Spielbericht Jugend

Trainingslager Tagebuch I: Here comes the sun

04.01.2010, 21:36 Uhr von:  Nicolai
Trainingslager Tagebuch I: Here comes the sun
Die erste Partynacht schon vorm Auftakt des Trainingslagers

Januar 2010 in Deutschland bedeutet hauptsächlich Schnee und Chaos. Kein Wunder also, dass es die meisten Mannschaften aus den ersten beiden deutschen Ligen in wärmere Gefilde zieht. Der BVB gastiert erneut in Marbella, auf dem Gelände des „Marbella Paradies of Football and Sports“ - wieder ein willkommener Anlass für eine Reihe reiselustiger Borussen, eine Woche Urlaub an der Costa del Sol zu verbringen.

So setzten sich am Samstag und Sonntag mehrere Autobesatzungen in Bewegung, um sich durch Schnee und Chaos die Wege zu den Flughäfen zu erkämpfen. Am schlechtesten hat es wohl die AirBerlin-Flieger erwischt, die zusammen mit der Mannschaft insgesamt 3 Stunden Verspätung ansammelten. Hatte wohl etwas länger gedauert, um die Scheiben des Fliegers freizukratzen. Der Großteil wählte hingegen einen irischen „Low-Cost-Carrier“, und einige Passagiere werden sich gewundert haben, wieviele Fangetränke so über den Wolken konsumiert werden können. Da eine größere Reisegruppe obendrein schon am Samstag anreiste, hatte Marbella schon die erste Dortmunder Partynacht hinter sich, bevor die Mannschaft überhaupt eintraf.

Regen in Spanien

Trotz der Verspätung fand am Sonntag natürlich noch eine Trainingseinheit statt, in der hauptsächlich athletische Gesichtspunkte Beachtung fanden. Am späten Abend trafen noch einige weitere Reisende in Marbella ein und es konnte in gemütlicher Runde etwas ruhiger gefeiert werden.

Der Blick nach draußen am nächsten Morgen verhieß nichts Gutes. Dunkle Wolken und Regen, Regen und nochmal Regen. Trotz allem machte man sich auf dem Weg zum Gelände. Dabei bedauerte es wohl jeder Billigreisende, dass er keine Urlaubsversicherung abgeschlossen hatte. Die spanischen Straßenverhältnisse, kombiniert mit der etwas eigenwilligen Regelauslegung, addiert mit den sintflutartigen Regenfällen, ergaben ein unkalkulierbares Gemisch. Wer es mal beim Fahren so richtig spritzen lassen wollte, hatte seinen Spaß – die paar Fußgänger eher nicht.

Jürgen Klopp erklärt die Platzverhältnisse

Durch den Regen verzogen sich die meisten Fans direkt in die kleine Kneipe. Auch die Mannschaft erschien spät und drehte nur ein paar Laufrunden. Jürgen Klopp kam inzwischen persönlich zu den Anhängern und erklärte, dass es keine echte Trainingseinheit geben würde, da der Boden unbespielbar sei. Zuvor konnte man zwei verzweifelte Angestellte beobachten, die mit einer Walze versuchten zu retten, was nicht zu retten war. Aktionismus pur – aber Szenenapplaus hätten sie wohl verdient gehabt. So ging es unverrichteter Dinge erstmal zum örtlichen Discounter. Kaum war man dort, schien auch wieder die Sonne, so muss das wohl sein im Urlaub. Nachdem nun alle für die bevorstehende Nacht ausgerüstet waren, ging es zurück in die Unterkünfte. Die meisten gammelten bei ARD Mittagsmagazin und MTV Jugendunterhaltung ab oder schliefen direkt ein (warum kann Eurosport auch einen Tag lang nur Tennis zeigen?).

Zum Schluß war doch noch etwas Training möglich
Rechtzeitig zum 5-Uhr-Training waren dann aber alle wieder fit und es ging zurück zum Trainingsgelände. Doch kaum waren Fans und Mannschaft da, öffnete sich erneut die himmlische Schleuse. So flüchtete man wieder in den Innenraum der Kneipe und auch die Mannschaft gab keinen Grund, hervor zu kriechen, da man sich weit abseits dehnte – schade eigentlich. Als der Regen nachließ, wurde auf dem letzten Feld noch ein kleines 7 gegen 7 ausgespielt. Immerhin endlich etwas Interessantes zu sehen und schon wurde es auf dem letzten Feld rundherum voller. Die Mannschaft pöhlte noch ein wenig bis es dunkel wurde und man wieder zusammen packte. Da das Wetter so bescheiden war, verweilten beide Seiten eher kurz, nur einige der jungen Wilden blieben noch länger zu einem Gespräch – total nett und sehr natürlich.


Danach ging es bei Dunkelheit wieder zurück, doch der Abend lässt noch einiges erhoffen. Morgen stehen dann zwei weitere Trainingseinheiten auf dem Programm.

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