz Besonderes nicht nur in der Geschichte von Borussia Dortmund, sondern in der Geschichte des deutschen Fußballs überhaupt." Ganz der Fußball-Romantiker, den Meininghaus sich über all die Jahre im Journalistengeschäft bewahrt hat, ergänzt er: „Mir imponiert die Jugend und alles was damit zusammenhängt: diese Leidenschaft, dieser Elan, dieser Esprit. Jürgen Klopp nennt das die Gier, diese Lust am Fußballspielen. Das sind alles Spieler, die in ihrer Karriere noch nichts gewonnen haben, die wollen den Erfolg unbedingt. Da kommt unglaublich viel Ausstrahlung und Charisma rüber. Das wird es in dieser Form nicht mehr geben. Selbst wenn diese Mannschaft in der kommenden Saison den Titel verteidigen und in der Champions League für Furore sorgen wird - das, was wir in dieser Saison erlebt haben, ist unwiederbringlich." Für Meininghaus steht die BVB-Mannschaft 2010/2011 auf einer Stufe mit der jungen Fohlen-Elf der 70er-Jahre. Doch das soll heute nicht unser Thema sein.
Wir präsentieren Euch zwei exklusive Auszüge aus dem in der vergangenen Woche im Delius-Klasing Verlag erschienen Buch „Helden in Schwarz-Gelb":
MICHAEL ZORC - Er ist Dortmund
Als Michael Zorc im Alter von 19 Jahren in die erste Mannschaft von Borussia Dortmund kam, lernte er Branco Zebec kennen. Der Trainer zeigte dem Juniorenweltmeister unmissverständlich auf, dass das Dasein als Fußballprofi nicht nur Annehmlichkeiten bereithält. Zebec war ein sogenannter harter Hund, der seinen Spielern bereits im Training alles abverlangte. Hinzu kam: Zorc musste zu dieser Zeit auch noch die Schulbank drücken, um sein Abitur zu machen.»Es war eine verdammt anstrengende Zeit«, erinnert sich Zorc, der damals eine ansehnliche Lockenpracht mit sich herumtrug, die dem Jungen aus dem Dortmunder Norden auch seinen Spitznamen einbrachte. Der kernige Mitspieler Rolf Rüssmann nannte den Nachwuchsprofi des mächtigen Haarschopfes wegen: »Susi«.
Doch Zorc war alles andere als mädchenhaft. Zügig etablierte sich der defensive Mittelfeldmann in der Dortmunder Mannschaft und war danach aus ihr auch nicht mehr wegzudenken. »Er verkörpert die Primärtugenden dieser Region«, urteilte der damalige Manager Michael Meier über den langjährigen Kapitän: »Er ist bodenständig, kampfstark, zuverlässig und bescheiden.«
Trotz unzähliger Stars wie Möller, Sousa, Chapuisat oder Sammer war Zorc der wichtigste Spieler seiner Epoche. Er, der stille Abräumer, hielt den Stars den Rücken frei, sodass diese glänzen konnten. In seiner langen Karriere erzielte Zorc 131 Bundesligatore, und auch wenn man seine mehr als 50 verwandelten Elfmeter abzieht, bleibt die Bilanz beeindruckend. In der Geschichte der Bundesliga jedenfalls gibt es mit Ausnahme des Frankfurters Bernd Nickel, dem 141 Tore gelangen, keinen torgefährlicheren Mittelfeldspieler.
Zudem ist Michael Zorc eine treue Seele, wie sie in der Glitzerwelt Profifußball nur selten zu finden ist: Als B-Jugendlicher kam er vom Dortmunder Stadtteilverein TuS Eving-Lindenhorst zum BVB und blieb dort bis zum Ende seiner Laufbahn.
