Trainingslager 2008
Nachdem Borussia Dortmund zu Beginn der Sommerpause auf der offiziellen Homepage um Motive für den neuen Fankatalog 2008/09 warb, habe ich mich sofort dort gemeldet, auch wenn ich nicht viel Hoffnung hatte, einer der glücklichen Auserwählten werden zu dürfen. Doch zu meiner großen Überraschung und überschwänglichen Freude hatte man mich tatsächlich für das Fotoshooting ins Trainingslager nach Donaueschingen eingeladen!
Nach einiger benötigter Überredungshilfe mancher Borussen aus dem schwatzgelb.de-Forum sowie Mitgliedern meines Fanclubs „Bierussia Niedersachsen“ wollte ich also die kleine Reise antreten. Zwar hatte ich zu Beginn noch ein paar Bedenken, weil ich für 8 Stunden Aufenthalt in Donaueschingen insgesamt über 20 Stunden Zug in Kauf nehmen musste und die Fahrt mit der Deutschen Bahn auch nicht gerade ein Schnäppchen ist. Außerdem musste ich meine für Montagabend geplante Geburtstagsfeier (ich wollte in meinen 17. Geburtstag am Dienstag rein feiern) verschieben. Doch dieser Umstände zum Trotz entschied ich mich, mir diese einmalige Chance nicht entgehen zu lassen, und brach am späten Montagabend gegen 22:00 Uhr am Bad Pyrmonter Bahnhof Richtung Donaueschingen auf.
Eine Stunde später – um 23:00 Uhr – erfolgte dann der erste Umstieg in Hannover. Nachdem ich mich mit der nötigen Verpflegung eingedeckt hatte und so für die nächsten Stunden versorgt war, begab ich mich kurz darauf zum Gleis, an dem der Nachtexpress startete, der mich hoffentlich sicher nach Offenburg brachte. Da der Zug bei meiner Ankunft schon parat stand, konnte ich mir bequem ein geeignetes Liegeabteil aussuchen. Um 24:00 Uhr machte ich dann die doch sehr merkwürdige und ungewohnte Erfahrung, alleine in meinen Geburtstag rein zu feiern. Zwar erhielt ich einige SMS und Anrufe, doch seltsam war dieser Umstand trotz alledem. Aufgrund des sehr hohen Lautstärkepegels im Zug fiel es mir daraufhin auch sehr schwer, überhaupt ein wenig Schlaf zu finden. Zudem ließ mich die Angst nicht ganz unberührt, den Wecker einige Stunden später zu überhören und am nächsten Morgen in Basel aufzuwachen zu müssen.
In Gedanken an die praktische Fahrprüfung, die ich am Morgen zuvor leider versiebt hatte, bin ich dann nach mehr oder weniger gutem Schlaf um 6:15 Uhr in Offenburg angekommen.
Nur noch ein Umstieg in die Schwarzwaldbahn Richtung Bregenz stand mir noch bevor, bevor ich dann endgültig den Zielort Donaueschingen erreichen würde. Übrigens wurde mir erst an der Aufschrift „Schwarzwaldbahn“ genau bewusst, wo genau in Deutschland ich mich zu dieser Zeit befand.
Bei erstaunlich gutem Wetter bin ich dann gegen 8:00 Uhr morgens in Donaueschingen angekommen und habe mich von den schwarz-gelben Aufklebern an den Wänden und Säulen Richtung Ausgang führen lassen.
Da ich zu ca. 60 Minuten Fußmarsch vor mir hatte und mir vor dieser Vorstellung graute, wollte ich schnellstmöglich eine Mitfahrgelegenheit suchen, die mich zum Mannschaftshotel unserer Borussen, dem „Öschberghof“, bringen konnte. Es lief dann auf ein Taxi hinaus. Schon einige hundert Meter vor meiner Ankunft erblickte ich den schwarz-gelben Mannschaftsbus unseres Ballspielvereins und fing an, übers ganze Gesicht zu grinsen. Spätestens jetzt war ich mir der Tatsache bewusst, was ich doch für ein riesiges Glück gehabt habe, zu diesem Fotoshooting ins Trainingslager des BVB eingeladen worden zu sein.
Gegen 9:00 Uhr habe ich mich dann zur Rezeption des schon erwähnten Hotels „Öschberghof“ begeben, das wirklich einen noblen Eindruck machte. Während ich hier alsbald von einem Betreuer unserer Borussia aufgefordert wurde, mich noch eine Weile zu gedulden, traf ein weiterer Dortmunder Fan ein, der aus dem gleichen Grund wie ich hier war. Sascha kam aus Uelzen und war zwar beinahe doppelt so alt wie ich (33 Jahre), doch auch ihm war die Anspannung anzumerken.
Während wir uns noch in der Rezeptionshalle aufhielten, sahen wir dutzende Spieler und Verantwortliche des BVB. Jeder von ihnen bemerkte unsere Anwesenheit und begrüßte uns freundlich, darunter auch ein gewisser Herr Dieter Thomas Heck.
