Saison 1968/69: Zittern bis zum Schluss
Der Abwärtstrend, der sich in der vorhergehenden Saison abzeichnete, setzte sich auch in der neuen Saison fort. Schlimmer noch, erst am letzten Spieltag schaffte es der BVB sich zu retten und den 16. Platz zu erreichen. Auch ansonsten bestimmten Querelen, Niederlagen und Trainerwechsel das Bild der Borussia in dieser Saison. Selbst ein Todesfall blieb dabei nicht aus.
Im ersten Vorbereitungsspiel am 27.07.1968 empfing der BVB Dukla Prag. Einziger Torschütze beim 1-0-Sieg der Borussen war Horst Trimhold. Aber schon vier Tage später setzte es beim Bonner SC eine 1-2-Niederlage. Im August sah es dann für die Borussen besser aus. Nach dem 4-1-Sieg bei Schwaben Augsburg besiegte man 5 Tage später in Bielefeld die Arminia mit dem gleichen Ergebnis. Auch das Gastspiel in Berlin bei Hertha BSC konnten die Borussen mit 2-1 gewinnen.
Am 17.08.1968 startete für den BVB die Bundesligasaison. Trotz guter Leistung verlor man das Heimspiel gegen die Namensvetter aus Gladbach klar mit 1-3. In der Dortmunder Mannschaft waren mit Keeper Günther und Stürmer Lehmann zwei Neuzugänge dabei. Allerdings half Schiedsrichter Kreitlein aus Stuttgart den Fohlen. In der Anfangsphase versagte er dem BVB einen astreinen Elfmeter. Auf der Gegenseite gab er dann aber einen fragwürdigen Freistoss, den Netzer zu Laumen brachte, der den Führungstreffer erzielte. In der zweiten Hälfte „schenkte“ der Schiedsrichter dann den Dortmundern einen Elfer. Aber bereits nach 5 Minuten war die Freude vorbei, denn Wimmer und nochmals Laumen erzielten den Endstand. Eine Woche später ging es dann nach Hannover. Dank Lothar Emmerichs Ausgleich konnte der BVB ein verdientes 1-1-Unendschieden nach Dortmund mitnehmen. Das Heimspiel eine Woche später fiel den starken Regenfällen zum Opfer. Die Stadt Dortmund sperrte den Platz, so dass der BVB erst wieder am 04.09.1968 spielen durfte. Beim TSV 1860 in München kassierten die Borussen eine 1-2-Niederlage und wartet damit immer noch auf den ersten Saisonsieg. Der kam dann drei Tage später beim Heimspiel gegen den HSV. Einen tollen Einstand feierte dabei Werner Weist, der nach bereits zwei Minuten die 1-0-Führung in seinem ersten Bundesligaspiel erzielte. Die weiteren BVB-Torschützen waren Neuberger und Held. Kurz vor Schluss erzielte Schulz das 3-1-Endergebnis.
Einen guten Auftakt hatte der BVB beim Derby. In Gelsenkirchen ging Dortmund bereits in der 13. Minute mit 1-0 in Führung. Allerdings konnten die Blauen das Spiel in nur drei Minuten drehen, als Rückkehrer Libuda, Kasperski und Erlhoff den Halbzeitstand erzielten. Noch einmal Kasperski in der zweiten Hälfte sorgte für die 1-4-Niederlage. Drei Tage später fand das ausgefallene Heimspiel gegen Lautern statt. Lautern ging in Führung, aber dank Lehmann und Emmerich konnte man das Spiel drehen. Leider gab es dann noch die letzten 30 Minuten, in denen der BVB den Vorsprung verspielte und somit am Ende auch das Spiel mit 2-3 verlor. Damit übernahm der BVB die Rote Laterne in der ersten Bundesliga. Auch beim nächsten Heimspiel gegen Hertha konnte der BVB nicht gewinnen. In der ersten Minute ging Borussia durch Sturm in Führung, kassierte aber danach zwei Gegentreffer. In der 80. Minute konnte dann Willi Neuberger noch den 2-2-Endstand erzielen.
Vor dem nächsten Spieltag fand in Marseille ein Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland statt (Endstand 1-1). Dabei konnte Sigi Held seinen 17. Einsatz im DFB-Trikot feiern. Auch die Reise nach Frankfurt brachte den Borussen keinen Sieg, Gegen Eintracht erreichte man dank des Ausgleichs von Held ein 1-1.