Was Uwe Seeler für den HSV oder Karl-Heinz Körbel für Eintracht Frankfurt, das ist Michael Zorc für Borussia Dortmund. Selbst die Bayern-Ikonen Franz Beckenbauer, Gerd Müller oder Uli Hoeneß spielten zwischendurch für andere Clubs. Zorc wechselte nie. Seit über 30 Jahren ist er nun beim BVB, seit 1998 in einer anderen Funktion, als Sportdirektor. Inzwischen der Bundesligadienstälteste in dieser Funktion. Er ist das Gesicht der Borussia. Oder, wie es die »Welt« einmal formulierte: »Michael Zorc gehört zu Dortmund wie der Borsigplatz.«
Geboren: 25. August 1962 in Dortmund
Beim BVB: 1981–1998
Bundesligaspiele für den BVB: 463 (131 Tore)
Erfolge
in dieser Zeit: DFB-Pokalsieger (1989), Deutscher Meister (1995, 1996),
Champions-League-Sieger (1997), Weltpokalsieger (1997)
Spitzname: Susi
NORBERT DICKEL - »Immer wieder: der Held von Berlin«
Im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den VfB Stuttgart (2:0) war bei Dickel eine alte Knieverletzung wieder aufgebrochen, der Einsatz beim sechseinhalb Wochen später angesetzten Endspiel in Berlin schien ausgeschlossen. Die notwendige Operation erfolgte postwendend, eine minimale Chance bestand, Dickel vielleicht doch noch spielfähig zu bekommen. Doch als das Spiel der Spiele gegen Werder Bremen im Olympiastadion anstand, hatte Dickel gerade zweimal leicht trainiert.
Dortmunds Trainer Horst Köppel stand vor einer schweren Entscheidung: Sollte er einen Stürmer bringen, der gerade erst dem Krankenbett entstiegen war? 12 Tore hatte Dickel im Laufe der Saison bei 27 Einsätzen in der Liga erzielt, ein wichtiges im Pokal beim 3:2-Sieg auf Schalke. Dortmunds Trainer zauderte, die Mannschaft aber sprach sich deutlich dafür aus, den Stürmer spielen zu lassen.
Der Rest ist Geschichte: Dickel lief auf und entschied mit zwei Toren das Finale. Und das mit Tretern, die eigentlich schon ausrangiert waren: Betreuer »Bomber« Wiegand hatte aus Aberglauben die alten Fußballschuhe von Dickel, mit denen er in den Monaten vor seiner Verletzung Tor um Tor geschossen hatte, noch einmal hervorgeholt und repariert. Nach seinem größten Spiel trat Dickel dann kaum mehr in Erscheinung. Das Knie machte nicht mehr mit, weil er dem Gelenk die nötige Ruhe nicht gegönnt hatte. Die Karriere für den Pokalsieg, war das kein zu großes Opfer? »Ich würde es wieder tun«, hat Dickel auf solche Fragen mehr als einmal geantwortet.
Mehr als 20 Jahre nach dem Finale von Berlin verehren die Fans Norbert Dickel noch immer. Wenn der heutige Stadionsprecher unten auf den Rasen vor die »Gelbe Wand« tritt, um die Mannschaftsaufstellung zu verlesen, spielt sich ein immer wiederkehrendes Ritual ab: Zur Titelmelodie der Kinderserie »Flipper« singen die Fans: »Wir sin-gen Nor-bert, Nor-bert, Nor-bert Di-ckel, je-der kennt ihn, den Held von Ber-lin.« Hunderte Mal hat Dickel das Wechselspiel mit der weltweit größten Stehplatztribüne inzwischen vorgeführt, und doch kann er davon nicht genug bekommen: »Es ist wirklich wahr«, sagt er, »ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut.«
Geboren: 27. November 1961 in Berghausen
Beim BVB: 1986–1990
Bundesligaspiele für den BVB: 90 (40 Tore)
Erfolge in dieser Zeit: DFB-Pokalsieger (1989)
Spitzname: Held von Berlin
Zur Veröffentlichung dieses Buches hat uns der Verlag drei Bücher zur Verlosung zur Verfügung gestellt. Wenn ihr eins dieser Bücher gewinnen wollt, beantwortet uns folgende Frage:
Welche 3 Seiten surft Felix Meininghaus morgens an?
Schickt uns die Lösung an Heldenverlosung@schwatzgelb.de, der Einsendeschluss ist der 02.06.2011.
Wer sich aber das Buch kaufen will, kann das über den folgenden Link bei unserem Partner machen:
Bestelllink: Helden in Schwarz-Gelb: Borussia Dortmunds größte Spieler
Gebundene Ausgabe: 141 Seiten
Verlag: Delius Klasing (19. Mai 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3768832651
ISBN-13: 978-3768832656
Größe und/oder Gewicht: 30 x 21,2 x 1,8 cm