„Óle, jetzt kommt der BVB…“

Jetzt heißt es aber FC Kopenhagen, der nach der Niederlage gegen Lazio Rom in der Champions League Qualifikation (2:1, 1:4), in der letzten UEFA-Cup-Runde immerhin Ajax Amsterdam mit einen 1:0 Sieg in Amsterdam rausgeschmissen hat. Der FC Kopenhagen wurde erst 1. Juli 1992 gegründet, und ist eine Fusion zwischen den zwei Kopenhagen-Vereinen: B 1903 (wurde 1903 gegründet) und der ältere KB (wurde 1876 gegründet). Schon 1993 gewann der FC Kopenhagen die erste dänische Meisterschaft und gewann auch das dänische Pokalturnier 1995 und 1997, aber im europäischen Bereich waren sie bislang nie richtig erfolgreich. Kurz vor der Fusion 1992, machten B 1903 sich aber ein bisschen bekannter im Deutschen Fussball, als sie Sören Lerby’s Bayern 6:2 nach der knappen 1:0 Niederlage in München schlugen. Der größte internationale Erfolg für den Fusionsklub war aber in der Saison 1998-1999 mit dem Erreichen des Achtelfinales im Cup der Pokalmeister, wo sie knapp gegen Chelsea 1:0 in Parken verloren nach einem aufsehenserregenden 1:1 in London.

Donnerstag wird der FC Kopenhagen zum 49. europäischen Spiel auflaufen, und insgesamt ist es das 13. Spiel im UEFA-Cup (der BVB bestreitet Donnerstag sein 49. UEFA-Cup Spiel). Kopenhagen hat bislang nur zwei der sechs Heimspiele in seiner kurzen UEFA-Cup Geschichte gewonnen (gegen MP Mikkeli und FK Obilic), aber die Dänen sind heiß auf der Begegnung mit der „großen“ Borussia aus Dortmund.

Wie viele wissen, hatten wir bislang nur einmal ein Spiel gegen einen dänischen Klub, nämlich die spannende Partien gegen Bröndby Kopenhagen 1993 in der 3. Runde des UEFA-Cups. Damals war das Hinspiel ebenfalls in Kopenhagen, und die viele mitgereisten Dortmunder sahen den Ausgleich erst in der 2. Halbzeit durch Steffen Freund. Damals in Kopenhagen wurde das Anfeuerungslied „Óle, jetzt kommt der BVB“ kurz vor dem Spiel kreiiert – also hoffen wir auf ein weiteres schönes Erlebnis in Kopenhagen dieses Mal gegen den FC. Im Rückspiel damals machte Rene Tretschok das Weiterkommen perfekt mit seinem Tor zum 1:0 Sieg. Das Spiel morgen gegen den FC Kopenhagen im Parken wird sicherlich nicht wenig spannend als die Spiele damals in Cup gegen den Erzrivalen, von FC Kopenhagen, Bröndby Kopenhagen.

Trotz der relativ kurzen Geschichte des FC Kopenhagen, sind sie trotzdem führend im Sachen Fussball in Dänemark. Neben Bröndby feierten der FC die größten Erfolge national und international, und FC war auch einer der ersten dänische Klubs die den Professionellen Fussball in Dänemark repräsentierten. FC Kopenhagen ist neben Bröndby das Vorbild für viele andere dänische Klubs, sowohl bzgl. Leitung als auch der Fanszene in Kopenhagen. Die Kopenhagener Fans sind natürlich nicht auf einer Ebene wie in Deutschland, England, Spanien oder Italien, aber trotzdem etwas ziemlich schönes.
Der FC Kopenhagen hat viele kleine, weniger aktiven Fangruppen in ganz Dänemark, so wie Manchester United in England oder Bayern München in Deutschland, aber der Kern der Fanszene ist der offizielle Fanklub: FC København Fan Club, mit fast 8000 Mitglieder.