Ein paar Minuten später wurden wir dann von einer Dame der Fotoagentur „Nordpol“ empfangen, die uns den Tagesablauf näher brachte.
Bevor wir mittags dann zum tatsächlichen Fotoshooting antreten sollten, hatten wir nun einmal zuerst die Möglichkeit, die erste Trainingseinheit des Tages hautnah verfolgen zu können. Natürlich konnte ich meinen Geburtstag nicht lange geheim halten und so häuften sich die Gratulationen und Glückwünsche zunehmend.
Das zweistündige Training unserer Profis war zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern die ganzen 120 Minuten über abwechslungsreich und interessant. Nachdem die Trainingseinheit beendet war und noch einige Autogramme geschrieben wurden (nicht von mir, versteht sich ;)), lernte ich unsere beiden mitgereisten Fanbetreuer Jens Volke und Petra Stüker kennen, die mit sechs anderen Borussen und dem Fanmobil der Fanabteilung nach Donaueschingen gereist sind.
Auf Jens‘ Vorschlag hin stiegen wir kurz darauf ins Fanmobil ein und fuhren erst einmal zu einem guten Mexikaner, um uns für das bevorstehende Erlebnis zu stärken. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel Spaß macht, mit diesem Transport der FA durch die Gegend zu fahren, doch es war in der Tat so.
Hauptthema beim Essen waren die Vorkommnisse rund um das Spiel gegen den FC Basel, das zwei Tage zuvor in Grenchen stattgefunden hat. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal recht herzlich bei unserer Fan- und Förderabteilung für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken, um das Geschehene in angemessener Art und Weise darzustellen und aufzuarbeiten. Um ca. 14:00 Uhr erreichten wir mit dem Fanmobil wieder das Trainingsgelände. Eine besondere Überraschung für mich wurde kurzfristig vom Merchandising-Chef des BVB organisiert. Uns zwar erhielt ich zu meinem 17. Geburtstag das neue Trikot der Saison 08/09 mit allen Unterschriften der Dortmunder Spieler.
Eine halbe Stunde später fuhr dann Florian Kringe mit seinem Auto vor, da er das glückliche Los gezogen hatte, mit mir die Szene für den Fankatalog zu drehen ;) Auch er gratulierte mir selbstverständlich und war offen für Fragen jeglicher Art.
Daraufhin erklärte man uns beiden die Szene, die wir spielen sollten. Die bereits erwähnte Fotoagentur „Nordpol“ hatte sich folgende Idee ausgedacht:
Ich sollte am Seitenrand stehen und dem „durstigen Florian“ eine Trinkflasche zuwerfen, um ihn nochmals zu motivieren.
„Komm Flo, gib alles!“
Natürlich wurde ich zuvor schon mit Fanartikeln jeglicher Art ausgerüstet (Schal, T-Shirt etc.), damit das Gesamtbild authentischer wirkte. Zu meiner Freude gehörten all diese Artikel nach dem Fotoshooting mir.
Nachdem das Fotoshooting beendet war, wurde ich vom Hotel aus von einer Angestellten zum Donaueschinger Bahnhof gebracht und umging also abermals einen Fußweg von einer Stunde.
90 Minuten später erreichte ich pünktlich Offenburg und stieg in den ICE nach Mannheim. Wie es kommen musste, verpasste ich aufgrund einiger Probleme des Zuges meinen Anschluss in Mannheim und somit auch den in Göttingen.
Statt um 22:30 Uhr kam ich also erst um Mitternacht in Hannover an und mein Geburtstag war schon wieder vorbei. Eigentlich hatte ich gehofft, um diese Uhrzeit schon zu Hause sein zu können, zumal meine Freundin dort schon auf mich wartete. Doch dies war leider nicht der Fall.
Der letzte verpasste Anschlusszug wurde mir dann freundlicherweise noch durch eine Taxifahrt ersetzt und nachdem ich auch das schwierige Unterfangen meisterte, dem Taxifahrer den Weg nach Bad Pyrmont zu erklären, erreichte ich gegen 02:30 Uhr in der Nacht meine Heimat.
Auch wenn der Tag unglaublich anstrengend war und ich einige Stunden in den Zügen Deutschlands verbrachte, wird es für mich immer ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Die Zugkosten wurden mir übrigens vom BVB erstattet. Vielen Dank dafür!
Mir blieben nun also schöne Erinnerungen, der Gedanke an den neuen Fankatalog und ein paar Fanartikel meines Vereins.
Ein paar Tage später erhielt ich eine Mail aus Dortmund mit der Einladung zu dem Spiel Borussia gegen Juventus Turin am 26. Juli.
Zum Schluss möchte ich nochmals allen danken, die mich überredet haben, die Reise nach Donaueschingen anzutreten. Außerdem gilt mein besonderer Dank der Fotoagentur, der Fanbetreuung um Jens und Petra und natürlich meinem Verein, Borussia Dortmund!
Vielen Dank auch an Dome, der mir geholfen hat, den Bericht so umzuformulieren, das ich ihn hier veröffentlichen kann.
Es war ein unvergesslicher Tag!
Schwarz-gelbe Grüße,
geschrieben von Jan
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