Käptn Blaubär und der HSPfau
Dort wo das Land dem Meer am nächsten ist, steht auf einer einsamen Klippe ein Schiff. Da wohnt Käpt’n Blaubär. Er heißt nicht nur Blaubär, er sieht auch so aus. Er hat ein blaues Fell, hätte aber gerne ein gelbes. Denn blau gefällt ihm nicht. Doch kann man sich bekanntlich die Farbe seines Fells nicht aussuchen. Seine drei Enkel haben es da besser erwischt.
Die drei Bärchen wohnen mit ihm auf dem Schiff. Eines hat ein rotes, eines ein grünes und eines – das glücklichste – ein gelbes Fell. Ein bisschen neidisch ist der Käptn darauf ja schon. Und was wäre das Leben auf dem Schiff ohne Hein Blöd. Hein Blöd war früher auf See der erste Steuermann von Käptn Blaubär, dem alten Seebären. Hein Blöd ist so blöd, dass er fast schon die Aufnahmekriterien bei den Emscher-Seebären von Gelsenkirchen erfüllt.
Es ist Mittagszeit, und Käptn Blaubär hat seine Küchenschürze um. Die drei kleinen Bärchen sitzen ungeduldig am Esstisch und hämmern bereits mit den Gabeln und Messern auf dem Tisch herum. Der Käptn ist gerade damit beschäftigt, Hein Blöd davon abzuhalten, in der Küche alles durcheinander zu bringen und ruft „Ruuuhee! Da wird doch der Pfau in der Pfanne verrückt“. Aus dem Esszimmer kommt lautes Gelächter, und das rote Bärchen ruft „Das heißt aber doch ‚Da wird doch das Huhn in der Pfanne verrückt‘“. Der Käptn kommt an den Esstisch gestapft und sagt, „Ihr neunmalklugen Grünschnäbel, heute gibt es ein HSPfau-Steak mit Pommes Frites“. Die kleinen Bärchen verstummen. „Da hats euch die Sprache verschlagen ihr kleinen Krawallmacher. Als ich mir heute überlegt habe, was ich euch denn heute nu zu essen koche und unsere leere Vorratskammer gesehen habe, da kam mir eine Idee. Ich hatte im Schiffsbauch noch einen kleinen Rest von einem HS Pfau…“ „Ein HSPfau???“ fragt das rote Bärchen, „Sowas gibt es doch garnicht“ ruft das grüne, und das gelbe Bärchen ruft „und Pfauenfleisch schmeckt doch überhaupt nicht. Der sieht doch nur schön aus!“. Die drei schauen ihren Opa ungläubig an.
„Jaaa“ fängt der Opa an zu erzählen „da war ich doch vor ein paar Jahren mit einer Horde Tremoniern dorthin unterwegs, wo die Weser einen großen Bogen macht. Damals war es lukrativer, Menschen zu transportieren als Gummibäume oder Flötenfische. An Board gingen uns alsbald die Vorräte aus. Ich sage euch, diese Tremonier sind das versoffenste Völkchen das ich je kennenlernen durfte. Zum Glück näherten wir zu dieser Zeit der Rauten-Insel, von der ich bis dahin nur gehört hatte, dass die Einwohner sehr zurückhaltend und etwas mürrisch, jedoch stets hilfsbereit sein sollen. Auf der Rauten-Insel weht stets die heimische Flagge. Sie gibt die Form und Farbe der Insel wieder. Außen ist sie blau, umgeben von einem weißen Sandstrand und gefolgt von schwarzem Vulkangestein. In der Mitte der Insel steht der uralte Vulkan, der sich schon seit Jahrhunderten in Ruhestand befand. In dessen Krater hatte sich über die Jahre eine große Sandbank gebildet. Die Einheimischen trauten sich nicht in das Innere des heiligen Berges, weil die Legende besagte, dass es dort spuke.