Donnerstag wird es sicherlich eine grosse Herausforderung für die BVB-Fans, da die Fans von Kopenhagen ganz bestimmt eine gute Stimmung im Stadion machen werden, und den Kampf um die Lautstärke im Parken mit uns aufnehmen werden.

Die Heimspiele von FC Kopenhagen werden immer im Nationalstadion Dänemarks, Parken, ausgetragen. Parken hat Ähnlichkeiten mit der Anfield Road und dem Westfalenstadion vom Aussehen, und es passen 41.781 Zuschauer in dieses schöne Stadion. Wenn Dänemark seine Länderspiele austrägt ist Parken immer voll, aber auch die Ligaspiele werden fast immer von über 10.000 Zuschauer verfolgt. Der Ligarekord wurde 10. Juni 2001 mit 20.281 Zuschauer gegen Bröndby (3:1 Sieg für FC Kopenhagen) aufgestellt.

Zum Spiel gegen den BVB am Donnerstag werden über 20.000 Zuschauer erwartet.

Das Team vom schwedischen Trainer, Hans Backe (übernahm das Trainersamt am 15. September 2001 von Roy Hodgson), ist so stark wie nie zuvor. Fürs Spiel morgen hat er folgende 18 Spieler ausgewählt:

Tor:
1. Magnus Kihlstedt, 31. Rune Pedersen

Abwehr:
2. Thomas Rytter, 3. Diego Tur, 4. Bo Svensson,
5. Kim Madsen, 7. Niclas Jensen, 16. Jacob Laursen

Mittelfeld:
6. Christian Poulsen, 8. Donatas Vencevicius, 9. Thomas Røll, 15. Peter Christiansen,
18. Carsten Fredgaard, 21. Morten Bisgaard, 22. Christian Lønstrup

Angriff:
10. Sibusiso Zuma, 11. Heine Fernandez, 14. Thomas Thorninger (eigentlich Mittelfeldspieler kann aber auch im Angriff spielen)

FC Kopenhagen hat nur wenige verletzte Spieler, nur Mittelfelddirigent Michael Mio Nielsen und der schnelle Stürmer der Färöer Inseln, Todi Jónsson müssen morgen das Spiel von der Tribüne verfolgen. Herausstechend im Spiel der Dänen sind die Stürmer Zuma und Fernandez (der zum 2:1 gegen Lazio Rom z.B. traf), auf die wir besondern aufpassen müssen, und ebenso Dirigent Christian Poulsen, der einer der stärksten Spieler im dänischen Nationalteam ist.
Die BVB-Fans sollten auf eben diesen Poulsen (siehe Bild) ein ganz besonders Augenmerk richten, da er beim BVB ganz oben auf der Wunschliste steht für die nächste Saison.

Der BVB hat mehrere Sorgen morgen. Stefan Reuter ist immer noch fraglich, Jörg Heinrich und Tomas Rosicky können verletzungsbedingt ebenfalls nicht zum Einsatz kommen, und Ewerthon darf erst in der 4. Runde (wenn wir es gegen FC Kopenhagen schaffen) zum Einsatz kommen. Wir können aber trotzdem hoffnungsvoll im Parken auflaufen, da Evanilson, Ricken und Amoroso wieder im europäischen Team des BVB stehen.

Lehmann – Wörns, Kohler – Evanilson, Stevic (Oliseh), Reuter, Dédé – Ricken – Sörensen, Koller, Amoroso.

Sicherlich wird es morgen einen ausgeglichenen Partie, da beide Teams ihre letzten Spiele erfolgreich bestritten haben. Der BVB zuletzt mit einen 3:1 Sieg in München, und der FC Kopenhagen mit einen 2:1 Sieg gegen Viborg und einem 4:1 gegen Bröndby Kopenhagen im sogenannten „Øresunds-Cup“ am Montag Abend.

Spannend wird es auf jeden Fall morgen, und die Entscheidung fällt sicherlich erst am 4. Dezember im Westfalenstadion.

geschrieben von Westfalen-Däne