Des Kaisers neue Kinder
War das langweilig! Die sonst so findigen Münchner Medien konnten über nichts berichten - keine Skandale, kein Klatsch. Zumindest, was den FC Bayern anbelangt. Gut, Boris Beckers Probleme mit dem Finanzamt liegen quasi auf Wiedervorlage bei tz, AZ und "Bild" und können das Volk nicht wirklich begeistern. Aber immerhin: Bobbeles Ärger war schon mal ein guter Anfang, gehört der nicht mehr 17-jährige Ex-Leimener doch immerhin dem FC Bayern an und - und das ist bedeutend wichtiger, kennt sich vorzüglich mit außerehelichem Geschlechtsverkehr aus. Wo wäre die Welt, wenn wir Dank Boris' Eskapaden in einer Londoner Wäschekammer nicht das Wort "Samenraub" gelernt hätten?
Was der König von Wimbledon schafft, das kann seine Hoheit, der Kaiser, schon lange: Stoff für die Münchner Boulevard-Presse liefern. So begab es sich einst auf einer Weihnachtsfeier, dass der Ehrenspielführer mit einem gekonnten Pass aus der Lende die FC Bayern-Angestellte Heidrun Burmester beglückte, so dass diese der Nation im August 2000 schließlich auch ein neues Prinzlein namens Joel Maximilian gebar. Als Mutter von Franzens Gnaden, konnte sich Burmester zu guter letzt in ihren Heimatort bei Lüneburg verabschieden und zur Ruhe setzen. Doch die Entfernung von seinem Erbgut scheint den Kaiser zu schmerzen. So soll es laut "BamS" - und die muss es ja wissen - häufiger zum Streit zwischen Beckenbauer und seiner Kaiserin in zweiter Ehe, Sybille, gekommen sein, weil es den Franz immer öfter gen Norden und zum Kinde trieb. Die Folge: Trennung.
Gut, auf die Spielweise des FC Bayern wird der Knatsch wohl keinen Einfluss haben. Die Mannschaft ist derlei Eskapaden ja gewohnt - man denke an den Vorfall zwischen Herrn Effenberg und Frau Strunz oder Herrn Effenbergs Disco-Schlägereien mit jungen Frauen - und wird sich von ihrem auch in dieser Beziehung kampferprobten Trainer nicht aus der Fassung bringen lassen.
Für den Kaiser ist Kindersegen ebenfalls nichts Außergewöhnliches, denn die Liste der Thronfolger umfasst bereits vier Anwärter: Aus der von 1960 bis 1990 dauernden Ehe mit Brigitte gingen die Söhne Stefan und Michael hervor, mit in diese Ehe brachte er den unehelichen Adoptivsohn Thomas. Aus der Liaison mit der Fotografin Diane Sandmann (1977 bis 1988) gingen offiziell keine Sprösslinge hervor. Seit 1990 ist Beckenbauer mit Sybille verheiratet. Der kleine Joel Maximilian aus dem Schoße von Frau Burmester ist bislang der Schlusspunkt. Wirklich? Die Zeitschrift Gala, Fachblatt für Promi-Klatsch, munkelte bereits, dass die Trennung Beckenbauers von seiner Sybille einen ganz profanen Grund hat: Am Rande der Lüneburger Heide soll weiterer Nachwuchs heranreifen. Die Vehemenz, mit der diese Meldung dementiert wurde, lässt fast ein Körnchen Wahrheit vermuten.
Doch wer weiß, vielleicht reift wirklich neues Leben von blauem Blute heran. Grund hätte Kaiser Franz allemal, denn noch konnte sich keine seiner Lendenfrüchte als Fußballer profilieren. Sohn Stefan schnürte zwar für den 1.FC Saarbrücken die Fußballschuhe, blieb dort aber recht erfolglos.
Ist es am Ende das? Will der Kaiser womöglich so lange seinen haploiden Chromosomensatz in der Welt verstreuen, bis ein fußballerisch würdiger Nachfolger heranwächst? Gott bewahre! Da hätte schwatzgelb.de einen besseren Tipp: Einfach Andy Möller adoptieren. Der besitzt bereits jetzt ähnliche Sympathiewerte, hat eine ähnlich stattliche Titel-Sammlung wie Beckenbauer und kann in Toppform genau so viel Schwachsinn erzählen. Oder war Beckenbauer Ende 1966/Anfang 1967 mal zu Besuch im Raum Frankfurt??
Geschrieben von Desperado09, 07.08.2002