Endlich ein Sieg! Am 5.10.1968 war es soweit, im Heimspiel gegen den MSV Duisburg gewann der BVB mit 2-1. Dabei begann das Spiel denkbar schlecht, denn bereits nach drei Minuten musstr Trimhold den Platz wegen eines Muskelfaserrisses verlassen. Sein Ersatzmann Werner Weist erzielte nach 17 Minuten die Führung. Zwar konnten die Meidericher in der 61. Minute ausgleichen, aber neun Minuten vor dem Ende war es erneut Weist, der den Endstand erzielte und dem BVB den ersten Sieg seit einem Monat bescherte. Wegen der Länderspielpause fand eine Woche später ein Freundschaftsspiel in Gelsenkirchen statt. Gegner war aber die Eintracht und der BVB gewann mit 1-0. Allerdings ohne Siggi Held, der bei dem WM-Qualifikation in Wien war. Deutschland gewann mit 2-0.
Am 19.10.1968 fand in Braunschweig ein denkwürdiges Bundesligaspiel mit sieben Toren statt. Die Fachpresse nannte das Spiel eine „Werbung für den Fußball“. In einer wechselhaften Partie gewann aber die Eintracht mit 4-3. Also war für den BVB außer Spesen nichts gewesen. Eine Woche später kam der VfB Stuttgart in die Rote Erde und der BVB gewann durch Emmas Tor des Tages mit 1-0. Zwei Tage später fand die Jahreshauptversammlung des BVB statt. Obwohl vier von fünf Vorstandsposten neu besetzt wurden, lief die Sitzung in ruhigen Bahnen ab. Neuer Präsident wurde Dr. Walter Kliemt. Die Stellvertreter hießen Paul Will und Udo Remmert. Neuer Spielausschuss-Obmann wurde Helmut „Jockel“ Bracht. Einzig Verbliebener im neuen Vorstand ist der Schatzmeister Fritz Schaaf.
Die Reise nach München zum Tabellenführer FC Bayern setzte die Serie der erfolglosen Auswärtsbegegnungen fort. Nur Lothar Emmerich erzielte für den BVB den Ehrentreffer zum 1-4-Endstand. Dafür begann der November vielversprechend. Im Heimspiel gegen Werder Bremen siegte der BVB in einem wechselhaften Spiel mit 3-2 und konnte sich vom 17. auf den 15. Platz verbessern. Zwar ging der BVB durch Erler und Emmerich mit 2-0 in Führung, aber innerhalb von sechs Minuten konnten die Hanseaten ausgleichen und den 2-2-Halbzeitstand erzielen. Den Siegestreffer für den BVB erzielte in der 57. Minute Wilhelm Sturm.
Eine Woche später konnte der BVB dann auch den ersten Auswärtssieg der Saison verbuchen. Bei Alemannia Aachen erzielte in der 57. Minute Siggi Held das goldene Tor durch einen Abstauber. Es war der erste Auswärtssieg nach 18 Monaten. Im folgenden Heimspiel gegen den 1. FC Köln konnte der BVB aber wieder nur ein Unentschieden erzielen. Beim 1-1 ging der BVB durch Neuberger in Führung, doch drei Minuten vor dem Ende war es Thielen, der den Endstand erzielte. Während Siggi Held beim blamablen 1-0 WM-Qualifikationsspiel-Sieg der Deutschen auf Zypern zu einer der positiven Erscheinungen zählte (es war sein 19. Länderspiel), spielte der BVB einen Tag später beim VFL Osnabrück und verlor mit 2-3.
