Warmlaufen

Zur besten Sendezeit

19.03.2010, 00:00 Uhr von:  Jakob
Zur besten Sendezeit
Auf das Bruderduell wird man Morgen wohl verzichten müssen

Samstagabend kurz vor der besten Sendezeit spielt Borussia Dortmund gegen Bayer Leverkusen. Zur besten Sendezeit wird in den Kneipen des Kreuzviertels bereits unser nächster Husarenstreich gefeiert und wir erfreuen uns am Anblick der Tabelle. Ich könnte jetzt das Spiel des Jahres ausrufen und auf der Wichtigkeit des Spiels herumreiten. Ich lass es bleiben und hole es höchstens im Falle eines Sieges nach.

Leider sind die „Pillendreher aus Vizekusen“ (Gruß an den Chef der Südtribüne a.D.) doch noch rechtzeitig in Form gekommen, um bei uns vielleicht noch den Hauch einer Chance zu verspüren. Allein, sie werden sie nicht nutzen können. Denn erstens sind wir die Guten und zweitens sind wir die Guten. Bedarf es mehr Argumentation?

Wenden wir uns den Fakten zu: der Leader ist zurück und erstaunlich schnell in Fahrt gekommen. Er hat den Nachwuchs-Leader gut ersetzen können und so schickten wir die Graue Maus frustriert nach Haus. Fein gemacht, aber die sollte nicht als Maßstab herangezogen werden. Denn was mit Chemie so alles geht, das hat uns Frankenstein gelehrt. Also aufgepasst vor der hochgezüchteten Horde des Altmeisters, auch wenn das schwere (Bayer-)Kreuz der drohenden Vizemeisterschaft auf ihren Schultern lastet. Zum Glück ist jede Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied und daher sollten wir der anhaltenden Formschwäche unseres nationalen Fliegenfängers wegen heute Nacht ruhig schlafen können. Und sollte der René aus seiner Rolle des schwächsten Glieds (nein, nicht das) herausfallen, sind da immer noch die altersschwachen Abwehrrecken, der Stürmer, der so aussieht wie Jürgen Klinsmann und zur Not eben dieses ewige Talent, dass die Bayern leider nur an die Chemiewerke verliehen haben. Hätten sie da in Leverkusen mal früher auf den Vertrag geschaut – bevor sie ihn hochgezüchtet haben. Sowas nennt man dann wohl Missmanagement. Man sieht: in Leverkusen brennt der Baum oder wie man auf dem Platz so gerne sagt: „Getz ham wa se im Sack! Die schreien sich schon an.“

Barrios schoss im Hinspiel die BVB-Führung

Ganz anders in Dortmund. Da ist hat das schwächste Glied der Owomoyela (reine Spekulation… sollte nicht abgedruckt werden) und dadurch ist Borussia Dortmund endlich berechenbar geworden. Dass sie dabei noch gut spielen und einfach alle wechhauen haben wir nicht nur dem Messias aus der Karnevalshochburg zu verdanken. Nein, Bert van Marwijk hat auch einen großen Anteil an unserem Erfolg. Nein, er ist weder der Vater von Lucas Barrios, noch die Mutter von Nelson Valdez. Er hat aber diesen Nuri Sahin ausgebildet und zu dem gemacht, was er jetzt ist: ein genialer Fußballer mit Übersicht, Spielintelligenz und einen feinen Fuß (wir erwähnen an dieser Stelle nicht, dass der garnicht auflaufen wird – da müssen die in Leverkusen schon selbst drauf kommen). Dazu haben wir einen „sehr talentierten und ewig kommenden Nationaltorhüter“ (geändertes Zitat v. Michael Skibbe) und die beste Innenverteidigung der Welt. Ach nee, Christian Wörns spielt ja garnicht mehr für uns. Ich find sie trotzdem gut und Tele-Santana ist doch sehr schnell und gut aus der Position des Ersatzmanns in die Rolle neben Neven Subotic hineingewachsen. Im Mittelfeld stellt sich die Frage, wohin mit Sven Bender, der auf seiner Position plötzlich den Kehli stehen hat. Andererseits ist er einfach zu gut, um ihn auf der Bank schmoren zu lassen. Das dürfte bedeuten, dass Tamas Hajnal wieder auf seiner gewohnten Position auf der Ersatzbank ran darf und dort hoffentlich zu 100% seine Leistung abruft. Bewährt hat sich, den ägyptischen Fummler mit dem neu entdeckten Torriecher auf die 10 zu stellen und auf den Seiten mit Kuba und dem Dortmunder Jung zu flankieren. Vorne hilft der liebe Gott, der – scheinbar weder Mann noch Frau – ein Panther ist! Und daher ende ich auch hier mit einem Zitat, dass wir am Samstagabend zur besten Sendezeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hören werden: „Die Breite an der Spitze ist dichter geworden.“ (Zitat Wadenbeißer)

Statistik

Vorerst zum letzten Mal Flutlichtatmosphäre

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Owomoyela, Subotic, Santana, Schmelzer - Kehl, Bender (Hajnal) - Kuba, Zidan, Großkreutz - Barrios

Es fehlen: Sahin (Gelb), Valdez (Muskelfaserriss inne Bein), Hummels (Noch so n Spruch, Kieferbruch), Götze (Muskelfaserriss inne Hüfte), Tinga (Aufbautraining… wat auch immer da noch aufgebaut werden muss), Le Tallec (Hat et mit die Adduktoren)

Bayer Leverkusen: Adler - Schwaab, Friedrich, Hyypiä, Castro - Vidal, Reinartz - Barnetta, Kroos - Kießling, Derdiyok

Es fehlt: Rolfes (Erneute Hochzucht nach Knie-OP)

Schiedsrichter: Florian Meyer

Assistenten: Carsten Kadach, Frank Willenborg

Vierter Mann und Trainerpsychologe: Holger Henschel

Gelbsperre droht: Großkreutz (4), Schmelzer (4) - Vidal (9), Friedrich (4).

Zuschauer: 79.000 Karten sind verkauft. Die Tageskassen öffnen am Samstag um 14 Uhr.

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