Vorerst kein „Tschechen-Trio“ beim BVB!
Ganz plötzlich tauchte in der vergangenen Woche mit David Rozehnal von Sigma Olmütz ein völlig neuer Name, der als möglicher Neuzugang beim BVB gehandelt wurde, auf. Zu „verdanken“ war es der Hamburger Morgenpost, die wissen wollte, dass der BVB das Werben um den U-21-Europameister aus Tschechien für sich entschieden habe. Andere Quellen hingegen schenkten diesem Bericht keinerlei Beachtung und daher ging Schwatzgelb.de dieser Spur auf eigene Faust nach...
Um eine möglichst verlässliche Antwort zu erhalten, wurde auf direktem Weg der derzeitige Verein des jungen Abwehrspielers, Sigma Olmütz, kontaktiert. Dessen Klub-Direktor Jiří Kubíček stand dabei offen Rede und Antwort und räumte vorerst alle Wechsel-Spekulationen aus. Laut seiner Aussage, läge Sigma Olmütz bisher noch keine konkrete Anfrage eines deutschen Vereins vor. Weder der BVB, noch Werder Bremen oder der HSV seien beim tschechischen Verein vorstellig geworden.
Selbst der HSV, zu dessen Sportdirektor Holger Hieronymus Jiří Kubíček ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, habe bisher auf offiziellem Weg kein Interesse an dem Spieler bekundet. Daher gehe man in Olmütz fest davon aus, auch die Spielzeit 2002/03 mit David Rozehnal zu bestreiten. Schließlich sei der Spieler ohnehin eine wichtige Stütze für die Mannschaft. Generell seien derzeit keine großen Transferaktivitäten zu verzeichnen. Mit dem slowakischen Nationalspieler Marek Spilár verlasse lediglich ein Spieler den Verein in Richtung Brügge.
Wie aber kommt es dazu, dass der BVB mit David Rozehnal in Verbindung gebracht wird? Jiří Kubíček kann es sich nur so erklären, dass sein Berater Pavel Paska, der bereits die beiden Borussen Koller und Rosicky managt, in irgendeiner Weise dafür verantwortlich sein könnte. Kubíček will dabei einen Kontakt zwischen dem BVB und Rozehnal über Paska noch nicht einmal gänzlich ausschließen, hält ihn jedoch für sehr unwahrscheinlich. Nach dem Gespräch mit Jiří Kubíček gewinnt man allerdings den Eindruck, dass es sich bei der Meldung durch die Hamburger Morgenpost um eine der typischen Enten handelt, die eher zur allgemeinen Verwirrung während des Sommerlochs dienen. Nichtsdestotrotz kann es nicht schaden, wenn der BVB weiterhin intensiv Ausschau nach einer Verstärkung für den Abwehrbereich hält. Nach Jürgen Kohlers Abschied wird man das Gefühl nicht los, dass der BVB bei der zu erwartenden Mammut-Saison allzu knapp besetzt ist.
Ein möglicher Kandidat wäre der französische U-21-Nationalspieler Jean-Alain Boumsong, der zuletzt bei der U-21-Europameisterschaft zu überzeugen wusste. Der 22-jährige Verteidiger würde als weiterer Perspektivspieler zudem vollkommen in Matthias Sammers Konzept passen. Trotz seines jungen Alters spielt er ungeheuer abgeklärt und erinnert auch durch seine Statur (1.90 m) oft an den „großen“ Julio Cesar. Mit seiner Verpflichtung, die ohne Frage nicht gerade preiswert wäre, würde der BVB jedenfalls nichts falsch machen. Und weil Boumsong klar im Schatten seines Mannschaftskollegen Philippe Mexes steht, der aber nicht unbedingt talentierter ist, wäre eine Verpflichtung sicherlich im Bereich des möglichen. Und wer weiß: Vielleicht erleben wir in der kommenden Saison anstatt eines „Tschechen-Trios“ ein „Franzosen-Duo“...