Am 30.11.69 wurde der abgestürzte Meister aus Nürnberg in Dortmund erwartet. Durch das 3-1 gegen den 1. FC Nürnberg erreichte der BVB erstmals ein ausgeglichenes Punktekonto. Torschützen waren Held, Emmerich und noch einmal Held. Im letzten Ligaspiel der Hinrunde verlor der BVB in einem wechselhaften Spiel bei Kickers Offenbach. Der BVB ging durch Lehmann und Neuberger mit 2-0 in Führung, doch Weida erzielte kurz nach der Pause zwei Treffer und damit den Ausgleich. Durch zwei zweifelhafte Elfer von Schiri Schulenburg, die von Koulmann verwandelt wurden, gingen die Offenbacher nur wenig später sogar in Führung. Zwar konnte Reinhold Wosab sechs Minuten vorm Ende verkürzen, aber der 3-4-Treffer war gleichzeitig der Endstand. Wie sich später herausstellte, war es das letzte Spiel des Trainer Oswald Pfau. Der BVB ging als Elfter mit 16-18-Punkte und 30-34-Tore in die fünfwöchige Winterpause. Die deutschen Nationalspieler fuhren auf Lateinamerika-Reise, wo Deutschland gegen Brasilien ein 2-2 erreichte. Torschütze beim 1-2-Anschlusstreffer für Deutschland war Siggi Held, der sich auch sonst gute Noten verdiente.
Schock für den BVB! Mit sofortiger Wirkung trat Oswald Pfau, der einen Herzinfarkt erlitten hatte, als Trainer zurück. Nachfolger wurde der Meistertrainer von 1956 und 1957, Helmut Schneider, nachdem zunächst Helmut „Jockel“ Bracht eingesprungen war. Ersterer saß beim Freundschaftsspiel gegen Leicester City auch schon auf der Bank und erlebte einen 2-0-Sieg. Beim Jahresabschluss am 29.12.1968 ging es torreich zu. Am Ende stand es 3-3 beim Freundschaftsspiel bei Hessen Kassel.
Das Jahr begann für den BVB am 03.01.1969 schrecklich. Vier Tage vor seinem 54. Geburtstag verstarb Ex-Trainer Oswald Pfau im Lütgendortmunder Krankenhaus. Zwei Tage danach kehrte schon wieder der Alltag bei Borussia ein. In einem Freundschaftsspiel trat der BVB beim VFL aus Bochum an und erreichte ein 1-1. Der Ligaauftakt fand beim Tabellenzweiten aus Gladbach statt. Unglücklich verlor der BVB mit 0-1 und auch eine Woche später beim Heimspiel gegen Hannover konnte der BVB nicht gewinnen. Elf Minuten vor dem Ende rettete Lothar Emmerich per Kopf ein Unentschieden gegen die 96er. Die Reise in die Pfalz endete für den BVB mit dem zweiten Auswärtssieg. Beim 2-1-Sieg über den 1. FC Kaiserslautern wurde der erst 19-jährige Werner Weist durch seinen Siegestreffer zum Matchwinner. Den Ausgleich für die Westfalen hatte Wolfgang Paul erzielt.
Erneut eine Woche später trafen die gleichen Torschützen zum 2-0-Heimsieg gegen den TSV 1860 München. Ganz bitter endete der BVB-Auftritt im DFB-Pokal. In der ersten Runde musste der BVB nach Frankfurt und ging dort mit 6-2 unter. Alleine Keeper Wessels erreichte Normalform, konnte aber die Niederlage nicht verhindern. Auch die Reise zum HSV endete mit einer Niederlage. Die Hamburger gewannen durch Schulz und Seeler mit 2-0. In der folgenden Woche hatte der BVB zwei Freundschaftsspiele angesetzt. Bei Schwarz-Weiß Essen gewann der BVB mit 3-2 und bei TuS Iserlohn sogar mit 5-2. Das Derby, welches am 22.02.69 stattfinden sollte, musste nach starken Schneefällen abgesagt werden. Und auch die Partie bei Hertha BSC eine Woche später fiel aus. Stattdessen spielte der BVB beim Stadtnachbar DSC 1895 und gewann mit 3-0.
Nachdem es Gerüchte gab, dass Emmerich den Verein verlassen solle, sagte „Emma“: „Wenn es nach mir geht, dann bleibe ich bei Borussia.“ Ganz bitter endete das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Nicht nur die Stammspieler Held, Assauer, Neuberger und Peehs fehlen, auch das einzige Tor für die Frankfurter erzielte ein Dortmunder. In der 27. Minute traf Horst Trimhold zum 0-1-Endstand. Vier Tage später gab es wieder ein Heimspiel, erneut gewann der Gegner mit 0-1. Im Nachholspiel gegen Sch*lke 04 verlor man durch einen Treffer von Van Haaren und konnte auch einen Elfmeter nicht nutzen. Kapitän Paul scheiterte damit an Nigbur. Im vierten Spiel ohne einen Torerfolg reichte es den Fans und sie forderten den Rauswurf von Trainer Helmut Schneider. Allerdings stellte sich der Spielausschussvorsitzende Jockel Bracht schützend vor dem Trainer. Der BVB verlor sein Gastspiel beim MSV Duisburg mit 0-2 und stürzte auf Platz 16 ab.
