Warmlaufen

Der FC Hansa kommt!

05.02.2002, 00:00 Uhr von:  Jens
Das nächste Spiel
Das nächste Spiel

Der FC Hansa war katastrophal in die Saison gestartet, anfangs gelang kein Heimsieg, so verloren die Hanseaten auch ihr zweites Saison-Heimspiel im neu errichteten Ostsee-Stadion (das Unwort "Schmuckkästchen vermeiden wir an dieser Stelle) gegen unsere Borussia mit 0:2! Relativ chancenlos und trotzdem wußte Friedhelm Funkel, damals Hansas Trainer, wieder einmal den Schuldigen: der Schiedsrichter.

Wer hatte Schuld: Spieler oder Trainer?
Wer hatte Schuld: Spieler oder Trainer?
© Foto: Onlinesport

Irgendwann glaubte man ihm auch an der Ostsee nicht mehr und die "Fußball-statt-Funkel"-Rufe der Fans wurden lauter und lauter. Zu viele Niederlagen und grausamer Antifußball, der ihn schon in Krefeld und Duisburg ausgezeichnet hatte. Dazu war er noch dazu übergangen, allerlei ehemalige Duisburger zu verpflichten, seinen Bruder Wolfgang noch dazu als Co-Trainer. Das nahmen ihm mit der Zeit mehr und mehr Hansa-Fans übel.

Im Dezember war es dann soweit und Funkel wurde nach einer erneut peinlichen Vorstellung gegen den VfL Golfsburg endlich entlassen. Danach ging es für Hansa - unter Co-Trainer und Hansa-Legende Juri Schlünz - wieder aufwärts, ein Sieg in Gladbach und der dritte Sieg in Folge gegen die Bayern (1:0 in Rostock) machten der Panik erst einmal ein Ende. Leider verabschiedete sich Hansa mit einer Heim-Niederlage gegen die Blauen.

Der neue Trainer ist nun Armin Veh, der die SpVgg. Greuter Fürth und den SSV Reutlingen in die 2. Liga brachte. Der zeigte sich im Wintertrainingslager in Portugal erstmal überrascht, als dort 23 Hansa-Fans zugegen waren: "Seid ihr zufällig hier, oder extra wegen des Trainingslagers?" In Fürth oder Reutlingen wäre das wohl undenkbar gewesen. Das Trainingslager trug wohl dazu bei, daß Fans und Mannschaft wieder enger zusammenrückten, auch Trainer Veh ist schon jetzt sehr beliebt und zeigt sich aufgeschlossen und freundlich.

Der "Neue" ist akzeptiert bei Spielern und Fans: Armin Veh
Der "Neue" ist akzeptiert bei Spielern und Fans: Armin Veh
© Foto: Onlinesport

Ein Beweis dafür dürfte der Rückrundenauftakt in Leberkusen gewesen sein, als über 2.000 Rostocker die Fahrt auf sich nahmen, obwohl alles andere als eine Niederlage eine faustdicke Überraschung gewesen wäre. Zum Vergleich: unser Spiel in Wolfsburg zog ca. 1.500 Dortmunder an, obwohl die Strecke deutlich kürzer ist. Rostock verlor unglücklich 0:2, obwohl man hinten sicher stand. Nach vorne ging jedoch praktisch nichts, das ehemalige Dortmunder Sturm-As Bachirou Dingenskirchen bot das gewohnte Bild: er verstolperte viele Bälle und unterband dadurch den einen oder anderen Konter. Die Defensive leistete dagegen in Legokusen Schwerstarbeit und machte dabei einen guten Eindruck. Allen voran Innenverteidiger Jakobsson, der morgen evtl. fehlen wird, lief viele Bälle ab und zeigte ein super Stellungsspiel. Das 1:0 fiel dann aus einer Standardsituation, der Elfmeter zum 2:0 war ein Witz. Das alles tat der erstklassigen Stimmung im Block keinen Abbruch, die Rostocker sangen das alberne Heimpublikum an die Wand, man darf gespannt sein, ob ihnen das auch am morgigen Mittwoch gelingen wird, oder ob der Aufwärtstrend auf der Tribüne weitergeht.

Hoffentlich wird das Spiel kein "Eiertanz" für den BVB
Hoffentlich wird das Spiel kein "Eiertanz" für den BVB
© Foto: Onlinesport

Leider wurde den Hansa-Fans das Mitbringen jeglicher Utensilien (von Schals, Trikots und Mützen einmal abgesehen) verboten, somit ist wohl wieder einmal mit einer "Pyroshow" im Gästeblock zu rechnen. Selbst Luftballons wurden verboten, mit dem fadenscheinigen Argument, die seien brennbar. Schade, daß unser Ordnungsdienst die Kausalität zwischen Verboten und überstarker Zündelei noch nicht erkannt hat oder erkennen will.

Zurück zum Sportlichen: bei Borussia sind leider Rosicky und Ricken fraglich, was dem spielerischen Potential wohl einen gewaltigen Dämpfer verpassen würde. Vielleicht zeigt sich Otto Addo ja schon jetzt wieder nah an seinem Leistungsstand, so könnte zumindest er das spielerische Element etwas beleben. Ansonsten dürfte es sehr schwer werden, den Hansa-Beton zu knacken. Dieses Spiel ist bei weitem kein Selbstgänger, auch Leverkusen hatte es - in Bestbesetzung - lange Zeit sehr sehr schwer. Es gilt also auch Mittwoch abend, nicht ungeduldig zu werden.

Unser Tipp: 1:0.

Vorbericht aus Rostock: www.hansafans.de

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