Hier entsteht Geschichte ? Neues vom Borusseum
Lange Zeit war es relativ ruhig um das Borusseum. Hin und wieder gab es Aufrufe zum Spenden bzw. für Artefakte für die Ausstellung, aber sonst hörte man nicht viel. Seit heute gibt es ein Bild und man sieht den (bisher kleinen) Fortschrit. In vier Monaten soll man es besuchen können!
Heute um 13 Uhr lud der Präsident von BV Borussia 09 Dortmund e.V. zu einem besonderen Pressetermin. Einziges Thema, obwohl das manch ein Journalist nicht einsehen wollte und nach der Präsentation Fragen zur Trainerfindung stellte, war das Borusseum. Neben dem Präsidenten waren Schatzmeister, Dr. Lunow und auch Geschäftsführer Thomas Treß dabei. Außerdem fanden sich die Spielergrößen Theo Redder, Aki Schmidt, Sigi Held und Lars Ricken ein. Von Seiten der Fans war die komplette Fanvertretung, der Vorstand der Fanabteilung sowie der eigentliche Initiator des Borusseum, Olaf Suplicki, vor Ort. Außerdem waren die Architekten Michael Kraus und Ulrich Drathler sowie von der Agentur „facts & fiction" Projektleiterin Nicole Kayser, Martin Sinken und Jörg Krauthäuser Ansprechpartner.
Dr. Reinhard Rauball begrüßte die überschaubare Reporterschar auf der Ebene 4 im Nordosten des Westfalenstadions. Der Rohbau machte noch nicht den Eindruck, dass hier in nur vier Monate ein Museum stehen soll. Nachdem Dr. Rauball die anwesenden Mitarbeiter vorgestellt hatte, übergab er das Wort an den eigentlichen Verantwortlichen, an Schatzmeister Dr. Lunow. Er erklärte, dass sich an der Realisierung neben den e.V auch die KGaA beteiligt, denn für den Rohbau und die Brückenkonstruktion ist die Aktiengesellschaft bzw. das Tochterunternehmen BVB-Stadion GmbH verantwortlich. Sie wird dann das fertige Gebäude an den e.V. vermieten. Der Verein wird sich um die Betreibung bzw. die Einrichtung des Museum kümmern. Die Kosten dafür betragen mindestens 450.000 Euro. Aber damit man nicht nur ein schönes Museum, sondern das beste und schönste Fußball-Museum hat, benötigt man weiterhin Geldgeber. Die verbesserte Einrichtung wird dem e.V. eine Mehrausgabe von ca. 130.000 Euro bescheren. Damit man diese Summe bewältigen kann, bittet der BVB seine Fans ein Gründungszertifikat zu kaufen. Dafür bekommt man bekommt nicht nur ein Dokument. Nein, man wird im Borusseum verewigt. Denn auf einer 9 x 5 cm großen Tafel kann man seinen Namen und seine Stadt hinterlassen. Insgesamt sind 3.000 Tafeln geplant, die dann das Borusseumslogo und das Vereinslogo bilden. Dafür müssen mindestens 109,09 Euro gespendet werden. Diese Spende ist natürlich absetzbar, jeder Spender erhält darüber hinaus auch eine Quittung und kann von sich behaupten, einer der Personen zu sein, die dieses BVB-Museum realisiert haben. Weitere Informationen findet ihr unter www.borusseum.de.
Aber wie soll das Borusseum, welches am 15.09.2008 eröffnet werden soll, denn aussehen?
Der Eingang wird nicht im Stadion sein, sondern direkt am August-Lenz-Haus. Über einen Fahrstuhl fährt man in den vierten Stock und kommt über eine Brücke in den Eingangsbereich des Borusseum. Zur linken Hand wird man eine Theke, eine Garderobe und ein Veranstaltungsraum finden, in denen zum Beispiel Traditionsabende abgehalten werden können. Aber das Herzstück des Borusseums sind natürlich die Themeninseln, die die bewegende Geschichte des BVB widerspiegeln. Die erste Insel wird Borsigplatz heißen und sich um die Gründung des Vereins befassen. In dieser Insel wird der Gründungsort, die Gaststätte „Zum Wildschütz", dargestellt. Die nächste Insel heißt Weiße Wiese. Dieser legendäre Ort wird durch die dort vorhandenen Pappeln, die der Spielstätte zu ihrem Namen verhalfen, dargestellt. Eine weitere Insel trägt den Namen Rote Erde, die vor allem durch die legendären Namen von damals dargestellt wird. Die vierte Insel wird natürlich Westfalenstadion heißen und der Eingang wird durch das Original „W" des alten Stadionnamens gekennzeichnet. Im Inneren wird dann eine Zeitschiene, die dann die einzelnen Epochen in diesem Stadion durchleuchtet, gezeigt.
Aber es gibt noch zwei weitere Inseln. Auf der Insel Schatzkammer findet man die gewonnenen Pokale des BVB. Die sechste Insel wird dann die interaktive Schnittstelle sein. Dort erhält man Informationen rund um die fast hundertjährige BVB-Geschichte. Neben einem Kino findet man dort natürlich das wichtigste, was der BVB hat - nämlich die Fans. Diesen ist eine komplette „Gelbe Wand" gewidmet, in welchen mehrere Nischen eingelassen wurden, in denen vor allem die Fans zu Wort kommen. Das Museum wird keine das ermüdende Aufzählen von Erfolgen sein, man wird sich vor allem mit den Personen beschäftigen. Es werden Anekdoten erzählt, warum z.B. bei einer Mannschaftssitzung eine Frau dabei war oder woher die Weiße Wiese ihren Namen hat. Jörg Krauthäuser verkündete: „Wir wollen Geschichte erlebbar machen." Und sein Kollege Martin Sinken meinte: „Wir wollen nicht einfach ein Fußball-Museum errichten, sondern das Borussia-Dortmund-Museum schaffen."
Ob der BVB den Termin einhalten kann, wird sich zeigen. Aber damit wir unser Borusseum bekommen, benötigt der Verein eben eure Mithilfe. Im Gegensatz zur KgaA, die sich bekanntlich um die Fußballprofis kümmert und deshalb mit Millionen herumjonglieren kann, hat der eingetragene Verein nur die Einnahmequelle Mitgliederbeiträge. Deswegen braucht man eben für das Borusseum weitere Gelder. Großsponsoren wie Evonik haben schon eine hohe Summe zur Verfügung gestellt, aber für die große Version des Borusseum braucht man eben noch ein paar Euro. Wer also ein paar Euro für das Borusseum übrig hat, kann sich ein Gründungszertifikat holen. Das geht sogar online unter www.borusseum.de. Dann habt ihr einen Platz in der Geschichte des BVB.
CHS, 22.05.2008