Und wie so häufig, zwei Tage nach der Aussage, dass Schneider bleiben werde, musste er den Hut nehmen. Laut Kicker soll der eine Meistertrainer (Schneider) durch einen anderen „BVB-Meistertrainer“ ersetzt werden. Es wurde vermeldet, dass Willi Multhaup Nachfolger werden solle. Doch am 21.03.1969 übernahm der 58-jährige Hermann Lindemann vom SV Waldhof Mannheim das Training des BVB. Und schon kam der Erfolg zurück. Denn beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig konnten die Dortmunder in einem reinen Kampfspiel zwei extrem wichtige Punkte einfahren. Dank „Hoppy“ Kurrat (per Elfmeter) und „Emma“ Emmerich gingen die Dortmunder in Führung. Am Ende konnte Grzyb zwar noch den Anschlusstreffer vier Minuten vor dem Ende erzielen, aber es blieb beim 2-1-Sieg der Dortmunder.
Vor dem nächsten Spieltag gab es in Frankfurt ein Länderspiel gegen Wales (1-1), bei dem Siggi Held zwar nicht überzeugte, aber immerhin sein 22. Länderspiel bestritt. Beim Ligaspiel in Stuttgart zeigte der BVB aufsteigende Tendenzen. Zwar ging der VfB durch Arnold in Führung, aber Emmerich in der 51. Minute und ein Eigentor von Entenmann drei Minuten später nährten die Hoffnung auf einen Erfolg beim Tabellenzweiten. Doch 16 Minuten vor dem Ende erzielte der Pechvogel Entenmann den 2-2-Endstand. Während die Nationalspieler wieder unterwegs waren, spielte der BVB mehrere Freundschaftsspiele. Bei Olympia Lampertheim gewann man 9-3 und in Siegen besiegte man die Young Boys Bern mit 4-2. Die Tore erzielten jeweils zweimal Emmerich und Erler. Dazu scheiterte der BVB zweimal vom Elfmeterpunkt, Kurrat und Emmerich ließen die Chance verstreichen. Sechs Tage später besiegte man den VfL Hörde mit 7-1 und am 13.04.69 konnte man beim SSV Hagen gewinnen.
In Glasgow trat die deutsche Nationalmannschaft bei der WM-Qualifikation auf Schottland und erreichte vor 110.000 Zuschauern im Hampden Park ein 1-1. Erneut war Siggi Held als Linksaußen mit von der Partie. Aber drei Tage später war der Ligaalltag angesagt. Erneut hatten die Borussen Pech. Beim Heimspiel gegen den FC Bayern München hielten die Borussen bis eine Minute vor dem Ende ein 0-0, doch durch einen Abwehrfehler erzielte der Münchner Schmidt den 0-1-Siegtreffer und stürzte den BVB weiter in den Abstiegsstrudel hinein. Erneut zeigte der BVB in Bremen eine gute Leistung und erneut hatte man am Ende nichts erreicht. Durch die 1-2 Niederlage gegen den SV Werder fiel der BVB auf den letzten Platz zurück. Einen Teilerfolg gab es dann eine Woche später. Dank der tollen Paraden von Keeper Klaus Günther erreichte der BVB bei Hertha BSC Berlin ein torloses Unentschieden. Ein Erfolg wurde Helds Ausflug nach Nürnberg. Er zählte zu den Besten beim 1-0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Österreich beim WM-Qualifikationsspiel.
Schock in Dortmund, denn der Trainer des belgischen Erstligisten AC Beerschot, Jeff Vliers, gab bekannt, dass Lothar Emmerich in der neuen Saison dort spielen werde. In der Bundesliga läuft es nun trotzdem besser. Dank dreier Stürmertore (zweimal Held und einmal Emmerich) gewann der BVB sein Heimspiel gegen die Alemannia aus Aachen mit 3-1. Seinen 4. Treffer im Nationaltrikot erzielte Siggi Held beim 12-0-Schützenfest im WM-Qualifikationsspiel gegen Zypern in Essen. Einen Rückschlag gab es im drittletzten Spiel der Saison. Nach der 1-2-Niederlage beim 1. FC Köln hatte der BVB die Rote Laterne und einen Punkt Rückstand auf die Konkurrenten aus Offenbach, Nürnberg und Kaiserslautern. Im vorletzten Spiel beim Mitkonkurrent 1. FC Nürnberg war der BVB dank des überragenden Emmerich und Neuberger auf der Siegerstraße, doch dank eines unberechtigten Handelfmeters erzielte der Club den 2-2-Endstand und die Dortmunder verloren einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt.