So landeten wir dort, und weil den Tremoniern nicht gefiel, was die Rauten tranken, schlugen wir uns ins Landesinnere durch, in der Hoffnung, doch noch ein bisschen trinkbaren Gerstensaft zu entdecken. Als wir an den Rand des Vulkan gelangten, verließ uns der einheimische Führer und wünschte uns, dass wir lebendig wiederkehren mögen.“ …plötzlich steigt dem Käptn der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase und er rennt in die Küche. Hein Blöd ist gerade dabei das erste Pfauensteak direkt auf die Herdplatte zu legen um es zu braten. Der Käptn eilt hinzu und ruft „Neiiin. Hein Blöd, wenn du ein Huhn wärst, du wärst zu dumm zum Eier legen! Weißt du, was das hier ist,“ fragt der Käptn Hein Blöd und hält ihm eine Bratpfanne entgegen. „Ein Tennisschläger?“ Hein ist etwas überrumpelt, und aus der Tür hört er ein leises Kichern. Die drei Bärchen stecken die Köpfe zur Tür hinein und verfolgen das Schauspiel. Der Käptn brummt etwas in sich hinein und haut fünf Pfauensteaks in die Pfanne, zwei große und drei kleine.
Er geht mit seinen Enkeln wieder ins Esszimmer und fragt „Wo war ich stehen geblieben?“ Die Bärchen rufen „Am Vulkan!“ „Ah ja! Das war dann so: Wir kletterten den Berg hoch und als wir auf der halben Höhe angelangt waren, hörten wir ein Glucksen und Gurren. Das war ganz schön unheimlich, sage ich euch. Doch die Tremonier, die nüchtern zu werden drohten, liefen unbeirrt weiter. Als wir am Rand des Kraters ankamen, trauten wir unseren Augen nicht. In der Mitte des Kraters stand ein riesiges Fass, und drumherum tollten einige der seltsamsten Gestalten die ich je gesehen habe. Die sangen unentwegt ‚Wir sind slau wir sind Fans vom HSPfau‘, und hüpften dabei um einen Käfig voller Pfauen. Als sie uns erblickten verstummten sie kurz, fingen jedoch direkt wieder an zu singen und luden uns ein, mit ihnen zu feiern.
Sie feierten die Geburt eines HSPfauen-Babys, was unsere Horde Tremonier nicht weiter interessierte. Denn in dem riesigen Fass war … Gerstensaft! Unsere Tremonier jubelten und so feierten wir die ganze Nacht mit den merkwürdigen Gestalten. Am nächsten Morgen überreichten Sie uns als Zeichen ihrer Gastfreundschaft einen kleinen Käfig, in dem ein traurig dreinblickender Pfau saß, und ein großes Fass mit dem leckeren Gerstensaft. ‚Falls euch mal wieder das Proviant ausgeht, wird dieser Pfau euch sattmachen‘. Wir bedankten uns artig und kurz bevor wir den Krater verließen, stellte Hein Blöd die wohl einzige intelligente Frage in seinem Leben ‚Warum heißt der eigentlich HSPfau?‘ ‚Na weil der auf Heißem Sand geboren wird,‘ rufen die urigen Kerle zurück und verfallen wieder in ihren Singsang ‚Wir sind slau wir sind Fans vom HSPfau! Wir sind slau wir sind Fans vom HSPfau!‘.“ Kurzes Schweigen, dann prusten die drei Bärchen laut los „Das kannst du deinem Friseur erzählen“ ruft das Gelbe. „Das is doch wieder erstunken und erlogen!“ ruft das Grüne. Plötzlich hört man im Hintergrund aus der Küche einen leisen Singsang. Sie gehen alle in die Küche. Dort steht Hein Blöd am Herd und summt leise vor sich hin „Ich bin slau, ich bin Fan vom HSPfau.“
Informationen zum Spiel
Anstoß: Sa. 15.08.2009 15:30 Uhr im Volksparkstadion (das jetzt einen unschönen Namen trägt)
Schiedsrichter: Kempter
Assistenten: Welz und Borsch (oder auch Wels und Barsch)
Vierter Schiedsrichter: Kadach
Aufstellungen
HSPfau:
F. Rost - Demel, J. Boateng, Mathijsen, Aogo - Jarolim, Zé Roberto - Trochowski, Pitroipa - Guerrero, Petric
Trainer: Bruno Labbadia
Hungrige Tremonier:
Weidenfeller - Owomoyela, Subotic, Felipe Santana, Dede - Tinga - Blaszczykowski , N. Sahin - Hajnal - Barrios, Valdez
Trainer: Jürgen Klopp