Am 1. Juni tankte der BVB Selbstvertrauen und gewann beim SV
Stockstadt mit 11-0. Und drei Tage vor dem Schicksalsspiel gegen
Offenbach ging es für die Dortmunder ins Trainingslager nach Kaiserau.
Die Stimmung dort war hervorragend und jeder im Team ist von einem Sieg
und dementsprechend vom Klassenerhalt überzeugt. Am 7.6.1969 war es dann
so weit. Im Stadion Rote Erde ging es um den Klassenerhalt. Bereits in
der 09. Minute traf Horst Trimhold zum vielumjubelten 1-0. Kurz vor der
Halbzeit erzielte Werner Weist die Vorendscheidung (zumindest für den
Stadionsprecher, der in der Halbzeit schon die Dauerkarten für die neue
Saison anpries) und Willi Neuberger erhöhte in der 52. Minute zum
3-0-Endstand. Der BVB hatte sich damit noch einmal gerettet und belegte
in der Endabrechnung den 16. Platz (30-38-Punkte / 49-54-Tore).
Absteiger waren der Vorjahrsmeister 1. FC Nürnberg und Kickers
Offenbach. Bevor der BVB in die Sommerpause ging, wurden noch drei
Freundschaftsspiele veranstaltet. Beim SV Meppen kassierten die Borussen
eine 5-4-Niederlage. Auch die Reise nach Mannheim brauchte kein Erfolg.
Am Ende trennte man sich mit 1-1. Im letzten Spiel hieß dann der Gegner
TuRa Dieringshausen (Ergebnis leider unbekannt) und die Borussen konnten in den vierwöchigen Urlaub verschwinden.
Fazit:
So endete dann eine bewegende Saison. Leider war auch sie ein Zeichen für den Verfall des Dortmunder Fußballs. Vor der Saison gingen die Stützen Libuda, Schmidt und Cyliax und konnten kaum ersetzt werden. Man war angetreten, um sich besser zu präsentieren als im Vorjahr. Aber am Ende konnte man nur knapp den Abstieg vermeiden. Nach anfänglicher Schwächephase schien der BVB sich erholt zu haben, dann aber kam der Schock, dass der BVB einen neuen Trainer holen musste. Oswald Pfau, der die Mannschaft im Griff hatte, verstarb und der Meistertrainer des BVB, Helmut Schneider, konnte die Lücke nicht schließen. Er war den Anforderungen des Bundesligafußballs nicht gewachsen. Mit seiner Fußballlehren aus den 50er Jahren konnte er den Spielertypen aus diesem Jahrzehnt nicht mehr beikommen. Er wurde dann durch Hermann Lindemann ersetzt. Der als leidenschaftlicher Kartenspieler bekannte Trainer zeigte vor allem taktisch sein Können und so konnte mit ihm der Abstieg am letzten Spieltag verhindert werden. Allerdings hatte er nicht immer den Durchblick auf dem Platz. Legendär ist die Frage an seinen Abwehrspieler: „Sagen Sie einmal, warum ist Ihr direkter Gegenspieler in der 85. Minute völlig freistehend vor unserem Tor zum Schuss gekommen? " Die Antwort des Abwehrspieler war dann einleuchtend: „Das war ein Elfmeter, Trainer!"
Aber auch nach der Saison blutete der BVB weiter aus. So ging neben
Torwart Wessel und Theo Redder auch Lothar Emmerich. Emmerich, der aus
Geldmangel und gegen seinen Willen am Saisonende für 175.000 DM an den
AC Beerschot Antwerpen verkauft wurde, sagte dazu: „Aber ich bin doch
ein echter Dortmunder Junge!“ Bis zuletzt hatte er auf eine
Vertragsverlängerung gehofft, die sich der BVB aber nicht leisten konnt.